PEGIDA und NSDAP – ein Vergleich

Die Frage, wie man PEGIDA als Bewegung politisch einordnen sollte, wird verschieden beantwortet. Der Großteil der Anhänger glaubt, die Stimme des ganzen deutschen Volkes zu repräsentieren. Für einen Teil der Beobachter handelt es sich um besorgte Bürger, unter die sich leider auch einige Rechtsextremisten gemischt haben. Ich möchte hier eine andere Sichtweise vorschlagen: PEGIDA ist eine neofaschistische Bewegung, der es – allerdings nur zeitweise und regional begrenzt – gelungen ist, auch viele konservative Bürger, politikferne Menschen und sogar einige linke Systemkritiker zu mobilisieren. Um Missverständnissen vorzubeugen, sei sogleich angemerkt: Wenn PEGIDA hier als faschistische Bewegung begriffen wird, so impliziert das nicht die Behauptung, jeder Anhänger oder auch nur die Mehrheit von ihnen hätte eine ideologisch verfestigte faschistische Weltanschauung. Aber der Charakter und die Dynamik einer solchen Bewegung wird eben nicht von den Mitläufern bestimmt, besonders wenn diese wie in Dresden so schafsmäßig gleichgeschaltet ihren Führern kritiklos zujubeln und hinterhertrotten. Eben diese Führer bestimmen darüber, wohin sich PEGIDA bewegt. Und an der Richtung kann es ein Jahr nach der Gründung kaum mehr einen Zweifel geben.

Eine der größten Erfolgsgeschichten des Faschismus ist zweifellos die Eroberung Berlins in den letzten Jahren der Weimarer Republik. Joseph Goebbels gelang es als Chef der zuvor schwächlichen örtlichen NSDAP, noch vor der Machtübernahme 1933 die Meinungshoheit ebenso wie die Hoheit über die Straßen weitgehend zu erringen. Die Parteizeitung Der Angriff benutzte er zu diesem Zweck ebenso virtuos wie den offenen Terror. Seine Strategie ist bis heute Vorbild für alle ähnlichen Versuche – so offenkundig auch für PEGIDA. Für den folgenden Vergleich ziehe ich eine höchst aufschlussreiche Propagandaschrift von Joseph Goebbels mit dem Titel „Der Nazi-Sozi“. Fragen und Antworten für den Nationalsozialisten heran. Sie stellt mit rücksichtsloser Offenheit die Ziele und Methoden der frühen NSDAP vor 1933 dar.

Alle Parteien haben das Volk belogen und betrogen. Keine hat es ehrlich gemeint und in der Praxis das auch nur versucht, was sie in der Theorie versprochen hatte. Sie kannten das Volk nur bei Wahlen. Aber sind die Parteien Deutschland und die Enttäuschung über ihren Betrug die Verzweiflung an unsere [sic] Zukunft? Sind die Parteien schlecht, dann heraus aus den Parteien und mit dem Volke gegen die Parteien!

Dieses Zitat stammt nicht von Lutz Bachmann, sondern von Joseph Goebbels. Ausgangspunkt jeder faschistischen Bewegung ist eine diffuse Unzufriedenheit mit dem „System“, mit sämtlichen Regierungen und allen Parteien. Es gibt wohl nur wenige Menschen, die für solche Ausrufe der Frustration gar keine Sympathie haben. Wer mag schon Politiker? Fundamentalkritik stößt also immer auf reichlich Zustimmung. Der faschistische Trick besteht nun darin, die eigene Partei nicht als eine Partei unter vielen, sondern als einzig legitime Vertretung der ganzen Nation darzustellen. In der Terminologie von PEGIDA: „WIR – NUR WIR SIND DAS VOLK“, wie auf einem Transparent bei einer Demonstration prominent zu lesen stand. Zu dieser Strategie gehört es, sich von allen traditionellen politischen Zuschreibungen zu distanzieren, sich nicht einordnen zu lassen ins politische Spektrum.

Wir sind weder rechts, noch links, wir sind zu Recht besorgt, das ist alles!!! (PEGIDA Leipzig am 18. März bei Facebook)

Wir sind weder bürgerlich noch proletarisch. (Joseph Goebbels)

Wie können nun aber Leute, welche die Behauptung „Wir sind das Volk!“ im Munde führen, die Demokratie, also die „Volksherrschaft“, abschaffen wollen? Dazu ist es nötig, der bestehenden Demokratie den demokratischen Charakter abzusprechen. Hier kann der Faschismus durchaus an die konservative und die sozialistische Kritik am Einfluss der Ökonomie auf die Politik anschließen. Diese wird allerdings bis zur Absurdität übersteigert, sodass die liberale Demokratie als bloße Fassade erscheint, hinter der dunkle Gestalten die Strippen ziehen:

Eine schlechtere Staatsform als unsere heutige sogenannte Republik gibt es wohl kaum. Das ist gar keine Republik. Das ist ein internationales Ramschgeschäft, in dem die versteigernden Ausrufer und die meistbietenden Hebräer sich Staatsmänner und Kommissare nennen.

Ganz ähnlich ist bei PEGIDA von der „BRD-GmbH“ die Rede. Die eigentlichen Übeltäter sucht eine nationalistische Bewegung natürlich im Ausland. Tatjana Festerling richtet ihre mäßig erfolgreichen Boykottaufrufe gegen internationale Unternehmen, nicht gegen einheimische. Und Joseph Goebbels meint:

Gewiß haben wir klar erkannt, daß der Feind sich international auf dem Rücken der Nationen Europas einrichtet. Es gibt kaum noch nationale Kapitalsarten in Deutschland: Eisenbahn, Bergwerke, Fabriken, Geld, Gold, Reichsbank, alles ist umgemünzt in Aktienscheine, und diese liegen in den Tresors der Judenbanken in London und Newyork.

Einen großen Teil seiner Anziehungskraft, gerade bei den sogenannten kleinen Leuten, verdankt der Faschismus solchen antikapitalistisch klingenden Appellen. Die Volksgemeinschaft soll nicht nur politische Widersprüche, sondern auch Klassengegensätze aufheben:

Wir nennen uns Arbeiterpartei, weil wir die Arbeit frei machen wollen, weil für uns die schaffende Arbeit das vorwärtstreibende Element der Geschichte ist, weil Arbeit uns mehr bedeutet als Besitz, Bildung, Niveau und bürgerliche Herkunft.

Klingt das nicht recht schön? Die von Goebbels in der frühen Schrift noch versprochenen Verstaatlichungen blieben allerdings später aus. Man erkennt erst im Rückblick, wohin der Weg wirklich führte: zu „Arbeit macht frei“. Denn eine gleichgeschaltete deutsche Volksgemeinschaft lässt sich nur durch den Ausschluss der undeutschen Elemente herstellen. Für Goebbels waren das zunächst die „jüdische[n] Arbeiterverräter“ der kommunistischen und sozialdemokratischen Parteien, für PEGIDA beginnt die Linke schon bei der CDU, demgemäß sind alle Politiker „Volksverräter“. Weiterhin auszuschließen sind alle andersdenkenden Journalisten, die bei PEGIDA als „Lügenpresse“, bei Goebbels als Judenpresse verurteilt werden: „Sei kein Radauantisemit, aber hüte dich vor dem Berliner Tageblatt.“ Am wichtigsten für die Volksgemeinschaft allerdings ist die ethnische Reinheit. Gegen eine „Umvolkung“, wie sie von PEGIDA bekämpft wird, wehrte sich schon Goebbels:

Die Natur will nicht die Einheit, sondern die Mannigfaltigkeit. Sie will nicht die Menschheit als Einheitsbrei, sondern die Menschheit als Zusammensetzung der verschiedensten Völker und Rassen, unter denen sich der Stärkste immer vor dem Schwachen behaupten wird.

Hier lässt sich der wichtigste Unterschied zwischen PEGIDA und der NSDAP feststellen. Für die Nazis waren es vor allem die Juden, die „unschädlich“ (Goebbels) gemacht werden sollten. Bei PEGIDA spielt der Antisemitismus – zumindest an der Oberfläche – keine zentrale Rolle, stattdessen sind es vor allem Muslime, aber natürlich auch „Ausländer“ überhaupt, die als „Invasoren“ zur Bedrohung des deutschen Volkes erklärt werden. Offiziell ist daran nichts rassistisch, weil es angeblich nicht um Rasse, sondern nur um „Kultur“ geht – aber um das zu glauben, braucht man schon ein übermenschliches Maß an Naivität.

Weitere Übereinstimmungen zeigen sich in der Taktik. PEGIDA offenbart immer wieder jene Verachtung der demokratischen Institutionen, die auch die NSDAP auszeichnete. Man will nicht Mitsprache, man will die ganze Macht, denn man repräsentiert ja auch das ganze Volk. Das schließt freilich nicht aus, dass man aus taktischen Gründen zunächst erst einmal eine Partei gründen muss. Hören wir noch einmal Dr. Goebbels:

Wir aber pfeifen auf Stimmenzahl und Parlament. Wir wollen nicht nur für unser Programm im Reichstag „eintreten“, sondern wir wollen es durchführen. Darin unterscheiden wir uns von allen anderen Parteien. Die anderen treten ein, reden, debattieren, stimmen ab, lassen sich Diäten auszahlen. Wir aber handeln. Wir schaffen uns die Machtgruppe, mit der wir einmal diesen Staat erobern können, und werden dann rücksichtslos und brutal mit dem Machtwillen des Staates unseren Willen und unser Programm durchsetzen.

Wer noch immer glaubt, die Deutschen hätten nicht ahnen können, was mit den Nazis auf sie zukommt, wird durch die Schrift von Joseph Goebbels eines Besseren belehrt. Er sagt’s ganz offen. Ihm war es sogar scheißegal, ob denn nun wirklich eine Mehrheit der Deutschen von der NSDAP überzeugt würde:

Wir wollen Deutschland frei machen, weiter nichts. Ist das deutsche Volk nicht damit einverstanden, daß es freigemacht wird, dann pfeifen wir auf dieses Einverständnis. Ein großer Teil des deutschen Volkes ist ja heute schon so materialistisch und so feige geworden, daß er nur gegen seinen Willen und mit Gewalt glücklich zu machen ist.

Das Hadern mit den Mitbürgern ist auch bei PEGIDA oft zu hören, denn das Volk ist einfach nicht so, wie Lutz Bachmann sich das „Volk“ wünscht. Um zu erklären, warum PEGIDA dabei versagt, die Mehrheit der Deutschen zu überzeugen, muss man dann zu Verschwörungswahnideen greifen: Die Gegner sind alle „staatsfinanzierte Antifa“ (Tatjana Festerling), also „bezahlte Knechte“ (Goebbels).

Wie die NSDAP, so greift auch PEGIDA zum Mittel des Straßenterrors. Zwar distanziert sich offiziell Lutz Bachmann von Gewalt, entschuldigt sie jedoch im gleichen Atemzug als verständliche Reaktion auf die herrschende Unterdrückung, also gleichsam „völkische Selbstverteidigung“ (Goebbels). Leider brüllen die nicht allzu hellen Randalierer vor den Flüchtlingsheimen sehr geübt das „Wir sind das Volk!“ und geben sich dadurch auch recht eindeutig zu erkennen. Joseph Goebbels war auch hier noch etwas ehrlicher:

Wir wollen Recht für das deutsche Volk. Da man uns dieses Recht nicht im Guten gibt, fordern wir es mit der Brutalität der Faust.

Es wäre ein Irrtum zu glauben, die Straßengewalt diskreditiere PEGIDA und schade so der Bewegung. Wie Hannah Arendt erkannte, nützt offener Terror jeder faschistischen Bewegung, denn dem einen Teil der Bevölkerung imponiert sie, den anderen Teil schüchtert sie ein. Dass in Deutschland gerade „die Stimmung kippt“, hängt gewiss mit der Mischung aus Furcht und Respekt zusammen, mit der viele Bundesbürger PEGIDA betrachten. Von Hannah Arendt stammt auch die Beobachtung, dass man faschistische Führer beim Wort nehmen muss, denn sie verschweigen ihre Pläne nicht, sondern sprechen sie offen aus, um zu erschrecken und zu beeindrucken. Wenn Lutz Bachmann also ankündigt, kein „Volksverräter“ werde „ungeschoren“ davonkommen, jeder die „Quittung für seinen Vaterlandsverrat“ erhalten, wie es dann auch ein symbolischer Galgen bei der Montagsdemonstration bezeugt – dann sollte man diese Worte und Gesten sehr ernst nehmen.

***

Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, totale Herrschaft. München: Piper, 17. Aufl. der ungek. Taschenbuchausgabe 2014 [zuerst 1951]

Joseph Goebbels: „Der Nazi-Sozi“. Fragen und Antworten für den Nationalsozialisten. Elberfeld: Verlag der Nationalsozialistischen Briefe, [zuerst 1927], 2. Aufl. 1932

***

Erläuterungen zu diesem Beitrag bietet ein Interview, das ich dem Magazin VICE gegeben habe.

256

Kommentare
    • Michael Bittner

      Was für Zeichen sehen Sie denn? Letztens hatte schon mal jemand Darstellungsprobleme, aber bei dem ging es mit anderem Browser weg. Über nähere Informationen wäre ich dankbar!

      Antworten
          • Stephan Brinkschulte

            Sehr geehrter Herr Bittner,

            wenn man Ihren Text aus dem Browser – in meinem Fall Firefox – nach Word hinüberkopiert, sieht man dort eine Vielzahl sogenannter bedingter Zeilenumbrüche. Je nach Programmversion und Dialogfenster werden die auch als bedingte Trennstriche oder bedingte Zeilenwechsel genannt. Vermutlich wird Safari durch diese gestört.

            Da niemand derart viele bedingte Zeilenumbrüche manuell in ein Textdokument einfügen würde, vermute ich, dass diese Zeichen beim Durchführen einer Automatischen Silbentrennung erzeugt werden – entweder beim Erstellen des Textes in einemTextverarbeitungsprogramm oder bei der Aufbereitung für das WWW z. B. in einem modernen Content-Management-System.

            (Für Microsoft Word 2010 und Open Office Writer 3.4.0 habe ich das überprüft. Hierbei scheint das nicht der Fall zu sein.)

            Gruß aus dem Sauerland

            S. B.

          • Michael Bittner

            Danke für den Hinweis! Die Silbentrennung macht WordPress automatisch. Die könnte ich vielleicht ausschalten, aber das wäre auch doof. Ich hoffe, mein Seitenbauer weiß Rat. Oder wissen Sie weiter?

          • Stephan Brinkschulte

            Ich hatte eben schon einmal eine ziemlich umfangreiche Formulierung von „Ratschlägen“ formuliert.

            Meine labile Internet-Anbindung hat diese jedoch zunichte gemacht. Hier daher eine Kurzfassung.

            (Der Sinn dieser Ratschläge beruht jedoch darauf, dass meine Annahme stimmt, dass die manuellen Zeilenumbrüche tatsächlich auch automatisiert von einem Programm erzeugt werden!!!!!)

            1.a) Ihr Test wird recht selten umgebrochen. Und dann handelt es sich häufig um kurze Wortteile, die abgetrennt werden. –> Automatische Silbentrennung abschalten!

            1.b) Text ohne Silbentrennung erfassen, Text nachher kurz überfliegen, ob manuelle Zeilenumbrüche eingefügt werden sollen. (Läuft dem Zweck eines CMS entgegen, daher eigentlich Blödsinn.)

            1.c) Auf Ihrer Seite wird rechts und links angesichts der heute üblichen Monitorbreiten viel Platz verschenkt.
            Also: Auf Automatische Silbentrennung verzichten und den „Seitenmacher“ bitten, die Spaltenbreite deutlich zu vergrößern. Folge: Der entstehende Flattersatz wird viel weniger auffallen.

            1.d) Falls Sie mit einem System arbeiten, dass diese „Bedingten Trennstriche/Zeilenumbrüche“ einfügt, und Ihr „Seitenmacher“ den Text in ein anderes System hineinkopiert, möge er z. B. in Word die Zeilenumbrüche automatisch wieder entfernen. (Unter Word: Start – Ersetzen – Erweitert – Suchen nach – Bedingter Trennstrich – Suchen nach – Leer lassen – Alle ersetzen)

            2.) Safari-Nutzer mit dem Problem leben lassen. (Finde ich aus prinzipiellen Überlegungen heraus nicht gut!!!)

        • Anon

          Safari ist der Internet Explorer der heutigen Zeit. Wenn nur er Darstellungsprobleme hat ist das sehr oft ein Zeichen, dass es endlich Zeit wird auf einen aktiv entwickelten Browser zu wechseln.

          Antworten
      • Bachsau

        Habe ich auch hier am iPhone. An den komischsten Stellen Yen-Zeichen und anderen Kram. Vermutlich durch automatische Umbrüche? Jedenfalls nicht das übliche Encoding-Problem wie bei Umlauten.

        Antworten
      • Knut

        Moin,

        auf der Seite läuft das Script Hyphenator, das den Text durchgeht und anhand eine Wörterbuchs automatisch die bedingten Trennzeichen einsetzt. Eine relativ einfache Möglichkeit wäre also, eine Browserweiche einzubauen und die Silbentrennung nur für die „guten“ Browser zu aktivieren.

        Ich habe das gerade auch mal in einem etwas betagteren Safari getestet, da sieht alles so aus, wie es aussehen soll. Also hat Apple entweder mal wieder etwas verschlimmbessert oder es gibt noch andere Ursachen.

        Noch kurz zum Artikel: Schaurige Vorstellung, die sich leider auch mit meinen Beobachtungen deckt.

        Schöne Grüße
        Knut

        Antworten
  1. krusty20

    Ein sehr guter Artikel, für den Sie sicherlich viel verbale Haue von den „besorgten Bürgern“ einstecken werden müssen. Aber das hat Sie ja noch nie gestört, wofür ich Ihnen größten Respekt zolle. Insoweit herzlichen Dank für Ihre unermüdliche Aufklärungsarbeit!

    Antworten
  2. Andreas Kämmerer

    Sehr geehrter Herr Bittner,

    wir wissen zwar nicht, was Sie rauchen, aber vermutlich wissen Sie, dass die NSDAP einen Chef gehabt hat. Wer sollte das heute sein. Wohl Herr Bachmann?

    Jetzt mal Klartext. der größte Teil des deutschen Volkes (was davon übrig ist) hat die Schnauze gestrichen voll von den Politikern, die an der Spitze dieses Landes ihr Unwesen treiben.
    Wir wollen eine VOLKS Partei, die sich um die Belange unserer Leute kümmert. 50% Nichtwähler sprechen eine deutliche Sprache.
    Wir wollen keine Millionen Muslime in unserem Land. Das ist eine vollkommen andere Situation wie im Dritten Reich.
    Wir leben in Zeiten des Internets, unser Stammtisch ist das Internet!.Wir wollen nicht die Weltherrschaft oder einen Dritten Weltkrieg.
    Wir wollen unsere Kultur und Werte erhalten. Wir wollen Frieden und keine Waffenlieferungen in alle Welt. Also…DAS GEGENTEIL von dem, was Sie hier der werten Leserschaft suggestieren wollen.
    Wenn dies ausreicht, die einzige Bewegung, die dieses Ansinnen unterstützt, als NSDAP Verschnitt zu beschreiben, dann zweifle ich mit Verlaub gesagt, an Ihrem Verstand.

    Antworten
    • Michael Bittner

      Herr Kämmerer, herzlichen Dank dafür, dass Sie meinen Beitrag mit weiteren Belegen stützen! „Der größte Teil des deutschen Volkes (was davon übrig ist) hat die Schnauze gestrichen voll“ – 5% der Bevölkerung in der PEGIDA-Hochburg Dresden sind also der größte Teil der Deutschen? Und die 50% Nichtwähler, die gehören alle zu PEGIDA, ja? Die haben Sie bestimmt alle persönlich befragt? Und Sie wollen also keine Millonen Muslime in unserem Land? Schade, dass schon vier Millionen hier sind, von denen 2 Millionen deutsche Staatsbürger sind! Oder sind das etwa keine richtigen Deutschen? So wie die Juden für die Nazis keine Deutschen waren? Was wollen Sie mit diesen Undeutschen denn machen, Herr Kämmerer? Aus dem Land vertreiben oder gleich umbringen? Aber gut, dass Sie nichts mit den Nazis zu tun haben, Herr Kämmerer! Mein Tipp: Rauchen Sie mal was Vernünftiges und machen Sie sich locker!

      Antworten
        • Andreas Kämmerer

          NEIN, auch Sie haben nicht begriffen, dass PEGIDA nur die Spitze des Eisberges ist.
          Wie in den letzten Tagen der DDR.

          Da standen sie da die Diktatoren und schauten orientierunglos und fassungslos in die Runde empörter DDR Untertanen.
          Und dann war es ruck zuck vorbei.

          Wenn die erste Bombe von Terroristen in Deutschland hochgeht, ist der Bürgerkrieg da Rechts gegen Links. Die Zündler und Randalierer beider extremen Gruppen.
          Vergleiche mit NSDAP oder dem römischen Reich helfen da nicht weiter.
          Menschen sind Menschen es gibt gute und böse, kluge und dumme.
          Die Dümmsten sind diejenigen, die philospieren, während uns der Laden um die Ohren fliegt.

          Antworten
          • Joe

            „Menschen sind Menschen es gibt gute und böse, kluge und dumme.“ – Ja, Herr Kämmerer, wobei Sie sich mit Ihrem hier präsentierten Sprechdurchfall eindeutig der letzteren Gruppe zuordnen lassen.

          • Wessi

            Dann bauen wir halt die Mauer wieder auf, dann können die Eisbergspitzen im Osten gerne Bomben werfen und Bürgerkrieg spielen, ohne daß die zivilisierte Welt davon in Mitleidenschaft gezogen wird… Aber wehe es kommen dann Ossis und wollen Asyl: Diese Bombenkultur brauchen wir im Westen nicht!

          • Michael Lang

            Sehr geehrter Herr Kämmerer,
            sie verstehen sicherlich das ich als echtes kölsches Kind mit Multikulti überhaupt kein Problem habe. In Köln leben seit 2000 Jahren Menschen verschiedenster ethnischer und kultureller Herkunft miteinander. Dies meistens auch friedlich. WIR wissen darum das viele an den Rhein gewandert sind. Römer, Ubier, Griechen, italiener, Sachsen, Polen, Russen, Marrokaner, etc, etc. Auch die Sachsen sind irgendwann einmal in die Region an der Elbe und Lausitz zugezogen im Rahmen der Völkerwanderungen. Somit ist der Osten des heutigen Deutschland ebenso Fluchtgebiet für die damaligen Menschen gewesen. Ihre Aussagen es flöge uns der laden um die Ohren sind retrospektiv betrachtet nicht richtig. Der Laden flog uns immer dann um die Ohren wenn „besorgte Bürger“ und „Volksdeutsche“ aggitation betrieben haben. Weil irgend ein Mensch Angst hat einen Job nicht zu bekommen, benachteiligt zu sein in der Gesellschaft. Doch stellt PEGIDA auch mal die Frage nach der schulischen Qualifikation ihrer Mitläufer? Hinterfragt PEGIDA auch mal den Willen sich zu qualifizieren? Hier sehe ich immer wieder Menschen deren Schulbildung unterdurchschnittlich ist. Nicht weil das System nichts angeboten hätte, sondern weil es nicht wahrgenommen wurde. – Der PEGIDA Führung muss hier ganz klar unterstellt werden das sie um diese Situation weiss es aber aus Machtgier nutzt. Von daher ist der Vergleich mit der NSDAP klar gegeben. Der alte Adolf hätte solch “ Gesocks“- also Menschen die zu faul zum arbeiten sind- einfach zum Arbeitsdienst abkommandiert. Die gute alte BAB 4 ist da ein wirkliches Paradebeispiel. Damit konnten die Panzer schneller nach Belgien und somit auch nach Frankreich vorstossen. Mehr Bildung gab es für diese Zwangsarbeiter allerdings auch damals nicht. Ich sprach hier nicht von Albanischen-, Syrischen- oder aus anderen Länder kommenden Flüchtlingen sondern von „Volksdeutschen“. PEGIDA und ihre Mitläufer sind die Brandstifter, nicht die Heilsbringer. Insofern trauere ich der guten alten Bonnerrepublik nach. Hier waren die Feindbilder klar und der demokratische Geist agil. Seit dem Umzug nach Berlin post wiedervereinigung taucht die braune Suppe mwieder aus jedem Gullideckel auf. Berlin war ein falsches Zeichen. Berlin steht für Preussens Gloria ebenso wie für das Nazi-Reich. Vielleicht hätte man besser die Gebiete Sachsen und Sachsen-Anhalt an die Polen abgetreten als Wiedergutmachung für erlittenes Leid unter den Nazis.

          • Till

            Es gibt keine guten und bösen Menschen, es gibt nur Menschen mit unterschiedlichen Idealen, die sich gegenseitig als „böse“ zu diffamieren suchen.
            Die Frage, woher sie die angeblich so große Zahl der Nichtwähler haben und aus welchem Grunde sie annehmen, dass diese alle auf der Seite Pegidas stehen, haben sie nicht beantwortet. Statt dessen haben sie ein Märchen geschrieben.
            Für mich stellt sich nun die Frage, ob sie nur nachplappern, was sie irgendwo gehört haben und sich nie die Mühe gemacht haben, diese Informationen zu prüfen oder ob sie gezielt versuchen, falsche Informationen zu streuen, um ihren Standpunkt durch zu setzen. (87% aller Menschen glauben quellenlose Fakten eher, wenn diese mit in Form einer Statistik ausgedrückt werden.)

          • Tooyzar

            Die „besorgten Bürger“ die hier sich aufregen, das man über sie mal anders Urteilt als sie wollen sind eh alle gleich. Nach außen „Ich bin kein Nazi…“ nach innen sehnen sich viele nach einer (ACHTUNG Böser Wortvergleich) „Endlösung der Flüchtlingsfrage“ und das leider nach dem Vorbild der SS, also die Menschen in KZs einzupferchen und sie entweder bis zum Tot arbeiten lassen wollen, oder sie direkt ins Gas gehen lassen. Daher ist nicht auszuschließen, das danach ein Viertes Reich sich erhebt. Und diese „besorgten Bürger“ regen sich furchtbar über die Grenzregelung der DDR auf, wollen diese aber als gesamt Europäisches Modell. Daher ist eigentlich das Vierte Reich unbemerkt entstanden, die EU, die schon mehr als 10000 Tote zu verantworten hat (die DDR 800), sich vor den großen Banken mitregieren lässt, wie es Krupp,Messerschmitt usw. auch taten ( sie hatten alle großen Einfluss). Ich könnte jetzt noch einige Gründe nennen, warum Pegida überflüssig ist, aber meine These lautet nur: Wir haben das vierte Reich, ganz ohne Pegida ins Rollen gebracht, Pegida hat nur die Entwicklung beschleunigt.

          • Pinkerton

            „Wenn die erste Bombe von Terroristen in Deutschland hochgeht, ist der Bürgerkrieg da Rechts gegen Links. Die Zündler und Randalierer beider extremen Gruppen.“

            Mir ist bisher noch nicht zu Ohren gekommen, das ein Mensch aus den Flüchtlingsgebieten Häuser und Unterkünfte hier in Deutschland in Brand gesetzt hat. Sehr wohl haben aber Deutsche (oder welche die sich Deutsche nennen, Besorgte Bürger, Pegidianer) ein paar Dutzend Brandanschläge gegen Flüchtlingsunterkünfte verübt. Ich sehe da die weitaus größere Gefahr. Die Menschen die hierher kommen, flüchten sicher nicht vorm Krieg, um hier einen anzuzetteln. Die sind froh, das sie am Leben sind, ein Dach über dem Kopf haben und etwas zu Essen für die nächsten Tage.

      • Andreas Kämmerer

        Lockerer gehts nicht. Zum Verständnis um was es eigentlich geht.

        Es war einmal ein armes, dummes und den Politikern höriges Volk. Das hatte sich nach einigen Missgeschicken, Fehltritten und Dummheiten aufgerappelt, war fleißig, strebsam und erfolgreich gewesen und hatte es so zu einigem Wohlstand gebracht.

        Aber es hatte nichts gelernt, das Wort Verhaltensintelligenz hatte es nicht in seinen Wortschatz aufgenommen. Und so wurde es erneut übermütig, bequem und eitel und hielt den Wohlstand für eine Selbstverständlichkeit und einen ewig sprudelnden Quell.

        Der Wohlstand weckte den Neid der Anderen, der Nachbarn, der Faulpelze und Habenichtse in der Welt und sie schielten begehrlich auf den Wohlstand und das gute Leben des Volkes. Da sie nicht viel über das Volk wussten, erlagen sie dem schönen Schein und wähnten dort das Paradies in dem einen die gebratenen Tauben ins offene Maul fallen.

        Da begab es sich, dass eine alte Hexe des Weges kam. Und weil sie keine Kinder und viel Langeweile hatte schlich sie sich in das Vertrauen des Volkes, rautete beruhigend ihre Hände, versprach dem dummen Volk in die Küche zu gehen und zu kochen. Das Volk war begeistert.

        Und stellte sich fortan an den Herd, rührte eine Suppe nach der Anderen an und vergeudete mit den teuren Zutaten das Volksvermögen. So ging das eine ganze Weile, da tischte sie dem Volk in einem besonders großen Topf eine neue Suppe auf und lud auch alle Anderen, die Nachbarn, die Faulpelze und die Habenichtse der Welt großzügig zum Essen ein.

        Diese Suppe nannte sie WILLKOMMENSSUPPE.

        Und alle, alle begannen zu löffeln und zu schlürfen und sich ordentlich aufzukellen.

        Diese Suppe war mit einem Schuß Baldrian zur Beruhigung und einem Schwuppdich Alkohol versetzt. Der Baldrian sollte beruhigend wirken und der Alkohol das Volk besoffen machen und in Euphorie versetzen.

        Das Salz aber in der Suppe war die Willkommenskultur, ein Geheimrezept, dessen Ingredienzien kompliziert waren, das der HEFE glich und welches man nur sparsam verwenden durfte.

        Die Hexe dosierte so hoch von dem Salz, dass der Topf überquoll und sich die Willkommenssuppe über den ganzen Tisch ergoss. Da freuten sich die Fressköppe, besonders natürlich die Eingeladenen, die Anderen, die Nachbarn, die Faulpelze und die Habenichtse.

        Sie gaben Rauchzeichen in den Himmel, schickten Brieftauben in die Welt, warfen Postflaschen ins Meer aber viele telefonierten mit Smartphones. Besonders die Barfüßigen, die Abgerissenen, die sonst nichts hatten. Und berichteten von der Suppe und der großzügigen Hexe.

        Da machten sich alle auf, die Lahmen und die Kranken, die Hungernden und die Frierenden, die Faulen und die Bequemen, die Diebe und die Räuber, alle, alle kamen und wollten sich an der Suppe laben.

        Und die Suppe quoll und quoll. Und die Fressköppe kamen und strömten.

        Nun begannen einige in dem Volk zu rufen: „Töpfchen steh“. Das war an einem Montag. Aber der Lärm war so laut, das Gelage so heftig, niemand hörte die Rufe. Auch der Topf nicht.

        Die Hexe lehnte sich zurück, machte eine Raute und amüsierte sich köstlich.

        Da gab es einen gewaltigen Rums. Der Topf hatte der Hitze und dem Druck nicht standgehalten.

        Und so flog die Willkommenssuppe allen um die Ohren und verbrühte sie. Das Volk und die die Anderen, die Nachbarn, die Faulpelze und die Habenichtse, die Lahmen und die Kranken, die Hungernden und die Frierenden, die Faulen und die Bequemen, die Diebe und die Räuber.

        Und als nach dem Knall das Volk aufwachte, die Wirkung des Baldrians und des Alkohols verflogen waren, es die Schweinerei sah, da, ja da dämmerte ihm, dass es nun wieder einmal von vorne beginnen könne. Das die Bude zu renovieren sei.

        Die Hexe aber hatte sich feixend bei Zeiten aus dem Staube gemacht. Da sie nicht alle gestorben sind wälzen sie sich mit verdorbenem Magen und Schmerzen auf dem Boden.

        Und es geschieht ihnen Recht!

        Antworten
          • Michael Milde

            Ich habe mich durch die „Mär“ von Herrn Kämmerer durchgekämpft und wirklich versucht, Ansatzpunkte für eine gute Argumentation zu finden, aber Ihr Kommentar sagt eigentlich schon alles! :)

            Was ich mich aber in der ganzen Thematik immer wieder frage, ist:
            Warum schaffen es die besorgten Kulturverteidiger nicht, jemanden mit Eloquenz und von mir aus auch schmerzhaften Wahrheiten aufzutreiben, der ihrer „Sache“ hilft?
            Es gibt durchaus verständliche Gründe hinter den Ängsten und den dadurch gezüchteten Wut und Hass. Und ich lehne mich sogar so weit aus dem Fenster zu sagen, dass nicht alle diese Gründe schnell oder aufwandsarm entkräftet werden können.
            Es wäre ja durchaus möglich, dass bei sachlicher Betrachtung die beste Lösung für alle eine wäre, die keinem so richtig gefallen will.

            Dennoch höre, lese und sehe ich von der „besorgten“ Seite immer nur flache, falsche und ungenaue Aussagen, die leicht mit Fakten widerlegt werden können.

            Meine Besorgnis dahinter:
            Entweder, die Handlungs-, Denk-, und Lebenskompetenz einer inzwischen doch recht großen Masse ist geringer als erwartet, oder zu deutsch, es gibt viel mehr Debilität in „meinem Volk“ als ich bisher vermutet hatte.
            Oder, wir alle fokussieren uns auf viel zu leichte, offensichtliche Ziele, und die wahren geistigen Vergifter rutschen gar nicht in unseren Fokus…..was auch nicht gerade die smarteste Langzeitvariante wäre.

          • Michael Bittner

            Ich halte es auch für völlig legitim, die Sorgen der Bürger ernst zu nehmen. Ich mache mir auch Sorgen, z.B. wegen des anschwellenden islamistischen Terrors. Aber PEGIDA trägt rein gar nichts Vernünftiges zu einer solchen Diskussion bei, sondern vergiftet und brutalisiert nur die Öffentlichkeit durch pauschale Hetze gegen Ausländer und politische Gegner.

        • Mathias Schelte

          Und da ist er, der Beweis, dass PEGIDA auch rassistisch ist:
          „Der Wohlstand weckte den Neid der Anderen, der Nachbarn, der Faulpelze und Habenichtse in der Welt und sie schielten begehrlich auf den Wohlstand und das gute Leben des Volkes. Da sie nicht viel über das Volk wussten, erlagen sie dem schönen Schein und wähnten dort das Paradies in dem einen die gebratenen Tauben ins offene Maul fallen.“

          Der Deutsche an sich ist also fleißig und alle anderen sind faul und der Erfolg der Deutschen kommt genau da her. Das ist schon wieder so eine Ekel erregende Formulierung, die nicht nur falsch ist, sondern eben auch Rassistisch und Faschistisch.

          Antworten
        • Name* Toni Clifton

          Herr Kämmerer, ein wenig weiter oben schruben Sie selbst, dass die dümmsten Menschen diejenigen seien, die philosophieren. Wie bewerten Sie diejenigen Menschen, die absurde Märchen erzählen? (Antwort nicht nötig, kenne ich bereits.) Grüßle

          Antworten
        • Carmen

          Erst wollte ich mir ernsthaft Gedanken über eine Antwort machen, aber leider ist nach dieser Passage doch deutlich geworden, wie Ihre Intention einzuschätzen ist.
          Ehrlichkeit wäre aber fairer als das aufziehen der Besorgte-Bürger-Fassade!
          Und da haben wir den großen Unterschied zur NSDAP, damals hat man sich klar gekennzeichnet und mußte auf die Straße, heute kann man das in der Joggingbux von der Couch oder als Mitschleicher in der Pegida-Truppe!

          Antworten
        • Michael Lang

          Zitat Zitatende
          und dann kam Adolf und brachte den Tod. Doch er war kein Meister aus Deutschland. Sondern ein Profilneurotischer Österreischischer Depp.

          Mit PEGIDA nimmt die Geschichte grad wieder diese Richtung auf und es ward wieder Dunkelheit und Tod über der Welt.

          Antworten
        • Klaus Hollederer

          Ohje, Herr Krämer, ohje ohje. Ich gehe gar nicht weiter auf Ihren Nonsens ein. Nur eines: Wenn Sie sich als Deutscher oder als sonst was sehen, stellen Sie sich immer gegen die Menschheit!
          Wir sind alle Bewohner dieses Planeten. Manche Menschen müssen aus ihren Wohngebieten fliehen, das ist so, seit es die Menschheit gibt. Derzeit fliehen besonders viele Menschen. Man hat es ihnen unmöglich gemacht, dort zu bleiben, wo sie herkommen. Eine große Schuld daran tragen wir in den reichen Ländern. Herr Krämer, seien Sie doch froh, dass Sie hier leben!

          Antworten
    • Candlejack

      Hallo Herr Kämmerer,

      es ist erschütternd, dass Sie die Parallelen selbst liefern, die Sie so vehement bestreiten:

      – der größte Teil des deutschen Volkes hatte auch Ende der 20er die Nase voll
      – (was davon übrig ist) – WTF ???
      – auch Anfang der 30er wollten die Leute endlich eine VOLKSpartei
      – 50% Nichtwähler ? Nicht bei der letzten Bundestagswahl und vor der NSDAP war die Wahlbeteiligung auch nicht 100%.
      – die Deutschen wollten damals auch keine Millionen bestimmter Bürger in ihrem Land, nur das Feindbild war ein anderes.
      – die NSDAP wollte auch nicht von Anfang an die Weltherrschaft, die Ziele von AH waren zuerst nur die Befreiung des deutschen Volkes, aber Macht und Erfolg korrumpieren.

      Solange Sie das Gefühl haben, dass es etwas völlig anderes ist als damals, besteht weiterhin eine Gefahr.

      Antworten
    • Udo

      »Das ist eine vollkommen andere Situation wie im Dritten Reich.« Es müsste heißen, „als im Dritten Reich“, und ist natürlich richtig. Und natürlich falsch, denn Geschichte wiederholt sich eben doch. Lesen sie den Text doch nochmal, insbesondere die vergleichenden Zitate. Heute Bachmann mit Goebels zu vergleichen schlägt natürlich fehl und wurde ja auch gar nicht versucht. Aber den sich bei Gelegenheit als Hitler verkleidende Bachmann als den frühen Goebbels zu sehen, der noch keine Macht hatte, sie sich stattdessen zunächst mit Worthülsen zimmerte, denen bald echte folgten, das ist schon nicht mehr so weit her geholt. Um ein anderes Zitat in dem Kontext zu bemühen: »Wehret den Anfängen«, und als solche gehört PEGIDA vom Verfassungschutz nicht nur überwacht, sondern durchsetzt. Leider ist der auf dem rechten Auge blind, vor allem in Sachsen. Insofern kann man nur hoffen das sich demnächst genug kritische Masse zusammenfindet, um diese Unruhestifter wie alle anderen Faschisten zu blockieren.

      Antworten
    • THomas Arend

      Besser kann man wohl nicht unterstreichen, wie treffen der Artikel hat. Bisher ist die Mehrheit noch immer zur Wahl gegangen.

      (Hier würde ein echter Deutscher jetzt „FAKT IST:“ schreiben.)
      Der Volkswille ist ein Ammenmärchen. Es gibt ihn nicht.
      (Hier würde ein echter Deutscher jetzt „PUNKT!!!“ schreiben.)

      Er ist ein Werkzeug der Verführer genährt vom Irrglauben und der Selbstüberschätzung, alle anderen würden so denken, wie man selbst, wenn sie nur echte, stolze Deutsche, Bayern, Franzosen, Engländer oder … sind. Außerdem, gehört man zu den Benachteiligen der Gesellschaft (was die geistigen Fähigkeiten angeht, stimmt dies sogar) oder zu den Rettern der Gesellschaft und der Benachteiligten (wozu es wiederum an den geistigen Fähigkeiten fehlt) . Wer anders denkt, ist nicht echt oder raucht; ist Volksverräter und gehört an den Galgen.

      Antworten
    • Peter

      Leider vergessen sie das es auch den Herrn Höcke und andere Rechtspopulisten gibt die mehr erfahrung mit Politischem Handeln haben. Und wiese sollten plötzlich ex-CDUler und so weiter die Wahrheit sagen und dem Volk helfen? WEnn einer von denen die jetzt rumpesten an die Macht kommen sollte dann wird erst das Wahre Gesicht gezeigt…und das wird nicht DEmokratisch sein…sondern Diktaturisch…ich weiss nicht ob das VOLK das wirklich will

      Antworten
  3. David Pankrath

    Sehr trefflich geschrieben. Wenn es bloß nicht so ein trauriges Thema wäre.
    Auch Ihre Antwort an Herrn Kämmerer weiß zu gefallen.

    Weiter so.

    Keinen Fußbreit der braunen Soße.

    @Herr Kämmerer…und nichts spricht dagegen die Schnauze gestrichen voll zu haben. Nur was hat das mit brennenden Unterkünften für Asylbewerber zu tun? Und ich würde gerne mal die Kultur- und Werte-Definition einer solchen Pegida Mitläufer-Schar erfahren. Mir reichen schon kurze Aussagen von Beteiligten im Fernsehen um zu erkennen, dass es da mit der Kultur nicht weit her ist und die Bildung eher über RTL2 ergattert wird. Na dann gute Nacht Deutschland.

    Antworten
  4. Sebastian

    Danke für die interessante Analyse. Wenn Geschichte nicht gerade zu den Hobbys/zum Beruf gehört, dann hat man die Goebbels Zitate nicht gerade griffbereit.
    Dass wir, als Gesellschaft, ein Problem haben, sollte allmählich den meisten Menschen dämmern. Der Vergleich zu den Anfängen des Dritten Reichs zeigt leider nur, wie groß das Problem tatsächlich ist.

    Und ich fürchte vor Allem, dass es bereits zu groß ist, als das die Leute die Lust daran verlieren und es in absehbarer Zeit von alleine verschwindet.

    Damit bleibt leider die Frage: Was tun gegen den aufkeimenden Faschismus?
    Abwarten und „2033“ im Ausland oder Untergrund verschwinden wäre jedenfalls für mich keine zufriedenstellende Lösung.

    Antworten
    • Name* Toni Clifton

      In erster Linie die aufkommenden Strömungen als solche enttarnen. Bisweilen habe diese Strömungen es bis heute immer wieder selber geschafft, sich in die Bredouille zu bringen, bzw. deren Anführer. Zum Glück leben wir im Informationszeitalter, und früher oder später werden die neuen Möchtegernführer über eine Äußerung oder einen Fehltritt in der Vergangenheit stolpern. Da muss man nur mal immer genau hinsehen. So gesehen muss die Pressefreiheit immer wieder und weiter gestützt werden. Sobald die Mitte an der Unabhängigkeit der Presse zweifelt, wird es eng. Und dafür müssen wir unsere Politiker in die Verantwortung nehmen, denn den Rest – globale Entwicklung, Fundamentalisten, Klimakatastrophe – können wir nicht beeinflussen.

      Antworten
  5. Sandra

    Ein sehr interessanter Artikel.
    Ich bin Dresdnerin. Das in dieser Zeit zu sagen lässt einen immer etwas den Kopf einziehen, da leider unsere schöne Stadt mit dieser „Organisation“ von vielen deutschen assoziiert wird.
    Jeden Montag muss ich mir – da ich in der Altstadt wohne – teile der Reden anhören. Bei dem was ich höre, wenn ich nicht alle Fenster verriegel, kommt mir gelegentlich die Galle hoch. Entschuldigung für die Ausdrucksweise.
    Aber ich finde das, insbesondere durch die Unterlegung mit Zitaten, einen sehr gelungenen Artikel. Den selben Gedanken hatte ich diesen Montag. Ich kam nicht umhin für mich selbst diesen Vergleich anzustellen und ehrlich gesagt erschreckt mich dieser noch mehr. Ich persönlich finde diese Parallelen sehr beängstigend.

    Antworten
    • Sunshine

      Liebe Sandra,

      danke für Ihren Beitrag der mich verwirrt und zugleich neugierig macht. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, dies ist keine Schelte oder dergleichen. Ich bin lediglich verwundert.

      Denn was mir genauso viele Sorgen macht, wie die „besorgten Bürger“ sind die unbesorgten Bürger. Diejenigen nämlich, denen bei dem was sie hören, wenn sie nicht alle Fenster verriegeln, gelegentlich die Galle hochkommt.
      Warum möchten Sie nicht dabei helfen dem selbsternannten Volk zu zeigen, dass sie in der Minderheit sind?
      Was Dresden unter anderem diskreditiert ist die anteilnahmslosigkeit am Gegenprotest. Bitte, ich flehe Sie an, wenn sie an dieser Entwicklung Eckel finden, so zeigen Sie Gesicht und schließen Sie sich doch bitte einer Gegenveranstaltung an.

      Ich Danke Ihnen und allen Dresdnern die dies demnächst tun wollen von ganzem Herzen im Voraus.

      Antworten
      • Sandra

        Ich verstehe das auch keineswegs als Schelte.
        Vor einem Jahr – zu Beginn der Bewegung – habe ich an jeder Gegenveranstaltung Teil genommen. Jede Woche. Man muss aber auch einfach sagen dass einen der Blödsinn „mürbe“, wobei das absolut das falsche Wort ist mir nur kein besseres einfällt, macht. Ich denke wir Dresdner haben uns einfach ab einem bestimmten Punkt gesagt dass es weniger Sinn hat darauf zu reagieren. Ich weiß das dass komisch klingt aber am Ende war es so. Ich freu mich jedoch auf die groß angesetzte Demo am nächsten Montag. Ab der Stelle bin ich auch wieder dabei. ;-) ich für meinen Teil muss aber auch sagen dass ich inzwischen etwas „Angst“ vor den Leuten habe die bei PEGIDA mitlaufen. Es ist zusehend eine radikalisierung und als „kleine Frau“ hat man vor dem Männern in schwarz die bei PEGIDA Herrn Bachmann zujubeln auch irgendwann etwas Angst. Leider.

        Antworten
    • luzie

      https://www.facebook.com/pages/Gepida/908688805833673

      hallo sandra,

      wünschenswert wäre es, wenn sich alle von pegida genervten, hier engagieren würden…genau deswegen hat sich Gepida (link oben) neulich gegründet; denn: nicht hören, nicht sehen, nicht handeln, bedeutet auch ’schweigende‘ zustimmung, vor allem wenn ein elender, rassistischer und menschenunwürdiger zustand schon 1 jahr andauert.

      und…michael bittner, danke für dieses besonders treffliche ‚geburtstagsgeschenk‘ !

      Antworten
      • Till

        Aus politischen Gründen, die hier zu weit vom Thema abweichen würden, nutze ich kein Facebook.
        Gibt es noch andere möglichkeiten, sich über Gepida zu informieren? Oder ist dieser Weg, sich zu engagieren auschließlich Facebooknutzern vorbehalten?

        Antworten
  6. Clemens Kind

    Sehr geehrter Herr Bittner,
    über fünf Ecken bin ich auf Ihren Artikel gestoßen und es war sehr erfrischend einmal klare Worte zu vernehmen, die Parallelen zur „Bewegung“ der 30er Jahre sind mir auch schon aufgefallen. Leider wird meist nur die komische Seite dieser Analphabeten hervorgehoben und viele Anhänger geben ja in der Tat groteske Dinge von sich, aber ihre Unanständigkeit könnte sich womöglich als noch wirklich gefährlich erweisen.
    Ich weiß, ich klinge wie ein greiser Sozi.
    Mit freundlichen Grüßen
    C. K.

    Antworten
  7. Günter Starke

    Klar ist’s wichtig auf die verbalen Aussagen zu schauen und den Vergleich mit dem Nationalsozialismus zu ziehen.
    Ebenso wichtig wäre es, der alten römischen Wahrheit nach zu fragen „Cui bono“.
    Und da sehe ich mir zuerst mal an, was gerade „so läuft“- nämlich der größte, umfassendste Angriff auf die demokratischen Errungenschaften, nicht nur in Europa! Der Angriff wird nicht von Regierungen, sondern von den sogenannten „Globalen Playern“, also nicht demokratisch legitimierten Einrichtungen geführt. Das Ganze sollte eigentlich still, im Geheimen an den demokratischen Institutionen vorbei eingefädelt werden. Langsam sickert aber ein bisschen was von den Verhandlungen zu CETA, TTIP und dem noch schlimmeren TISA an die Oberfläche. Widerstand regt sich.
    Wenn ich jetzt „Global Player“ wäre und es noch kein PEGIDA gäbe- ich würde es erfinden.
    Lenkt doch wunderbar ab!
    Nächste Frage: wer finanziert PEGIDA?

    Und noch können wir froh sein, dass die Anführer sich vom Niveau ihrer Mitläufer nur durch die Anzahl der Vorstrafen unterscheidet. Aber lasst mal nen klug-skrupellosen, aber charismatischen F… erscheinen! Der braucht dann nicht mal nen Schnauzbart.

    Antworten
    • Michael Bittner

      Günter, du hast recht: Es gibt eine Menge Leute, die ein Interesse am Erfolg von PEGIDA haben, weil es in ihrem Sinne ist, den öffentlichen Diskurs nach rechts zu verschieben oder von anderen Themen abzulenken. Aber wir sollten bei unserer Kritik nicht den Fehler machen, den PEGIDA begeht, nämlich hinter jedem Geschehnis gleich eine große Verschwörung wittern. So eine Bewegung lässt sich so einfach gar nicht steuern, sie entwickelt eine Eigendynamik. Ob irgendwer – außer den spendenden Anhängern – PEGIDA finanziert, weiß ich nicht. Das finde ich aber zweitrangig. Wir ärgern uns darüber, dass PEGIDA alle Gegendemonstranten als „bezahlt“ denunziert, deshalb sollten wir selbst auf eine solche Form der Schmähung verzichten.

      Antworten
      • Günter Starke

        hallo Michael, ich hab ja bloß große Sorge (darf man das eigentlich angesichts so vieler „besorgten Bürger“ zugeben?) dass da wieder was hochkocht, wie in den 20-/30er Jahren! Und dass dieser neue „Volkszorn“ auch einigen ganz gut in den Kram passt.

        Antworten
        • Michael Bittner

          Diese Sorge habe ich auch! Ich wünschte, einige sächsische CDU-Politiker würden auch uns besorgte Bürger ernst nehmen!

          Antworten
          • Gunter Maciey

            Hallo, Michael Bittner, erst einmal Danke für diesen sehr treffenden Artikel. Unsere sächsischen Politiker haben mit PEGIDA anscheinend bis auf wenige Ausnahmen kein Problem, sonst wären ihre Kommentare und andere Aussagen zu PEGIDA und der Flüchtlingsproblematik nicht so wischiwaschi. Ich denke, mal sollte das Gespräch mit den PEGIDA-Anhängern (erkennbare Hardcore ausgeschlossen) suchen und die historischen Parallelen aufzeigen, ich denke,viele werden nachdenklich werden.

  8. ein anderer Stefan

    Ich kann mich Sandra nur anschließen. Gut, zum Glück höre ich die Pegida nicht so unmittelbar, auch wenn ich gleichfalls in der Altstadt wohne. Aber diese „Bewegung“ hat mir schon seit längerem ein sehr ungutes Gefühl gegeben. Pegida hat eine Atmosphäre der latenten Bedrohung geschaffen, die zwischenzeitlich in reale Anschläge umgemünzt wird. Meines Erachtens wäre diese Welle von rechtem Terror ohne Pegida nicht in dieser Form entstanden, sie hat den geistigen Nährboden bereitet. Die Parallelen, auch zu den bürgerkriegsähnlichen Zuständen der Weimarer Republik, werden in der Tat immer augenfälliger. Angriffe auf Minderheiten sind von Anfang an dagewesen, zunehmend wird auch der politische Feind angegriffen und bedroht. Die Meldungen von Anschlägen auf und Drohungen gegen Politiker der Linken und der SPD und auf Aktivisten gegen die Pegida nehmen zu.

    Herr Bachmann und Frau Festerling teilen die verbalen Zündhölzer aus, und distanzieren sich (bisher noch) von den nicht nur verbalen Brandstiftern. Der Galgen, der gestern und heute durch die Medien ging, zeigt einen neuen Tiefpunkt – Ankündigungen von Lynchmorden sind beim besten Willen nicht mehr als „Meinungsäußerung“ „besorgter Bürger“ zu verharmlosen.

    Antworten
  9. Thomas Blodig

    ein Artikel, der zum Nachdenken anregt. Die Verbindung zum verblendeten Handeln ist offensichtlich und kaum zu übersehen. Geschichte wiederholt sich doch! Es gibt aber diesmal Menschen, die den Mund aufmachen. Gebt dem braunen unterbelichteten Mob keine Chance.

    Antworten
  10. Martin Dettmann

    Ist sehr gut geschrieben, hinkt aber finde ich an einigen wichtigen Stellen. Z.B. waren bei der damaligen TU-Umfrage unter den Pegidisten deutlich mehr Befürworter einer direkten Demokratie als unter den Gegendemonstranten. An dem Punkt ist für mich der Versuch Pegida als antidemokratisch hinzustellen schon mal ad absurdum geführt.

    Leider blendet der Autor auch aus, dass die Radikalisierung weiter Teile der Bevölkerung gerade deshalb so um sich greift, weil mit argumentativen Spitzfindigkeiten den Menschen immer wieder jegliche Forderung, jede noch so vorsichtig formulierte Kritik als ketzerisch/antisemitisch/widervölkisch/klassenfeindlich/rechtsradikal/gutmenschelnd ausgelegt wird. An den Begriffen merkt man es schon: Diese Methode ist so alt wie die Menschheitsgeschichte, leider. Und jede Epoche macht diese Fehler neu. Ob Rechtextremisten oder Linksfaschisten, wir sollten uns auf Inhalte konzentrieren, nicht es uns mit Worthülsen zu einfach machen.

    Das ist ein wirkungsvolles aber gefährliches Herrschaftsmittel, weil es keine Änderung der bisherigen Politik ermöglicht, zumindest nicht, bis die Zustände sich so zugespitzt haben, dass ein Leugnen darüber nicht mehr möglich ist. Das Druckkesselprinzip halt. Kommunikation würde diesen Druck abbauen, aber genau das ist ja nicht gewollt. Die Zustände sollen sich zuspitzen. „Teile und herrsche“ ist keine Verschwörungstheorie sondern ein Zivilisationsfolger wie die Brennnessel.

    Um es kurz zu sagen, die Mauer der Ignoranz wird so hoch gebaut, dass es nur die allerextremste Meinung herüber schafft. Korrigiert mich, wenn ich irre, aber die Nazis konnten doch nur so einflussreich werden, weil andere Parteien das Reparationsdiktat der Siegermächte nicht beenden konnten. Das Elend hat die Massen dann zu Hitler getrieben, aber im Prinzip waren all die Stimmen für die NSDAP doch nur ein großer, wütender Hilfeschrei. Ich denke nicht, dass die Leute die NSDAP wegen Lebensraum im Osten gewählt haben, denn das hieße ja wieder Krieg und den wollten anfangs sicher die Wenigsten.

    Deshalb mit Pegida reden, nicht Meinungen deckeln, sonst sorgt man für weitere Radikalisierung. Umgekehrt könnte man die Leute ruckzuck von der Demo abholen, wenn man ihnen zuhört. Denn die meisten, da bin ich ziemlich sicher, finden den Galgen für Merkel sicher auch völlig daneben. Aber sie wissen eben nicht, wohin sie sich sonst wenden sollen, wo sie ihren Ängsten sonst Luft machen sollen. So geht es mir jedenfalls, ich werde da nächsten Montag auch hin und mir eine Meinung bilden. Ich habe diese ideologische Grenzziehung, mitten durch meine Stadt einfach satt.

    Wenn ich es mir recht überlege, ließe sich der Text eigentlich als Appell verstehen, die aktuellen Widersprüche endlich zu benennen und damit umzugehen, bevor wir eben wieder diese verheerende Dynamik des radikalen, rechten Randes bekommen. Wir vergessen in regelmäßigen historischen Abständen: „Der Andere denkt auch.“ Der Andere ist unser Landsmann, der vllt. eine völlig andere Meinung hat, aber er hat auch eine Geschichte dazu und die ist es immer wert angehört zu werden. „Alles verstehen, heißt: alles verzeihen.“ Dies muss für alle gelten, sonst entleert sich der Sinn. Menschen die Sorgen und Ängste formulieren sollten wir ernst nehmen, denn das kostet sie Mut. Wenn wir sie vor den Kopf stoßen, ihnen stattdessen Aggression, Wut, Gewaltphantasien und sonstige Schlechtigkeiten unterstellen, sagt das dann nicht mehr über uns als über die Adressaten.

    Was das Gleichsetzen der Randalierer vor den Flüchtlingsheimen mit Pegida betrifft, ja, das sind sicher teilweise die gleichen Leute. Aber bei Pegida gibt’s eben noch viele andere, so dass die Radikalen nicht in der Mehrheit sind. Und Bachmann selbt hatte sich, obwohl er ursprünglich, soweit ich weiß, aus Freital kommt, von den Freitaler Demonstranten distanziert. Er hält diese Aktionen für BND-iniziiert. Der Bewegung solle geschadet werden, indem man sie mit Gewalt und radikalen Parolen ins politsche Aus drängt. Den Gedanken finde ich absolut berechtigt, immerhin ist seit langem bekannt, dass zumindest die Polizei agents provocateurs einsetzt um Demonstrationen zu diskreditieren.

    Weiterhin schreibt der Autor hier:
    „Von Hannah Arendt stammt auch die Beobachtung, dass man faschistische Führer beim Wort nehmen muss, denn sie verschweigen ihre Pläne nicht, sondern sprechen sie offen aus, um zu erschrecken und zu beeindrucken. Wenn Lutz Bachmann also ankündigt, kein „Volksverräter“ werde „ungeschoren“ davonkommen, jeder die „Quittung für seinen Vaterlandsverrat“ erhalten, wie es dann auch ein symbolischer Galgen bei der Montagsdemonstration bezeugt – dann sollte man diese Worte und Gesten sehr ernst nehmen.“

    Das ist völlig richtig, da ist Bachmann zumindestens an der Grenze des guten Geschmacks, obwohl ich daran noch nichts Strafbares finden kann. Das mit dem Galgen war eine scheiß Aktion. Übrigens gab es bei der Anti-TTIP-Demo am Wochenende auch eine blutige Guillotine mit der Aufschrift: „Pass bloß auf, Sigmar“. Sollte man sowas also ernst nehmen? Das kann ja mal jeder für sich entscheiden. Man sollte aber dann auch anderes ernst nehmen, und da waren zu allererst die 10 Vorderungen von Pegida und die erste war sinngemäß, Kriegsflüchtlinge müssten immer aufgenommen werden, dies sei eine humanitäre Pflicht. Warum hat man Pegida nicht in diesem Punkt ernst genommen? Diese Forderung wäre aktuell nur noch links von der SPD zu finden.

    Antworten
    • Keinname

      Welche Umfrage der TU soll das gewesen sein? Dass Herr Professor Patzelt Pegida unkritisch zugeneigt ist oder einfach nur naiv ist, hat er ja schon mehrfach bewiesen. Hinzu kommt noch, dass die „Untersuchung“ wissenschaftlichen Standards nicht entspricht, bzw. die Daten nicht genügen, um solche Aussagen zu treffen. Herr Patzelt ist eben auch keine Soziologe, sondern Politikwissenschaftler. Sicher da gibt es Überschneidungen, aber als Experten würde ich ihn nicht sehen.

      Wer bei Herrn Bachmann keine Aussagen erkennen kann die strafbar oder einfach nur menschenverachtend und zu tiefst antidemokratisch sind, der sollte noch mal genauer hinsehen.

      Antworten
    • Frank Gemein

      So viele Fehler, da weiss man nicht, wo man anfangen soll.
      Zunächst einmal:
      Was die Mehrheit der Pegida Demonstranten denkt läßt sich aus Befragungen eben nicht verifizieren. Die große Mehrheit der Pegidisten antwortet nicht. Schon der Versuch, die Sozialstruktur der Demonstranten aus den wenigen Antworten zu bestimmen, war grob unwissenschaftlich und fehlerhaft. Dass unter denen, die trotz anderer Anweisung antworten, gerade Bildungsbürger waren, lässt keinerlei Rückschluss auf die Masse zu.
      Direkte Demokratie zu befürworten ist überhaupt kein Indiz für eine per se demokratische Gesinnung, wenn man der Meinung ist, man sei die Stimme der schweigenden Mehrheit. „Wir, und nur wir sind das Volk“. Passt einem die Antwort nicht, dann muss die Volksdefinition eben geändert werden, natürlich via Exklusion.
      Alle Populisten arbeiten genau so.
      Der Wert einer Demokratie, und das ist wohl mit die wichtigste Lehre der Zeit von 33-45, zeigt sich darin, wie sie mit ihren Minderheiten umgeht.
      Liesse man das Volk direkt über die Todesstrafe abstimmen, in einer Phase, nachdem eine größere Zahl grausamer Morde passiert sind, wäre das Ergebnis wohl keine Überraschung. Alle anderen Implikationen, dass bspw. auch Unschuldige Opfer hingerichtet werden, weil kein Rechtssystem perfekt ist, und was noch alles zu beachten wäre, fällt da leicht unter den Tisch.
      Zur Weimarer Republik:
      Die Reparationsfrage wurde im Eindruck der Weltwirtschaftskrise 1932 beendet (Vertrag von Lausanne). Brüning hatte dies eigentlich eingefädelt, wegen seiner Demission konnten aber von Papen und Schleicher sich den Erfolg (unverdient) anheften.
      Usw. usf. Sie sehen, die einfachen Antworten sind eben meist vor allem eines, nämlich falsch.

      Antworten
    • KGS

      „An dem Punkt ist für mich der Versuch Pegida als antidemokratisch hinzustellen schon mal ad absurdum geführt.“

      Da machen Sie es sich etwas einfach: Die direkte Demokratie wird natürlich in dem festen Glauben befürwortet, dass die so befragte Mehrheit dann auch die Ansichten von PEGIDA befürwortet und umsetzt. Gegenmeinungen wird ja nicht im demokratischen Diskurs begegnet, sondern er wird niedergebrüllt, Gegenauffassungen werden als „Volksverräter“, „Lügenpresse“, etc. diskreditiert. Es geht also nicht um Demokratie zur Findung demokratischer Kompromisse, sondern um die erhoffte Abschaffung der Durchsetzung von Gegenpositionen. Das ist dann m.E. doch sicher nicht demokratisch im eigentlich Sinne.

      Antworten
      • Martin Dettmann

        Mhm… aber es klingt jetzt eher so, als wollten SIE die Gegenpositionen abschaffen. Oder wollen sie das nicht? Begrüßen sie gar andere Meinungen? Das wäre wahrhaft demokratisch. Ich meinerseits tue das, ich begrüße jeden, der sich reflektiert äußert, statt Kampfbegriffe zu verwenden und Bewegungen per se abzustempeln.

        Natürlich ist es so, dass immer derjenige am meisten für Demokratie ist, der am meisten davon profitiert. Aber nur der ist ein wahrer Demokrat, der trotzdem er eine Niederlage zu erwarten hat, die Demokratie bejaht. Und die höchste Form der Volksherrschaft ist nun mal die direkte Demokratie. In unserem System ist es möglich, dass die stärkste mit der schwächsten Partei zusammen regiert. Das ist nicht optimal, ich könnte mich aber trotzdem damit anfreunden, wenn eben wichtige Entscheidungen über Auslandseinsätze, große Wirtschaftsabkommen wie TTIP, Grundgesetzänderungen usw. vom Volk getroffen werden, statt z.B. von einem FDP-Minister. Die Entscheide in der Schweiz haben gezeigt, dass die Menschen sehr klug abstimmen. Das deshalb, weil man mit übertragener Verantwortung in auch beginnt sich verantwortlich zu fühlen.

        Antworten
    • Jules

      Und wieder mal ein Kommentar der belegt aus was für Intelligenzallergikern der Rechte [Beleidigung gelöscht; M.B.] doch besteht.
      Schon allein der schöne Fantasieterminus „Linksfaschischten“ führt sich doch selbst ad absurdum. (Aber um verstehen zu können hier eine Definition von Faschismus:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus )

      Es ist mir ein Graus, zu sehen, wie viel rechtes [Beleidigung gelöscht; M.B.] inzwischen unterwegs ist. Habe ich die dummen Rechten früher noch belächelt, machen sie mich heutzutage nur noch aggresiv und [dumme Gewaltfantasie gelöscht; M.B.]

      Antworten
    • THomas Arend

      Für mich hat Herr Bachmann hat die Grenze des guten Geschmacks weit überschritten, wenn man hier überhaupt von Geschmack sprechen kann. Wenn dies nicht strafbar ist, sollte es das werden. Auch auf Köpfe schlagende Fäuste haben in einer Demokratie nichts verloren. Da ist auch keine Meinung mehr, dass ist Befürwortung oder Androhung von Gewalt.
      (Als guter Deutscher müsste ich noch FAKT und PUNKT ergänzen.)

      Für alle Seiten!

      Antworten
  11. Andreas Grosse

    Danke für die Recherche und den erhellenden Artikel. Ich hab ihn bei facebook gepostet. Danke auch für den Mut, so etwas zu schreiben.

    Ist schon verrückt, dass ich das schreibe: Danke für den Mut.
    Ist schon verrückt, wie sich das Land, zumindest diese Stadt, vor unseren Augen verändert. Oder entpuppt? Oder enttarnt? Demaskiert?

    Ich denke an der Film „Das Schlangenei“ von Ingmar Bergman. Zitat:
    „Es ist wie bei einem Schlangenei: Durch die dünne Membran
    erblickt man das bereits vollkommen ausgebildete Reptil.“
    Falls wer den Film nicht kennst – große Empfehlung!
    https://www.youtube.com/watch?v=_uFHnJstPkE

    Antworten
  12. Julian Oster

    Vielen, vielen Dank für diesen Vergleich.
    Da ich das Thema „Deutsches Selbstverständnis“ im Zusammenhang mit der NS-Zeit gerade im Unterricht habe, sind mir auch einige Parallelen zur heutigen Zeit aufgefallen.

    Was soll ich groß sagen, mehr als danke kommt momentan nicht über meine Lippen. Hab’s gleich mal auf Twitter geteilt :)

    BTW, als Info für das Layout: Sieht echt super aus, was mir persönlich allerdings noch fehlt, ist ein angepasstes Layout zum Ausdrucken des Artikels.

    Antworten
  13. Steve Röpke

    Danke Herr Dettmann
    ich dachte schon, es gibt hier nur Ja Sager. Der Artikel hat seinen reiz aber auch seine Schwächen trotzdem sollte er unbedingt der breiten Masse zur Verfügung gestellt werden. Ich denke die Masse der Bürger die an den Demos teilnehmen, können sich nur zu 50% mit Pegida identifizieren aber es gibt leider Deutschland weit keine weiter ernst zu nehmende Gruppe und das ist der Punkt. Die Bürger haben die Schnauze voll und wollen auf die Straße und das Kund tun. Das sich die Geschichte wiederholt wird nicht passieren. Denn nur durch perfekte Propaganda konnte die NSDAP zu dem werden was sie war. Die Propaganda Maschine derzeit ist unsere Regierung und diese kommt immer mehr durch die sozialen Medien in Probleme.

    Antworten
  14. Micha

    Sehr schöner Artikel,

    leider wird auch er nichts bewirken. Die „Gutmenschen“ applaudieren und begrüßen die Aufarbeitung des Themas während der „besorgte Bürger“ nach dem Wort „NSDAP“ vermutlich schon nicht mehr weiter lesen wird. Zu häufig wurde der Vergleich bereits gezogen, das „ich bin kein Nazi/Rassist, aber“-Argument wurde schon zu oft gebracht. Der besorgte Bürger von heute dürfte es Leid sein, sich immer wieder gegen diese „haltlosen“ Argumente verteidigen zu müssen – die Fronten sind verhärtet. Derweil wäre doch der Aufhänger dieses Artikels prädistiniert für eine andere Herangehensweise gewesen: zunächst nicht als solche gekennzeichnete Nazi-Zitate (u.a. von Göbbels) und eine Einleitung in bekannter PEGIDA-Manier, die jeden besorgten Bürger zunächst zustimmen lassen dürften. Und am Ende dann der Verweis auf die wahre Herkunft dieser Zitate, dass sie eben nicht aus 2015 sondern fast 100 Jahre früher gefallen sind. Vielleicht würde DAS ja den ein oder anderen noch zum Nachdenken anregen.

    Wir leben in Zeiten des Internets, unser Stammtisch ist das Internet!.Wir wollen nicht die Weltherrschaft oder einen Dritten Weltkrieg

    Das ist doch mal ein schönes Schein-Argument. Das Internet, 2015 in etwa so neu wie 1933 der Rundfunk. Ob die Menschen damals auch dachten, dass sie dadurch ja viel besser informiert wären? Derweil ist das Internet noch viel gefährlicher, als die übliche Propaganda in den Medien. Im Internet gibt es keine Kennzeichnungspflicht für die Herkunft eines Zitat. Auch ist das Verfälschen viel einfacher und subtiler möglich. Strafverfolgung ohnehin nur in Ausnahmefällen und wer will, weiß genau wie er es anstellen muss. Soziale Netzwerke sind ein großes Problem: erstens glaubt man der Aussage bzw. dem Like eines Bekannten oder der eines Bekannten eines Bekannten viel eher, als jemandem den man nicht kennt. Zweitens das „Schwarm-Prinzip“: was genügend andere gut finden kann ja wohl so falsch nicht sein. Und drittens die Algorithmen des Sozialen Netzwerks selbst, die aufgrund von Persönlichkeitsprofilen auch noch dazu beitragen dass man genau das serviert bekommt, was man sehen möchte und somit gar keine objektive Meinungsbildung mehr zulassen. Letzteres übrigens auch ein Problem der bevorzugten Suchmaschine, oder glaubt etwa jemand dass sich Google hiervon ausnehmen würde? Im Gegenteil, die haben das erfunden und finanzieren sich allein dadurch bereits vor der Eingabe eines Suchbegriffs schon zu wissen, was den Suchenden interessiert. Wer’s nicht glaubt, soll ein und denselben Suchbegriff mal auf verschiedenen Computern eingeben, die alle unterschiedlichen Leuten gehören. Interessant, wie Google die Suchergebnisse personalisiert.
    Und nichts anderes geschieht bei Facebook, wenn ich 3 mal lustige Katzenvideos „geliked“ habe, werde ich das nächste Mal bevorzugt solche zu sehen bekommen.

    Die besorgten Bürger wollen also weder Weltherrschaft noch dritten Weltkrieg? Wieviele NS-Bürger haben damals dasselbe gesagt? Spätestens nachdem die Gewaltverbrechen an jüdischen Mitbürgern und der wahre Grund der Arbeitslager die Runde machten, dürften das gar nicht so wenige gewesen sein. Dann allerdings war es bereits zu spät. Gleichschaltung und Propaganda hatten gewirkt. Und heute soll das nicht mehr möglich sein? Im Gegenteil, ich befürchte heute ist es sogar noch einfacher. Am Anfang steht die Ideologie, die mittels Propaganda verdaulich gemacht wird. Dann folgt das „Mittel zum Zweck“-Argument zur Legitimation radikaler Methoden und ehe man sich versieht, haben die Drahtzieher ihre Ziele verwirklicht, sei es Weltherrschaft, Krieg oder was auch immer. Dann zu sagen „das wollten wir (ja gar) nicht“ oder „das konnte ja keiner ahnen“ beweist die heute bereits unterstellte Naivität. Hoffen wir dass die Leute noch rechtzeitig aufwachen und erkennen wem sie da hinterherlaufen.

    Antworten
    • Steve Röpke

      der kleine Unterschied ist folgender: damals kam die Propaganda aus dem Radio und der Zeitung, bis auf einzelne verbotene Zeitungen hatte man keine Wahl. Heute hat man eine Wahl. Ja sie haben recht die Algorithmen in den Sozialen Netzwerken und Suchmaschinen sind sehr gefährlich aber dennoch hat der User eine Wahl. Ich glaube auch das genau derzeit ein noch nie dagewesenes Interesse an Aufklärung und Hinterfragung besteht. Der deutsche Durchschnittsbürger ist viel gebildeter als zu Hitlers Zeiten. Trotzdem gebe ich Ihnen noch einmal Recht die Situation ist gefährlich und wenn sie erst eine Eigendynamik entwickelt hat , muss man hoffen das es die richtige Richtung war. DARUM AUFKLÄRUNG !

      Antworten
    • Ena Vigo

      Nein, es müssen nicht (nur) die aufwachen die den „selbsternannten -Wir sind das Volk Führern-“ hinter her laufen.
      Es müssen die aufwachen, die angeblich „über den Dingen“ stehen, die halt nicht (mehr) bereit sind auf rechte Kommentare im Internet zu antworten, weil sie ja genau wissen wie blöd diese sind.
      Denn dadurch überlassen wir den „Pegida/AfD Anhängern“ ein großes Feld, auf dem sie so nach und nach immer mehr Pflänzchen sähen können, die dann wachsen und selbst ihr „Erbgut“ weiter geben.
      Denn diese gefühlt 80% der Bürger, die weder Pro noch Contra sind, diese sind die, die hinter her sagen, „konnten wir ja nicht ahnen“.

      Antworten
      • Michael Bittner

        Das sehe ich auch so! Wenn Sie meine Homepage ein wenig anschauen, dann werden Sie feststellen, dass ich beständig Diskussionen auch mit Andersdenkenden führe.

        Antworten
        • Andreas Kämmerer

          Leider erschließen sich Ihre Diskussionen mit Andersdenkenden, im bloßen Empfehlen der Marke des Rauchens und Entspannungstechniken.
          Leider sind diese teils arroganten Kommentare, von der Intelligenz der „Untermenschen“ Volk, die mit einem gefühlten IQ von 60 Prozent, die hinter einem „Führer“ kommentarlos und verzaubert herlatschen, ohne sich über den Zustand der Politik zu informieren, unsagbar weit ab von der Meinung, der „Arbeiterklasse“.
          Es geht PEGIDA darum, zu verhindern, dass diese menschverachtende Religion des Islam, mit der Unterdrückung der Menschen, vor allem der Frauen, hier in Mitteleuropa die Herrschaft übernimmt.
          Um nicht mehr und nicht weniger. Dabei fiel auf, dass es keine Partei mehr gibt, die auch nur Ansatzweise, die Interessen und Ängste des einfachen Volkes beachtet oder sogar respektiert.
          Deshalb benötigen wir dringend eine Volkspartei. Die Hoffnung in die AfD hat sich zerschlagen. Denn die Führungskräfte passen nicht in ihre Nadelstreifenanzüge.
          UND zu weit sind ihre Vertreter vom Volk entfernt.
          Ich war bei dem Untergang der DDR hautnah dabei. Es war keine Revolution, sondern die Staatssicherheit hat die DDR kontrolliert abbrennen lassen.
          Alles andere ist was für die Geschichtsbücher!!
          Nur das VOLK, dass sich n einer „Notsituation“ zusammentut, um nach erfolgter Änderung des Systems wieder auseinanderzudriften, wird das entstan dene Chaos etwas abmildern können.
          Fazit. Frau Merkel wird gehen müssen. Bei den ersten Toten durch muslimische Terroranschläge, kommt es zu einem Kleinkrieg zwischen linken und rechten Extremen. Vielleicht zum Bürgerkrieg.
          Aber was erzähle ich Ihnen, leider werde ich recht behalte.

          Antworten
      • Martin Dettmann

        Sie alle haben sooo eine Angst vor dem Wiedererstarken des Nationalsozialismus, und um diesen zu verhindern würden sie sogar die demokratischen Rechte einschränken, weil das Volk ja scheinbar nur noch Hass im Kopf hat und am Ende könnte es ja genau dieser Weg und diese, ihre Angst sein, die wieder in die Diktatur führt. Ich sehe die Gefahr auch, aber nicht aus der Richtung, aus der das viele hier erwarten. Wir durchlaufen gerade eine Schocktherapie. Durch die massive Migration wird letztlich auf uns alle direkt oder indirekt massiv sozialer Druck ausgeübt. Dieser Druck könnte dazu führen, dass wir Fehler machen, dass wir unsere kulturellen und rechtstaatlichen Errungenschaften über Bord werfen. Vor allem sollten wir uns nicht auseinander dividieren lassen und bei aller Abneigung gegen die Meinung Anderer im Gespräch bleiben.

        Antworten
    • Name* Toni Clifton

      Zum Thema Internet: da hast Du Recht, aber auch nicht. Google etcpp bieten den Algorhythmus genau aus dem Grund an, weil die Information im Internet einfach zu viel und unübersichtlich ist. Wenn man aber wirklich nach Anderem suchen will, findet man das auch. In den meisten Fällen verlässt trotzdem niemand seine Komfortzone und sucht in seinem bekannten Dunstkreis weiterhin nach Bestätigung. Dieser Dunstkreis hat sich eben nun ausgeweitet, aber das betrifft alle gleichermaßen. Ich gehe ja auch sonst in meine Stammkneipe, weil ich weiß, was mich dort erwartet, und nicht in eine neue, weil ich eben nicht weiß, was mich da erwartet.

      Der Schwarmtrieb funktioniert mit Wahrheiten und mit Lügen. Ich bin aber der Meinung, dass sich die Wahrheit in einem solchen System langfristig häufiger durchsetzen kann als die Lüge. So viel Optimismus sollte sein.

      Antworten
      • Till

        In meiner Erfahrung setzt sich meist die wohlformulierteste Halbwahrheit durch.

        Lügen können enttarnt werden, die Wahrheit ist aber meist zu komplex um in unserer schnelllebigen Umgebung ausreichend schnell erfasst zu werden. Halbwahrheiten oder Wahrheiten, deren Bedeutung durch Simplifizierung oder mangelnden Kontext verdreht werden, sind in meiner Erfahrung meist die, die Fuß fassen und sich durchsetzen.

        Antworten
  15. Sebastian Klein

    Das schlimme an Pegida ist das selbstgeschaffene Narrativ, dass von „Wir sind das Volk“ ausgeht – und auch von der großen „Kommentierfreude“ jener rechtsgesinnten Anhänger einer faschistischen Ideologie.

    Denn was daraus wird kann man momentan beinahe täglich in der Zeitung lesen: Angespornt von einem angeblichen Volk, welches hinter einem stünde, zünden die unzivilisiertesten unter ihnen Flüchtlingsheime an – und das wird erst der Anfang sein, wenn es nicht gelingt, diese Gewaltspirale zu entkräften.

    Mit Argumenten muss man diesen Leuten nicht kommen – am Ende gehört man zur Lügenpresse, dem „System“, der „von der Regierung bezahlten Antifa“ oder sonst wem. Argumenten sind diese Leute nicht zugänglich, ihr Weltbild ist geschlossen.

    Entsprechend sehe ich nur einen einzigen Ansatzpunkt: Man muss das Narrativ zerstören. Man darf ihnen nicht die Deutungshoheit überlassen. Man muss ihnen klipp und klar widersprechen und ihnen verständlich machen, dass sie nicht das Volk sind, dass 80 Millionen nicht auf ihrer Seite sind. Man wird die faschistoiden Gedanken nicht aus den Köpfen kriegen, aber man kann sie dazu bringen, sich wieder dort zu verstecken wo sie bislang auch waren: Im eigenen Wohnzimmer, abgelehnt vom Rest der denkenden Welt. Sie müssen wissen, dass ihre Ideen nicht Willkommen sind und das man auf ihre gesellschaftliche Partizipation keinen Wert legt.

    Antworten
    • GB

      Sie haben Recht, dass faschistoides Gedankengut sich nicht aus den Köpfen verbannen lässt, aber sehr wohl aus dem öffentlichem Raum. Dazu bedarf es jedoch einer starken Demokratie mit einer entsprechenden politischen Klasse, die diese lebt und authentisch vertritt. Die Entstehung von PEGIDA ist das Ergebnis von eklatantem Politikversagen und einer zunehmenden gesellschaftlichen Krise. Je länger sich diese verfestigt, umso schwerer wird es den Zurückdrängungsprozess erfolgreich zu gestalten.

      Antworten
      • M. Aus NRW

        Hallo BG, Danke da haben Sie recht und Ihr Komentar trift ins Schwarze:

        „B — 14. Oktober 2015, 00:04 Uhr

        Sie haben Recht, dass faschistoides Gedankengut sich nicht aus den Köpfen verbannen lässt, aber sehr wohl aus dem öffentlichem Raum. Dazu bedarf es jedoch einer starken Demokratie mit einer entsprechenden politischen Klasse, die diese lebt und authentisch vertritt. Die Entstehung von PEGIDA ist das Ergebnis von eklatantem Politikversagen und einer zunehmenden gesellschaftlichen Krise. Je länger sich diese verfestigt, umso schwerer wird es den Zurückdrängungsprozess erfolgreich zu gestalten.

        Wir brauchen Bürgerproteste und eine gelebte Demokratie und dies halte ich persöhnlich nur in einer dierektren Demokratie mit Legislativen Volksabstimmungen für möglich. Denn nur so haben die Bürger auch zwischen den alle 5 Jahre auftretenden Wahlen das Gefühl die Zukunft des Landes Mitzugestalten.
        UND nochmal HERZLICHEN DANK an Herrn Bittner für diese wunderbare AUfarbeitung von PEGIDA im Vergleich zur NSDAP..
        Und bitte alle Anderen an dieser Diskusion bedenken Sie, nur durch eine gute Diskussion in der wir die Meinung anderer Enst nehmen können wir aus Diskussionen lernen und sinvolle Handlungen ableiten.

        Antworten
    • alles Nazis

      Ich denke mal, die meisten wissen nicht was ein Narrativ ist und Sie scheinbar auch nicht. Aber es macht sich immer gut, mit Fremdworten sein Unwissen zu verbergen.

      Laut Polizeiberichten ist ein großer Teil der abgefackelten Häuser auf Unvorsichtigkeiten der Bewohner zurück zu führen. Das steht natürlich dann nur in lokalen Presseberichten. Die Großen haben sich ja schon vorher festgelegt. Dazu gibt es sogar eine Internetseite.

      Na, na Herr Klein, die Lügenmedien sind ja wohl hinlänglich belegt. Sogar der Rundfunkrat hat mehrere Erklärungen dazu abgegeben. Ich erinnere an die ersten Veröffentlichungen bzgl. der Ursachen der Kriege in Kuwait, in Lybien, im Irak, in Vietnam usw. Und auch die unerträgliche Hetze gegen Russland will ich in dem Zusammenhang nicht aussparen. Es gibt fast keinen Artikel bzgl. Russland der nicht eine mehr oder weniger starke Hetze gegen dieses Land enthält. Russland hält sich in der Levante an das Völkerrecht, alle anderen bomben wild durch die Gegend. Das dabei auch Zivilpersonen ums Leben kommen, nennt man neudeutsch Kollateralschaden. Wenn der Westen das macht, gibt es im Höchstfall eine kutze Randnotiz, bei den Russen ist es ein Verbrechen, das tagelang neu aufgewärmt wird. Das sind für mich Lügenmedien. Verschweigen und vertuschen sind auch Lügen!

      Und noch eins Herr Klein, sind Sie Argumenten zugänglich? Oder ist Ihr Weltbild so geschlossen, dass Sie glauben, anderen nicht zuhören zu müssen, weil Sie ja die Wahrheit gepachtet haben.

      Mit dem Widersorechen bin ich einverstanden. Es setzt ja voraus, dass man den anderen erst einmal zuhört .
      Und richtig, die anderen sind nicht das Volk, aber Sie auch nicht. Ihre 80Mio sind ja wohl aus der Luft gegriffen oder? Bevor man solche falschen Zahlen in die Welt posaunt, sollte man sich unter das Volk begeben, bzw. eine Volksbefragung organisieren. Selbst die offiziellen Zahlen weisen andere Werte aus. Ihre Zahlen erinnern an die DDR-Wahlergebnisse.
      Überhaupt scheinen Sie sehr von sich überzeugt zu sein und keine andere Meinung zuzulassen, so wie früher die Genossen. Dort konnte man eine andere Meinung äußern, wenn man den Raum verließ, musste man vorher bekundet haben, dass man ihrer Meinung war. Sie scheinen aus dem gleichen Holz geschnitzt zu sein.

      Und zum Schluss begeben Sie sich auf Göbelsches Niveau.
      „Ist das deutsche Volk nicht damit einverstanden, daß es freigemacht wird, dann pfeifen wir auf dieses Einverständnis.“
      Bei Ihnen heißt das:
      „Man wird die faschistoiden Gedanken nicht aus den Köpfen kriegen, aber man kann sie dazu bringen, sich wieder dort zu verstecken wo sie bislang auch waren: Im eigenen Wohnzimmer, abgelehnt vom Rest der denkenden Welt. Sie müssen wissen, dass ihre Ideen nicht Willkommen sind und das man auf ihre gesellschaftliche Partizipation keinen Wert legt.“

      Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass Sie Ihre Weißheiten in dem Beitrag zum Dogma erhoben haben, zur unumstößlichen Wahrheit?
      Darüber sollten Sie noch einmal gründlich nachdenken.

      Antworten
      • Name* Toni Clifton

        Ui, ich hoffe wir wähnen uns auf der selben Seite. Sie möchte ich nicht als Gegner haben.

        Ohne mit Sicherheit auf Ihre politische Gesinnung deuten zu können – ich wünschte mir, Sie wären keine der üblichen Gesinnungsrichtungen zuzuordnen – möchte ich den Hut ziehen vor Ihrem Beitrag. Pegida basiert auf purer Angst, sonst nichts. Wie sollte man denn sonst erklären, dass Pegida ausgerechnet in dem Bundesland am stärksten ist, wo der Ausländeranteil mit am geringsten ist? Ein Phänomen, auch vor dem Hintergrund, dass dieses Bundesland im Osten seit der Wende von der CDU regiert wurde. Also von dem Standort her bedarf es der Pegida Bewegung noch einer ganz anderen soziologischen Bewertung.

        Aber auch da sind wir bei einem interessanten Punkt: wir können die Vergleiche zur NSDAP ziehen, aber seither ist viel Zeit vergangen, viel geschehen, und auch wenn es Parallelen gibt, wir leben de fact in einer anderen Welt als damals. Von daher bleibt es ein Vergleich, nicht mehr und nicht weniger.

        Und auch hier würde ich mir wünschen, die Gegenseite würde nicht immer gleich in dieselben Vergleiche verfallen. Immer und immer wieder. Ein Beispiel: auf dem Cover des SPIEGEL von 1968 wird die Frage des NPD Verbots gestellt. 1968! Diese Sau wurde wieder und wieder durchs Dorf getrieben – was ist jetzt übrigens mit den ganzen V-Männern, und was hat der Staat in der NSU Affäre verpasst? – und Pegida ist wiederum so eine Sau, in gewisser Weise. Denn letzten Endes hat sich die Demokratie bis heute behauptet. Und sie wird es auch weiter, wenn wir sie pflegen und akzeptieren, dass sie manchmal etwas zu Tage fördert, das nicht so schön ist. Aber man muss das eben auch aushalten.

        Antworten
        • Michael Bittner

          In der Tat, das müssen wir aushalten. Ich halte Verbote auch nicht für das richtige Mittel. Aushalten heißt aber nicht schweigend zusehen.

          Antworten
  16. GB

    Auch wenn der Vergleich einiger nicht unerheblicher Einschränkungen bedarf (zeitliche Dimension, Größe der Bewegung, Kapazitäten Ihrer Anführer), so sind die dargestellten Parallelen durchaus bemerkenswert. Der Erkenntnisgewinn wäre aber noch größer, wenn der Text sich nicht nur auf den eindimensionale Einordnung PEGIDA = NSDAP beschränken würde, sondern aufbauend darauf weitgehende evidente Schlussfolgerungen ziehen würde:
    1. Antifaschismus ist weitgehend wirkungslos, um diese Bewegung zu stoppen
    2. Ursächlich für das Erstarken ist eine allgemeine Krise der Politik und zunehmende Handlungsunfähigkeit der politischen Klasse
    Um in die Neuzeit zu wechseln, mein Rat wäre daher, die Handlungsfähigkeit der Politik wieder herzustellen und die Demokratie zu stärken. PEGIDA verschwindet dann von selbst in der Versenkung.

    Antworten
    • Michael Bittner

      Mein Beitrag ist ein Vergleich, keine Gleichsetzung. Es geht also nicht einfach um die Formel PEGIDA = NSDAP. Neben Gemeinsamkeiten gibt es auch Unterschiede. Einige weitere haben Sie richtig benannt.

      Antworten
  17. Jan Bruns

    Ich frage mich, mit was für einem Selbstverständnis und mit was für einer Motivatinslage man in einem mit „PEGIDA und NSDAP – ein Vergleich“ bezeichneten Artikel ernsthaft schreiben mag:
    Offiziell ist daran nichts rassistisch, weil es angeblich nicht um Rasse, sondern nur um „Kultur“ geht – aber um das zu glauben, braucht man schon ein übermenschliches Maß an Naivität.

    Antworten
  18. unbedarf der Worte

    Danke Herr Bittner für diesen Bericht.
    Ich kann leider nicht das in Worte fassen was sie geschrieben haben, dafür fehlt mir die Bildung. Ich musste in jungen Jahren arbeiten damit unser „ZU Hause“ im Winter warm und genug Essen in der Speisekammer war. Nun habe ich selbst Familie/Kinder und habe Angst das die Vergangenheit wie ein dunkelbrauner Vorhang über das Land gelegt wird. Wie kommen wir aus diesem Dunstkreis von Hass und Hetze wieder heraus? Wie kann man sicherstellen das unsere Kinder nicht das Leid erfahren wie unsere Eltern? Was können wir nur tun um den Mut und die Entschlossenheit zu besitzen ,sich gegen das Aufbeumen der „Schande von Deutschland“ zu wiedersetzen?
    Ich habe Angst…aber auch Wut, wie meine Rechte, meine Würde,meine Freiheit mit verbalen Füßen getreten wird. Wie ich zusehen muss das junge deutsche Männer mit Springerstiefel und Gegröhle auf eigentlich friedlichen Straßen Propaganda bertreiben….ich habe Angst aber auch Wut

    Antworten
    • Rebekka

      Mir geht es ähnlich, wobei es bei mir schon die Großelterngeneration betrifft. Ich habe tatsächlich Angs, dass sich diese Vergangenheit wiederholen könnte, ebenso finde ich es beängstigend, dass es scheinbar so einfach geht. Mir als dresdnerin geht es auch auf den Nerv, dass der Ruf unserer Stadt leidet, dass die Infrastruktur hier regelmäßig Montags brach liegt und dass ich mich ebenso regelmäßig für diese Ansammlung fremd schämen muss.

      Ebenso beängstigt es mich wenn ich meine Familie & Freunde in der Heimat, nähe Bautzen, besuchen fahre. Da sind tatsächlich viele so naiv, dass sie dieser Gruppierung beiwohnen würden oder es gar tun. Wobei davon die wenigsten je aus der Gegend herausgekommen sind um mal woanders zu leben (von 2 Wochen Sommerurlaub mal abgesehen…) Das es etwas anderes als das eigene Egozentrum gibt scheint da teilweise nicht vorstellbar oder nur beängstigend zu sein.

      Meiner Meinung nach fehlt vielen der Anhänger von Pegida die Phantasie. Daher können Sie sich nicht vorstellen wie es damals war. Sie können sich nicht vorstellen was wirkliches Leid ist und auch nicht, dass es anderen Menschen vielleicht tatsächlich schlechter geht als Ihnen selbst. Uns geht es sehr gut in Deutschland, wir sind hier praktisch im goldenen Nest geboren, doch das sehen die wenigsten. Viele haben Ansprüche an den deutschen Staat und fordern, nur weil sie nicht selbst aktiv werden (wollen). Natürlich ist es einfacher sich auf die Straße zu stellen und zu meckern, anstatt irgendetwas nützliches für unsere Gesellschaft oder Zukunft zu tun. Es ist bequemer die Schuld auf Muslime, Ausländer, etc. zu schieben, anstatt selbst aktiv zu werden.

      Demonstrieren und blindes mitlaufen ist warscheinlich die Handlungsmöglichkeit, die am wenigsten befriedigt sondern eher noch mehr frustriert… Ebensowenign sehe ich daher auch den Sinn in Gegendemonstrationen. Es ist doch meist mehr ein gegenseitiges Hochschaukeln (teils auch mit Gewalt), als eine Lösung der Ursachen. Doch was kann man tatsächlich tun? Als besorgter Bürger der einen und der anderen Anschauung?

      Vielleicht ist es dieses Ohnmachtsgefühl, was viele wegsehen lässt und andere mitlaufen lässt. Der konkrete Plan etwas konkretes zu verändern oder verbessern zu wollen. Dieser Plan fehlt uns allen, machen statt meckern sollte die Devise sein. Doch wer einmal dem meckern verfallen ist wird aus dieser gemütlichen Haltung heraus schwer zu motivieren sein…

      So, jetzt habe ich mir viel von der Seele geschrieben. Vielen Dank für die Gelegenheit. Ich bin gespannt auf Feedback. Beste Grüße voller positiver Hoffnungen Zukunft Rebekka

      Antworten
      • Michael Bittner

        Rebekka, du hast völlig recht. Vielen der Menschen, die bei PEGIDA mitlaufen, fehlt nur Erfahrung und Empathie, keineswegs handelt es sich durchweg um bösartige Leute. Kritik an PEGIDA allein ist auch keine Lösung des Problems. Man hätte gewiss am Anfang stärker versuchen sollen, auf die gemäßigten Mitläufer zuzugehen. Diese Kritik muss ich auch selbst annehmen. Aber PEGIDA trägt sichtlich nichts Konstruktives zur Lösung der politischen Probleme bei, sondern vergiftet und brutalisiert nur das gesellschaftliche Klima. Deswegen halte ich auch Gegenprotest für legitim.

        Antworten
  19. Martin Dettmann

    Da viele hier Pegidasymphatisanten deutschlandweit eindeutig in der Minderheit sehen, habe ich mal folgende von der ZEIT in Auftrag gegebene Umfrage rausgesucht:

    http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-12/islam-pegida-fluechtlinge-deutschland-umfrage

    Demnach zeigten Ende 2014 49% Verständnis für die Demos. Demgegenüber hatten nur 23% dies nicht. Methodisch ist die Fragestellung nicht ganz sauber gestellt, da dort zwei Sachen vermischt werden. Aber das Ergebnis ist so eindeutig, dass es doch zu denken geben sollte.

    Auf statistika.de gibt es diverse Studien, die alle eine deutliche Sprache sprechen: Die Mehrheit der Deutschen steht der Zuwanderung von Migranten skeptisch bis ablehnend gegenüber.

    http://de.statista.com/statistik/daten/studie/453189/umfrage/umfrage-zur-aufnahme-von-fluechtlingen-aus-dem-balkan-in-deutschland/

    Ich finde daher die sich hier verbreitende Meinung, Pegida hätte keine mehrheitliche Basis in der Gesellschaft, wenigstens fragwürdig, würde aufgrund der mir bekannten Studien sogar sagen, sie ist schlichtweg falsch.

    Antworten
    • Michael Bittner

      Herr Dettmann, aus den von Ihnen zitierten – übrigens recht alten – Umfragen geht hervor, dass viele Menschen keine Balkanflüchtlinge aufnehmen wollen, die kein Recht auf Asyl haben, und dass viele Menschen Angst vor Islamisten haben. Aber es ist lächerlich und verfälschend, daraus zu folgern, alle diese Menschen unterstützten deswegen die widerlichen rassistischen Hetzer von PEGIDA. Warten wir doch mal die anstehenden Wahlen ab, bei denen PEGIDA antreten will! Dann wird sich schon zeigen, wie viele Anhänger PEGIDA wirklich hat. (Natürlich ist jetzt schon klar, dass PEGIDA die mickrigen Ergebnisse dann durch Manipulationen von „Volksverrätern“ und „Lügenpresse“ erklären wird.)

      Antworten
      • Steve Röpke

        Herr Dettmann bringt es auf den Punkt. Es gibt einfach deutschlandweit eine mehrheitliche Meinung. Nein Herr Bittner das sind nicht alles Pegida Anhänger und sie werden es auch nicht aber trotzdem vertreten sie die Meinung. Das Problem ist A wir haben eine unfähige Regierung und B wir haben im Moment, für die Bürger die auf die Straße wollen, keine echte alternative zu Pegida. Da entwickelt sich aber gerade einiges. Warten wir einmal ein paar Wochen ab. Ich kann euch empfehlen schenkt dem Curd Schumacher alias Curd Be Nemsi Beobachtung. Er ist ein guter Redner, der sehr viel fundiertes Wissen hat, absolut Mitte ist und gerade dabei ist: die Menschen zu bündeln. Herr Bittner sie sprechen von widerlichen rassistischen Hetzern. Die Masse ist es nicht ! Die Führung von Pegida ist ohne Frage betroffen aber unsere Regierung ist derzeit auch nicht Volkes Stimme !

        Antworten
        • Michael Bittner

          Herr Röpke, versuchen Sie doch einmal, etwas differenzierter zu denken. Die Welt ist kompliziert, nur so lässt sie sich begreifen. Es gibt nicht „das Volk“, es gibt nicht „die Bürger“, es gibt nicht „die Politik“, es gibt nicht „die Medien“ und es gibt nicht „die Meinung“. Es gibt viele verschiedene Menschen mit vielen verschiedenen Interessen und Auffassungen. Und die „Mehrheit“ ist nicht einfach da, sondern muss im demokratischen Prozess in jeder einzelnen Frage durch Diskussion und Wahlen bestimmt werden. Das ist ein mühevoller Weg, aber es ist der einzige.

          Antworten
          • Resenbach

            Was ist Demokratie? „Herrschaft des Volkes?“ Alle vier Jahre nur zur Wahl gehen zu dürfen, reicht da nicht aus. Es gibt ernsthafte Menschen, die sich um direkte Demokratie bemühen. Ich unterstütze diese.
            Die Politik will das „Violk mitnehmen.“ Ja, wqarum vergessen sie es denn so häufig und unfiormieren uns erst, wenn Verträge o.a. festgelegt sind. Ein Teil des Volkes spürt, dass die Politiker Angst vor dem Volk haben.

          • Mainecoonkater

            „Und die „Mehrheit“ ist nicht einfach da, sondern muss im demokratischen Prozess in jeder einzelnen Frage durch Diskussion und Wahlen bestimmt werden. Das ist ein mühevoller Weg, aber es ist der einzige.“

            Vielleicht bin ich ein Misanthrop, ich teile Ihre Optimismus nicht.

            Basisdemokratie mag für kleinteilige Strukturen ganz nett sein wenn über das Fällen eines Baumes entschieden werden muss. Für Staaten wie den unseren taugt sie nicht.
            Die Prozesse würde zu lange dauern, die Sachkunde ist ( auch wenn dies jetzt überheblich klingt) oft nicht vorhanden wie auch das Interesse an den meisten Themen. Z.B. heute berät der Bundestag über das „Widerrufsrecht bei Immobilienfinanzierung“. Wir stimmen wohl überein,dass sich so etwas schwerlich basisdemokratisch beraten lässt.
            Nun könnte man sagen, „das Volk“ – wobei ich mit Ihnen völlig übereinstimme,das es DAS VOLK nicht gibt- müsse bei wichtigen Dingen befragt werden. Aber WER will dann WO die Grenze zwischen wichtig und unwichtig ziehen?…..
            Unser System der repräsentativen Demokratie mag seine Schwächen haben, aber es hat auch seine Stärken. Unsere Politiker mögen nicht immer von allem Ahnung haben, aber von einigen Dingen haben sie mehr Ahnung als der Durchschnittsbürger. Das System macht die Politiker „träge“, aber das ist mir lieber als eine spontane Massenbewegung.

          • Michael Bittner

            Ja, ganz meine Meinung! Ich plädiere auch gar nicht für eine direkte Basisdemokratie, sondern finde unsere repräsentative ganz gut, so unvollkommen sie auch sein mag. Deswegen schrieb ich auch „Wahlen“ und nicht „Volksbefragungen“. Per Volksabstimmung hat sich übrigens Hitler mehrfach seine Macht bestätigen lassen. (Wobei diese Abstimmungen natürlich nicht demokratisch waren, aber auch nicht ganz und gar gefälscht.)

      • Martin Dettmann

        Das schlussfolgere ich nicht daraus, das steht da:

        „In Deutschland sympathisiert fast jeder zweite Bundesbürger mit Demonstranten, die gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ und die „Islamisierung des Abendlandes“ auf die Straße gehen. In einer repräsentativen Umfrage von YouGov im Auftrag von ZEIT ONLINE gab knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) an, Verständnis für diese Demonstrationen zu haben. 30 Prozent der Befragten antworteten, sie hätten „voll und ganz“ Verständnis für die Anliegen der Demonstranten. 19 Prozent antworteten mit „Eher ja“. Ablehnend äußerten sich insgesamt 23 Prozent.“

        Glauben sie nicht, was? Na gut.

        Und hier noch eine ganz aktuelle Umfrage:

        https://yougov.de/news/2015/10/14/nur-noch-jeder-dritte-glaubt-wir-schaffen-das/

        Nur noch jeder Dritte glaubt wie die Bundeskanzlerin: „Wir schaffen das.“ Selbst die Wähler der Grünen glauben nicht mehr so recht daran. Das war mir auch neu. Die Stimmung ist schneller gekippt, als ich dachte.

        Antworten
        • Mainecoonkater

          Ohne spitzfindig sein zu wollen, „Verständnis haben“ ist in meiner Sprachwelt etwas anderes als „Zustimmung“. Ich kann nachvollziehen, wenn ein armer Mensch ein Eigentumsdelikt begeht, aber ich missbillige es.

          Antworten
  20. J. Wd

    Leuten, die glauben Adolf und Eva waren die ersten (richtigen) Menschen wird wohl niemand jemals verständlich erklären können, das SIE vom Affen abstammen … „Sie sind hinterlistig, grausam und treten meißt in großen Scharren auf“ die Primaten

    Antworten
  21. Tobias

    PEGIDA ist aus meiner Sicht absolut nicht der Weg dem man folgen sollte. Schade ist nur, das auch dieser Artikel wieder nur oberflächlich recherchiert ist und der populistischen Meinung folgt. Es wurden nicht nur in Sachsen Asylbewerberheime angegriffen auch in anderen Bundesländern (auch den Alten).

    Warum hinterfragt eigetnlich niemand das Problem mal wirklich objektiv, was mich total stört ist, dass wenn jemand sich der Einwanderungs/Asylpolitik kritisch gegenüber äußert , er sofort als rechtsgesinnt bezeichnet wird.

    Weiterhin stört mich auch, dass ein Protest gegen ein Asybewerberheim, sollte er auch noch so friedlich ablaufen, sofort überall in den Medien ist. Straftaten von Asybewerbern schaffen es aber maximal als Randnotiz in die Lokalpresse schaffen.

    Hardheim ist auch so ein Beispiel, dass asylkritisches Denken kein reines Pegida oder Sachsen Problem ist.

    Antworten
    • Michael Bittner

      Der Beitrag behauptet nirgendwo, dass rassistische Gewalt nur ein sächsisches Problem ist. Natürlich gibt es das überall. Ich habe auch nichts dagegen, dass über Einwanderungs- und Asylpolitik kritisch diskutiert wird. Aber wer vorab „gegen ein Asylbewerberheim“ demonstriert, also pauschal und ohne Ausnahme gegen Menschen, die er noch gar nicht kennt und die ihm weder etwas getan noch weggenommen haben, die nur ihr grundgesetzlich verbrieftes Recht in Anspruch nehmen, einen Asylantrag zu stellen – der ist eben ein fremdenfeindliches Arschloch.

      Antworten
      • Steve Röpke

        ein Arschloch ist nur derjenige, der gegen den Asylant demonstriert. Nur weil man eine schlechte Wahl des Ortes für eine Demonstration getroffen hat und im Grunde aber gegen die Asylpolitik demonstriert ist man Rassist.

        Antworten
        • Michael Bittner

          Die Leute in Freital, Heidenau, Meißen etc. wollten also nur gegen die Asylpolitik demonstrieren, gegen Asylbewerber haben sie aber gar nichts? Kommen Sie, das ist doch lächerlich. Die Sprechchöre lauten „Wir wollen keine Asylantenschweine!“ und nicht „Wir protestieren hiermit gegen eine Asylpolitik, die nicht unseren Auffassungen entspricht!“

          Antworten
          • Steve Röpke

            Herr Bittner sie versuchen mir Worte in den Mund zu legen, die ich nicht gesagt noch nicht einmal gedacht habe. Sie haben mir gesagt ich sollte differenzierter Denken. tun sie das auch. mein Satz : ein Arschloch ist nur derjenige, der gegen den Asylant demonstriert. Nur weil man eine schlechte Wahl des Ortes getroffen hat und im Grunde aber gegen die Asylpolitik demonstriert ist man kein Rassist. Sie differenzieren eben nicht. ja Heidenau und die Leute, welche diese Sprechchöre anstimmten, sind Arschlöcher und wahrscheinlich auch Rassisten aber es haben auch schon Leute vor anderen Asyl Unterkunften demonstriert. DIFFERENZIEREN war ihr Stichwort.

          • Michael Bittner

            Dann sind wir uns doch einig: Gegen Asylbewerber demonstrieren ist Mist, gegen eine bestimmte Politik demonstrieren ist in Ordnung, sofern es friedlich und legal bleibt.

          • Tobias

            Das ist auch wieder so ein Kommentar der mir echt auf den ***** geht… :-)

            Das waren Neonazis, die gern auch Quer durch die ganze Bundesrepublik fahren um sich in Szene zu setzen. Die große Masse der Demonstranten ist friedlich geblieben, aber Schlechte Nachrichten sind eben die Besten Nachrichten (verkaufen sich am Besten). Das ist aus meiner Sicht der Grund warum die Presse das ganze so verzerrt darstellt.

            Das aber auf Grund vereinzelter Weniger jetzt wieder ganze Städte unter Generalverdacht stehen, ist einfach traurig.

      • Martin Dettmann

        Falsch, Herr Bittner. Das Grundgesetz kennt nur das Asylrecht für politisch Verfolgte. Lesen sie noch einmal nach: http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_16a.html

        Richtig müsste es also in ihrem Sinne heißen, Wer gegen ein Asyl für Menschen ist, denen nach dem Grundgesetz KEIN Asyl zusteht, ist ein fremdenfeindliches Arschloch.

        Ich dachte anfangs noch, Ihnen würde als Schriftsteller vllt. der Fehler der Polemik nicht passieren, aber sie wollen das ja regelrecht. Offensichtlich denken sie, das sei legitim. Offensichtlich wähnen sie sich in einer Schlacht ‚Gut gegen Böse‘ auf der guten Seite, wo alles erlaubt ist. Aber die, die sich alles erlauben, sind letztlich nie die Guten. Dabei wissen sie doch eigentlich auch: Wer mit Dreck wirft, trifft damit nur sich selbst.

        Antworten
        • De Benny

          Na, wer nicht politisch verfolgt ist, bekommt auch kein Asyl. Somit wären Demonstranten, die dagegen demonstrieren, vielleicht keine Arschlöcher nach obiger Definition, aber sie wären etwas dumm. Ähnlich wie jemand, der zur heutigen Zeit gegen die Unterdrückung der Bewohner fremder Welten demonstriert, bevor diese überhaupt entdeckt und kolonisiert wurden…

          Antworten
    • unbedarf der Worte

      schade das sie nicht richtig Recherche führen, denn seid Pegida sind die Straftaten um ein vielfaches im Osten gestiegen, das ist das Phänomen von Pegida die mittlerweile kein Blatt vor dem Mund nehmen. Lesen sie doch mal die Komentare einiger in den Pegidaforen.

      Man kann sich wohl Kritisch mit der Flüchtlings-Politik auseinander setzen ohne gleich Rechts zugelten.
      Man wird aber auch gleichzeitig als Linksextrem angeprangert wenn es um die kritische Pegidabewegung geht…wie man es dreht und wendet

      Antworten
      • Tobias

        Mir geht es hier nicht um Pegida, Pegida ist leider durchsetzt von Rechten. Das die Mehrheit der Menschen, die die Pegida Veranstaltungen besuchen Neonazis sind ist aber auch Blödsinn.

        Nichts desto trotz ist Pegida keine Bewegung der man folgen sollte, da die Pegida Spitze sich nicht von den Rechtsextremen distanziert (und allem Anschein nach auch der rechten Szene zuzuordnen ist).

        Dennoch wer die aktuelle, völlig planlose, unregulierte Asylpolitik gut findet, ja der ist zumindest für mein Dafürhalten ein Linksextremist.

        Antworten
        • Michael Bittner

          Sie verlangen zurecht, dass nicht alle PEGIDA-Demonstranten als Rechtsextremisten abgestempelt werden, aber stempeln gleichzeitig alle Gegner als Linksextremisten ab. Fällt Ihnen gar nichts auf?

          Antworten
          • Tobias

            Mir geht es eher darum, dass jeder der sich aktuell kirtisch zur Asylpolitik äußert in die Rechte Ecke geschoben wird. Wenn man die Sache objektiv betrachtet dann zählt so jemand aber zur Mitte.

            Denn zumindest aus meiner Sicht, ist die aktuelle Regierung von der Mitte in Richtung der Linken Ecke gerutscht. Deswegen sind für mich die Menschen die diesen Kurs super finden oder gar noch mehr fordern auch den Linken zuzuordnen.

            Und wenn die aktuelle Politik mit der unsere Nachbarländer oder auch mit amrikanischen Ländern (nein nicht nur USA) vergleicht, dann haben wir eine linksorientierte Regierung.

  22. Peter Jaensch, Verein Deutsche Sprache e.V. Regionalgruppe Dresden/Riesa

    Ja, der Mann hat Recht, es sind Vergleiche zwischen PEGIDA und der NSDAP möglich. Deswegen wird ja Goebbels auch heute noch an den Universitäten im Fach Öffentlichkeitsarbeit gelehrt. Aber niemand sagt deshalb, die Universitäten wären mit der NSDAP vergleichbar. Ansonsten vermisse ich bei Bittner ein Eingehen auf die Ursache, warum es PEGIDA überhaupt gibt. Das findet man nur bei der Sarrazinrede https://www.youtube.com/watch?v=WfXVY_8x6c8. Ob Bittner diese Rede kennt?

    Antworten
  23. Peter Hoffmann

    Sagen Sie, warum kommen ziemlich schnell nur noch Zitate von Göbbels und nicht mehr von Pegida? Wollen Sie Pegida damit etwas in den Mund legen, bzw. den unbedarften Leser etwas suggerieren?
    Ich hätte auch ein Zitat von Göbbels :
    Der Idee der NSDAP entsprechend sind wir die deutsche Linke. Nichts ist uns verhaßter als der rechtsstehende nationale Besitzbürgerblock!“

    Wie wäre es also mit einem Vergleich Links/Grün versus Nationalsozialismus? Ach ja, dass Faschismus etwas anderes ist, muss ich wohl kaum noch erwähnen…
    Mfg

    Antworten
    • Sebastian Klein

      Achja, die alte Leier: Sobald es kritisch gegen Pegida/Rechtsextreme geht, strömen sofort die immer gleichen Leute herbei, erheben den Zeigefinger und rufen: „Aber, aber die Linke….! Hitler war doch LINKS. Der war doch NationalSOZIALIST. Und was ist mit den ganzen LINKSFASCHISTEN?!“

      Es ist schon witzig, wie aus extremistischen Kreisen immer versucht wird, die Attribute, mit denen man in der Regel selbst assoziiert wird, auf den politischen Gegner zu legen, und sich gleichzeitig als „Demokrat“ und „Verfechter der Meinungsfreiheit“ zu inszenieren. „Meinungsfreiheit“ heißt in dem Fall natürlich: Ich darf den Holocaust leugnen und meine menschenfeindliche Ideologie in die Welt hinaus brüllen und wer mir nicht passt, dem sprengen wir halt das Auto, oder zünden ihm die Bude an.

      So kommt es dann, das eine Horde asozialer und unzivilisierter Menschen durch Facebook zieht und bei jedem Artikel der über rechte Gewalt/Rechtsextremismus berichtet versucht, diese zu relativieren, in dem diese rechte Gewalt gegen (angebliche) andere Gewalt aufgewogen wird. Und Faschismus wird verharmlost, indem ihm ein angeblicher Linksfaschismus gegenübergestellt wird.
      Natürlich nicht ohne zu versichern, man sei „kein Nazi, aber…“ und und man befände sich ja in der bürgerlichen Mitte. Gleichzeitig gelingt es einem aber nie, zu begreifen, dass jemand, der sich tatsächlich in der bürgerlichen Mitte bewegt, eine konkrete Gewalttat ablehnen würde OHNE diese danach zu relativieren.

      Ja, sie haben es schwer, die armen Rechten, deren Meinungsfreiheit von der linken Einheitspartei ab der CSU unterdrückt wird.

      Antworten
    • Pedroleum

      @Peter Hoffmann, Zitat: „Wie wäre es also mit einem Vergleich Links/Grün versus Nationalsozialismus?“

      Noch besser, wie wäre es mit einem Contest: Welche politische Bewegung in Deutschland lässt sich am besten mit der NSDAP vergleichen?

      Antworten
  24. Michael Bittner

    Liebe Diskutanten, ich komme mit dem Lesen und Freischalten von Kommentaren nicht mehr hinterher. Ich bitte um Verständnis, wenn es länger dauern sollte, bis euer Kommentar zu lesen und beantwortet ist. Keine Meinung wird unterdrückt, solange sie im legalen Rahmen bleibt.

    Antworten
  25. Mathias Schelte

    PEGIDA – das sind überwiegend keine Nationalsozialisten, aber die waren auch in den Zwanziger und frühen Dreißiger Jahren eine kleine Minderheit. PEGIDA, das sind die Menschen, die dann zu Mitläufern des Systems wurden, die in der Reichskristallnacht zwar nicht selber zu den Steinen gegriffen haben, aber aplaudierend daneben gestanden haben. Ohne solche Menschen wäre das dritte Reich nicht möglich gewesen und das macht diese eben auch schuldig.

    Antworten
  26. Pedroleum

    Danke für den interessanten Artikel.

    Mein Senf dazu: Beide Bewegungen profitieren auch von der Unzufriedenheit, die in Folge längerer Krisen um sich greift: In der Weimarer Republik war die Bevölkerung von der Hyperinflation und Weltwirtschaftskrise stark verunsichert. Pegida nutzt die Unzufriedenheit, die in Folge der Transformationskrise in den neuen Bundesländern entstanden ist, insbesondere in jenen Ländern, die wirtschaftlich zwar ein starkes Wachstum verzeichnen, das jedoch die sozialen Unterschiede verschärft, und außerdem von der Finanz- und von der Flüchtlingskrise.

    Antworten
    • Michael Bittner

      Das sehe ich auch so. Und ich hoffe inständig, dass keine schwere Wirtschaftskrise oder ein Terroranschlag die Lage noch verschärft. Dann könnten die Dinge wirklich aus dem Ruder laufen.

      Antworten
  27. Robert Klemme

    Guter Artikel! Ein paar Schwächen gibt es aber doch, so z.B. wenn auf die Unterschiede eingegangen wird: „Offiziell ist daran nichts rassistisch, weil es angeblich nicht um Rasse, sondern nur um „Kultur“ geht – aber um das zu glauben, braucht man schon ein übermenschliches Maß an Naivität.“ – es ist tatsächlich nicht Rassistisch, aber das Muster der Ausgrenzung bestimmter Gruppen von Menschen ist absolut dasselbe. Das macht es nicht besser, überhaupt nicht, aber das Zitat weckt den fatalen Eindruck, dass Ausgrenzung basierend auf Kultur weniger schlimm ist

    Antworten
  28. Alexander v. Hohenfels

    Super gemacht. Glueckwunsch. Ich bitge jedoch um Korrektur folgenden Denfehlets. Der Autor behauptet, die Pegidioten seien – anders als die NSDAP- nicht offen antisemitisch. Er meint damir wohl, PEGIDA sei nicht anti-jüdisch. Gleichwohl richte sich der Hass gegen Muslime. Der Autor übersieht dabei, dass beide Religionen, Judrntum und Moslems, semitischen Ursprungs sind. Insofern sind die Pegidioten glasklar antisemitisch, stehen also ohne Wenn und Aber in der NS-Tradition.

    Antworten
    • Ramgeis

      Moslems / Muslime sind keine Religion, sondern bestenfalls Anhänger des Islam. Und der Islam ist eben nicht nur eine Religion wie andere, sondern gleichzeitig ein totalitäres, manche sagen auch faschistoides Gesellschaftsmodell, vergleichbar mit Nationalsozialismus / Faschismus und Stalinismus / Kommunismus. Die Nicht-Trennbarkeit von religöser und politischer Komponente ist aber keine Erfindung des Westen, sondern sie ist eine der Kernthesen des Islam selbst. In praktisch allen muslimischen Staaten ist der Islam schließlich offiziell Staatsreligion, was schon allein der Meinungsfreiheit und der Gleichheit der Weltanschauungen widerspricht. Andere „Buchreligionen“, Frauen, Atheisten, Homosexuelle usw. sind etwa in dieser Reihenfolge im Islam immer weniger gleichberechtigt und weniger wert. Und ich kann in den europäischen muslimischen Parallelgesellschaften und an den Aussagen führenden Vertreter des Islams, aber auch vieler muslimischer junger Männer, nicht erkennen, dass dies in Europa seitens der Muslime anders werden könnte oder sollte.

      Ich verweise zur Fremdgruppenfeindlichkeit (früher Rassismus genannt) auf folgendes Dokument:
      Fundamentalismus und Fremdenfeindlichkeit: Muslime und Christen im europäischen Vergleich
      wzb 09.12.2013 Studie
      http://www.wzb.eu/sites/default/files/u252/s21-25_koopmans.pdf
      Fast die Hälfte der in Europa lebenden Muslime findet, dass es nur eine gültige Auslegung des Koran gibt, dass Muslime zu den Wurzeln des Islam zurückkehren sollen und dass religiöse Gesetze wichtiger sind als weltliche. Anhand dieser Indikatoren zeigt eine WZB-Studie in sechs Ländern, dass der religiöse Fundamentalismus unter Muslimen deutlich weiter verbreitet ist als unter Christen. Der Befund ist insofern besorgniserregend, als mit religiösem Fundamentalismus ein erhöhtes Maß an Fremdgruppenfeindlichkeit einhergeht.

      Pegida hat sich noch nie offiziell, ich rede hier nicht von einigen dumpfen Mitläufern, gegen Muslime bzw. die religiöse Haltung dieser Menschen gewandt, wohl aber gegen die faschistoiden Züge dieser Ideologie (politischer) Islam. Um den Unterschied zu begreifen, braucht man natürlich ein wenig Vorbildung zu den relevanten Themen ;-)

      Antworten
      • TaiFei

        Der Islam ist eine der drei großen monotheistischen abrahamitischen Religionen. Alle monotheistische Religion sind im Ansatz totalitär. Zu diesen gehört AUCH das Christentum. Die Trennung von Staat (Politik) und Religion ist auch im Christentum NICHT vorgesehen. Es ist eine Errungenschaft, die in Europa über Jahrhunderte erkämpft werden musste und bis heute auch noch nicht vollständig abgeschlossen ist. So werden einige christlichen Kirchen in DE nach wie vor staatlich bevorzugt, obwohl der größte Teil der Bevölkerung gar keiner der Kirchen angehört. Sowohl Frauen als auch Homosexuelle werden auch im Westen immer noch diskriminiert von einer Gleichstellung kann auch hier nicht die Rede sein.
        Der Rest der Welt hat diese Entwicklung der Säkularisierung, auch vor dem Hintergrund der europäischen Dominanz, der imperialistischen Ausbeutung und Kolonisation, nie so oder so ähnlich vollzogen. Das ist nicht die einzige Ursache aber dennoch eine Mitentscheidende.
        PS: Indonesien, das Land mit den weltweit MEISTEN Muslimen, hat MEHRERE Staatsreligionen. Das Eine muss das Andere nicht ausschließen

        Antworten
        • Ramgeis

          Indonesien hat fünf Staatsreligionen, der Islam dominiert aber zahlenmäßig. Andere als diese fünf Religionen oder gar Atheismus sind nicht zulässig. Das Land taugt also wenig als Beispiel für Religionsfreiheit, wenn schon Freiheit von Religion nicht zur Staatsdoktrin passt.

          Von den 19 arabischen Ländern haben lediglich Libanon, Syrien, Irak und Palästina den Islam nicht als Staatsreligion bzw. der Status ist gegenwärtig unklar. In den 3 muslimisch geprägten Staaten Ostafrikas ist der Islam nur in Eritrea nicht Staatsreligion, ebenso nicht in den 10 schwarzafrikanischen Ländern im Westen des Kontinents. Von den 10 nichtarabischen muslimischen Staaten Asiens hat neben Indonesien nur die Türkei den Islam nicht als (alleinige) Staatsreligion. Die große Ausnahme Westafrika dürfte weniger auf den Islam als vielmehr auf die britische bzw. französische Kolonialherrschaft zurückgehen. Aber wie das Beispiel Nigeria zeigt, dürfte sich das bald ändern: in den nördlichen Bundesstaaten gilt bereits die Scharia, dort und in den Nachbarländern wütet eine der grausamsten islamistischen Bewegungen.

          Antworten
          • Michael Bittner

            Aber den Menschen, die vor den „grausamsten islamistischen Bewegungen“ fliehen, weil sie sich offenbar nach einem Leben im offenen Westen sehnen – diesen Menschen wollen ja gerade Sie Hilfe verweigern!

          • Ramgeis

            diesen Menschen wollen ja gerade Sie Hilfe verweigern!

            Das habe ich aber nirgends geschrieben! Ich habe mich lediglich zu den aus meiner Sicht intoleranten Festlegen von Staatsreligion(en) in fast allen muslimischen Ländern geäußert.
            Leider fehlt bei Ihrer Antwort wiederum die Antwortmöglichkeit für mich!

          • Michael Bittner

            Wenn Sie das Asylrecht für religiös oder politisch verfolgte Menschen aus islamischen Ländern nicht antasten wollen, dann freut mich das und ich ziehe meine Kritik zurück.

          • Ramgeis

            Das Asylrecht nach Artikel 16a GG will ich für niemanden antasten, das will auch kein „Offizieller“ von Pegida, siehe Pegida-Dokumente. Auch das Schutzrecht für Kriegsflüchtlinge und ggf. ein paar weiter Gründe steht für mich außer Frage. Aber mindestens 50 % der jetzigen Völkerwanderer gehören weder der ersten noch der zweiten Gruppe an, für sie wurde 16a GG auch gar nicht geschaffen. Sie nutzen es nur schamlos aus, und dagegen bin ich tatsächlich. Wer allerdings davon als Fachkraft dennoch benötigt ist, kann gern mit Greencard oder ähnlichen hier bleiben, sich selbst ernähren, Steuern zahlen und sich vor allem integrieren …
            (Schweinefleisch muss er dazu nicht essen!)

          • Michael Bittner

            PEGIDA will das Asylrecht nicht antasten? Machen Sie sich nicht lächerlich. Das jüngste „Programm“ läuft praktisch auf nichts anderes als eine Abschaffung hinaus. Und Lutz Bachmann hat ja auch schon vor Monaten festgestellt, es gebe gar keine echten Bürgerkriegsflüchtlinge.

            Wer Recht auf Asyl hat und wer nicht, kann nur durch ein rechtsstaatliches Verfahren festgestellt werden. Und eben dies verbietet es, pauschal Menschen abzuweisen. Die Farce namens „Drittstaatenregelung“, die in Deutschlamd das Asylrecht aushebeln sollte, ist ja glücklicherweise durch die Tatsachen längst obsolet gemacht.

            Fachkräfte sind Ihnen also willkommen, auch wenn es sich um eigentlich „Illegale“ handelt? Was für ein erbärmlicher Verfall jeder Sittlichkeit, Menschen nach ihrem Marktwert zu taxieren.

            Denken Sie doch bitte schließlich einmal darüber nach, ob das geschichtsvergessene Nachgequatsche von Phrasen wie „Völkerwanderung“ nicht dazu führt, dass Einwanderer pauschal als Feinde angesehen und folglich mit gutem Gewissen gewaltsam angegriffen werden. Jeder Einzelne ist verantwortlich für seine eigenen Worte.

          • Ramgeis

            Her Bittner, wir sollten uns alle an die Fakten halten, und da sind mir keine anderen offiziellen Dokumente bekannt, die die folgenden Pegida-Positionen zurückgenommen hätten:

            POSITIONSPAPIER der PEGIDA:
            1. PEGIDA ist FÜR die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen und politisch oder religiös Verfolgten. Das ist Menschenpflicht!

            Dresdner Thesen:
            3. Dezentrale Unterbringung von Kriegsflüchtlingen und politisch oder religiös Verfolgten, […]

            Erklären Sie mir bitte einmal, von mir aus auch per E-Mail, wann eine Antwort „erlaubt“ ist und wann nicht. Falls der persönlich angesprochenen nicht mehr antworten kann, kann ich diesen Blog leider nicht mehr als Dialog oder Diskussion betrachten, könnte auch sagen, diskutieren Sie dann unter Ihresgleichen weiter und hacken dann unerwidert auf politisch anders Denkende ein …

          • Michael Bittner

            Sie sind nicht auf dem Laufenden, es gab unlängst neue Forderungen zur Asylpolitik von PEGIDA, nach denen praktisch niemand mehr legal in Deutschland Asyl beantragen könnte. Sie wurden auf der Facebook-Seite von PEGIDA veröffentlicht. Ich habe keine Lust, den Müll dort danach zu durchsuchen. Sie können selbst suchen oder mir glauben oder mir nicht glauben.

            Ich weiß nicht, was Sie mit „erlaubten“ Antworten meinen. Jeder darf hier schreiben, was er will. Es dauert nur manchmal etwas, bis ich die Kommentare freischalte, denn ich habe auch noch andere Dinge zu tun.

  29. Michael Winkler

    Prinzipiell stimme ich den/deinen Aussagen zu – man sollte Bachmann und PEGIDA in der Tat ernst nehmen … ohne dabei den Humor zu verlieren (meine Ergänzung ;) )

    Etwas schwierig sehe ich den Vergleich von der Geographie her bzw. der regionalen Ausprägung. PEGIDA scheint ein Dresdner-Raum-Phänomen zu bleiben, was ich nicht bedauere und was nicht heißt, dass es nicht bundesweit genauso viele offen oder versteckt fremdenfeindliche, „besorgte“ Bürger gibt.

    Zudem ist PEGIDA ja keine Partei, sondern eher so eine (ungewollte ?!) APO für die AfD … ungewollt vermutlich oft von beiden Seiten.
    Die NPD, die wohl näher an der NSDAP dran wäre, hat sicher auch einen Anteil an PEGIDA, nur weiß ich nicht – mangels Wissen -, ob die Schnittmenge zur AfD und anderen Parteien größer ist.

    Doch dein Punkt war vermutlich – trotz Titel – weniger ein Vergleich im engeren Sinne (okay, ich tue mich mit dem Wort „Vergleich“ schwer ;) ), sondern Parallelen aufzuzeigen. Und da hast du den Nagel sehr zentral auf den Punkt getroffen.

    Antworten
  30. Christian Münkel

    Danke für die Gegenüberstellung und die Veröffentlichung von so vielen Kommentaren. Endlich einmal eine halbwegs konstruktive Diskussionsrunde, ohne sich gegenseitig auf biegen und brechen zu diffamieren. Die Diskussionsordnung gefällt mir sehr.

    Pegida Gruppen oder andere -GIDA-Gruppen hab ich selbst noch nie live gesehen. Die zahlreichen Videos von Demonstrationen auf Seiten der Linken und Rechten machen mich oft traurig, wenn sich i.d.R. die Unterschichten /die Nicht-Wohlhabende-Bevölkerungsschichten gegenseitig beschimpfen, wenn sie spühren, dass die Entwicklung der letzten 30 Jahre nicht so weiter gehen kann, dass der Gürtel immer enger geschnallt werden muss und keiner die tieferen Ursachen kennt oder versteht. Je größer die Unkenntnis, desto größer der Glaube und die Phantasie – nach diesem Motto werden manchmal Ausländer für das Elend in der untersten Schicht in Deutschland verantwortlich gemacht.

    Wer gut verdient, seine Schäfchen imTrockenen und eine ruhige Wohngegend hat, der kann sich noch auf dem Sofa bei Film und Fernsehen entspannen. Da rücken die Demonstrationen leicht in emotionale Ferne, falls die Emotions oder Gefühlsrichtung durch den TV-Kommentator nicht vorgegeben ist. Spätestens beim nächsten Action-Film ist alles wieder Schnee von gestern. Wenn ich daran denke wie viele Leute auf der WM2014 Fanmeile in Berlin und auf der TTIP Demo waren, dann zeigt es mir, dass 90% der Meinung sind: „Das wird schon irgendwie. Da wird sich schon jemand für uns, für die deutsche Bevölkerung einsetzen. Man muss auch mal Vertrauen haben“. Deutsche Sprichwörter gibt es zu genüge, die dieses Denken und Verhalten super beschreiben.

    Viele hatten es schon erwähnt, man darf sich nicht zu einseitig positionieren. Ob es hilfreich ist, gegen die Sorgen und Ängste von Deutschen zu demonstrieren, wage ich zu bezweifeln. Es ist wichtig, dass neben rechtem, konservativen Gedankengut auch linkes Gedankengut auf der Straße Platz findet. Jedoch sollte man sich auch fragen, wie sich unser Land, die Länder Europas und die dritte-Welt-Länder in den letzten 15 -30 entwickelt haben, Welche Schichten von dieser Entwicklung nicht profitiert haben und welche sehr wohl profitiert haben.

    Würden unsere Medien absolut unabhängig sein, dann könnte man der gesamten Bevölkerung unser globales Finanz- und Wirtschaftssystem logisch, verständlich erklären. Wenn das geschehen würde, müssten mindestens 90% der Bevölkerung auf der Straße zu sehen sein, ein paar Politiker und Versicherungsvertreter sicher auch. Die Fähigkeit, das ganzheitliche System objektiv zu betrachten und eigenständig zu durchdenken, besitzen leider nur sehr wenige. Solange sich hier nichts ändert, so lange wird die Vermögens-Umverteilung von Fleißig auf Reich auf Kosten von Frieden, Gesundheit und Natur weiter stetig voranschreiten und sich zu spitzen – auch ohne TTIP.

    Die Diskussion über Pegida ist in meinen Augen „nur“ ein Randproblem in der Europäischen Gesellschaft und verhindert beinahe, sich radikal (Radix= Wurzel) mit den tieferen Ursachen von Wirtschafts- und Kriegsflucht auseinander zu setzen. Zum Abschluss ein Zitat von Silvio Gesell (1862 – 1930):

    „Unser Geld bedingt den Kapitalismus, den Zins, die Massenarmut, die Revolte und schließlich den Bürgerkrieg, der zur Barbarei zurückführt. Wer es vorzieht, seinen eigenen Kopf etwas anzustrengen statt fremde Köpfe einzuschlagen, der studiere das Geldwesen.”

    Antworten
  31. Axel Rietz

    Herr Bittner, Ihr Vergleich hat mich nachtdenklich gemacht. Bei einugen der nachfolgenden Kommentare bin ich erschrocken.

    Was mich NICHT beeindruckt, sondern erschrocken macht, sind besorgte Bürger, die wegen versagender Politik Montags Galgen basteln. Was mich sehr wohl beeindruckt, sind besorgte Bürger, die wegen versagender Politik Klamotten zu Flüchtlings-Sammelstellen schleppen oder/und dort ehrenamtlich helfen.

    Antworten
    • Michael Bittner

      Ich glaube, dass die Mehrheit der Menschen nach wie vor vernünftig und wohlgesinnt ist und dass wir die großen Probleme – die es ja wirklich gibt! – gemeinsam lösen können. PEGIDA hat aber zu einer solchen konstruktiven Lösung gar nichts beigetragen, sondern nur die Stimmung aufgeheizt und der Polizei unnötige Arbeit verschafft.

      Antworten
    • Ramgeis

      Noch nachdenklicher macht es, dass ein „linksaktivistischer“ Schreiberling – wie der „Galgenbastler“ sicher auch nur ein bedauerlicher Einzelfall – ein grob beleidigendes und verunglimpfendes Gedicht über ein ganze Stadt schreibt und auf seiner Webseite veröffentlicht, welches die Grenze zur Volksverhetzung weit überschritten hat!
      Das Schlimmste aber daran ist, dass die links beeinflussten Medien es nachdrucken und verbreiten und offenbar den Hass verbreitenden und verstärkenden Charakter dabei zumindest billigend in Kauf nehmen.
      Verunglimpfung von ca. 18.000 Opfern der Luftangriffe 1945 und Tausender Geschädigter der Hochwasser 2002 und 2013 ist keine Satire, dies sollten sogar „Linksintellektuelle“ begreifen!

      Antworten
        • Ramgeis

          Die Opfer waren nicht nur, aber eben auch Frauen, Greise, Zwangsarbeiter und Kinder. Zumindest letztere hatten wohl keine Schuld! Ansonsten weiß ich sehr genau, wer den Krieg begonnen und den Terror in die Welt getragen hat. Zivile Bombenopfer verhöhnt man dennoch nicht, Flutopfer ebenfalls nicht!

          Antworten
  32. Axel Rietz

    Nachtrag: Herr Bittner, Ihr Vergleich mit der NSDAP ist treffend und ärgert offenbar die Pigidioten-Anhänger. Ein anderer vergleich wäre Ihnen offenkundig lieber und gewünscht: Sie schreien und plakatieren „Wir sind das Volk“ und beleidigen damit Ihre Mitbürger die dies vor 25 Jahren zu Recht gerufen haben.

    Antworten
  33. g.feilner

    Jede Partei oder Gruppe, die für sich begeistern will, nutzt wahre Aussagen. Damit wird eine positive Grundhaltung geschaffen, die es leichter macht, jedwede noch so krude Anschauung zu kommunizieren. Das war bei den Nationalsozialisten so und ist bei allen unseren mehr oder weniger etablierten Parteien ebenso. Selbst bei Religionen.
    Das bedeutet aber nicht, dass die ursprünglichen Wahrheiten oder nachvollziehbaren Aussagen falsch werden. Einige Aussagen von Göbbels halte ich durchaus für zutreffend (mal abgesehen von der Diffamierung der Juden). Das wird nicht falsch, nur, weil es ein Göbbels gesagt hat.
    Was falsch ist, ist bereits hier Parallelen zu Pegida zu ziehen. Pegida waren erst nur besorgte Bürger, die Bedenken gegenüber dem aktuellen politischen Kurs hatten. Von der Regierung ignoriert, haben sich die Rechten eingebracht, da sie hier Chancen witterten. Und siehe da: schon lässt sich Pegida als Nazi-Pack diffamieren und in die rechte Ecke stellen.
    Dass ähnliche Aussagen genutzt werden, ist für Sie Beweis genug um Pegida mit Nazis gleich zu setzen? Mit solcher Oberflächlichkeit hätten Sie wahrlich das Zeug zum Politiker.
    Übrigens gehöre ich Pegida nicht an un sehe die Bewegung durchaus kritisch, aber ich sehe mit zunehmender Sorge, was vorgeht.

    Noch ein kleiner Nachsatz zu Ihrer Kritik an der „Wir sind das Volk!“ Aussage. Wie viele waren das wohl damals auf den Montagsdemonstrationen, die das gerufen haben? Mit Sicherheit nicht das „ganze Volk“. Das war demnach nach Ihrer Darstellung ebenso „ungerechtfertigt“.

    Antworten
    • Michael Bittner

      Ich habe PEGIDA und NSDAP nicht „gleichgesetzt“, sondern verglichen, also Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen versucht. Sie sollten einen Text erst einmal gründlich lesen, bevor Sie ihn kritisieren.

      Ich habe auch nicht alle PEGIDA-Demonstranten als Nazis deklariert. Die besorgten Bürger, die anfangs auch darunter waren, wurden aber von der Faschistentruppe um Lutz Bachmann von Anfang an missbraucht und verblendet. Wer jetzt noch den Reden applaudiert, die bei PEGIDA gehalten werden, ist entweder geistig verwirrt oder ein Rassist. Aber so was kümmert die Leute bei PEGIDA ja schon länger nicht mehr. Sicher laufen die Leute da bald mit Transparenten „Rassist und Spaß dabei!“ oder „Nazi? Na und?“ durch die Gegend. Wer jetzt da noch mitmacht, dem ist wahrscheinlich nicht mehr zu helfen.

      Was Goebbels gesagt hat, ist nicht falsch, weil es Goebbels gesagt hat, sondern weil es falsch ist. Wenn Sie für nationalsozialistische Propaganda empfänglich sind, dann sollten Sie sich ernsthaft Gedanken machen, was in Ihrem Kopf falsch läuft.

      1989 waren Millionen Menschen auf den Straßen, Menschen aus den unterschiedlichsten politischen Richtungen, und in ganz Ostdeutschland. Jetzt marschieren maximal 20000 verbiesterte Wutbürger und Rechtsradikale, und zwar fast ausschließlich in Sachsen. Das ist doch wohl ein kleiner Unterschied, oder?

      Antworten
      • Ramgeis

        Sie machen es sich sehr, sehr einfach! Mit 66 fängt das Leben erst an, und ich fühle mich alles andere als geistig verwirrt. Also bin ich Ihren Augen ein Rassist. Na und, soll ich nun aus Ihrer Sicht antworten.
        Rassist geht ja aber gar nicht, da „linke“ Wissenschaftler ja erklärt haben, dass es Menschenrassen gar nicht gibt, also kann es im wörtlichen Sinne keine Rassisten geben. Haarspalterei beherrsche ich auch, wird das Wort also lediglich zur Diffamierung genutzt? Ich empfehle Fremdgruppenfeindlichkeit als politisch korrekten Begriff.
        Verwirrt erscheint mir eher meine Mutti, also die, die im Pflegeheim liegt und nicht sterben darf …
        Über die andere „Mutti“ will ich mich lieber nicht äußern! ;-)

        Antworten
  34. Tobias

    Wenn ich mir die Kommentare so durchlese, dann ist das für mich echt erschreckend schwarz weiß. Teilweise auch Ost gegen West, irgendjemand schrieb was von „Mauer wieder aufbauen“ und im gleichem Atemzug wird die „eigene“ Integrationsarbeit/Toleranz gelobt.

    Ich vermute mal, wenn die aktuellen Forderungen des bayrisches Ministerpräsitenden aus dem Mund des sächsichen Ministerpräsidenten gekommen wären, dann wäre politische Karriere ziemlich schnell zu Ende bzw. nachhaltig geschädigt.

    Es ist ja nicht nur in Dresden so, dass viele Menschen Zweifel am „wir schaffen das“ haben. Ich habe da ebenfalls meine Zweifel, dass eine Integration so vieler Menschen in so kurzer Zeit möglich ist.

    Mal abgesehen davon nehme ich jetzt mal Berlin als Beispiel (gilt aber noch für viele weiter Großstädte). Wer da jubelt wie toll wir doch Integration hier in Deutschland hinbekommen können, der versteht unter Integration etwas anderes wie ich.
    In Wirklichkeit wurden doch nur „Gettos/Parallelgesellschaften“ geschaffen… Ich bin gespannt, ob wir diesesmal eine echte Integration hinbekommen. Aufgrund der großen Zahl an Menschen (es ist ja kein Ende des Zustromes in Sicht), kann es aber nur auf eine Gettobildung hinauslaufen. Das diese Vorstellung vielen Menschen (spzeiell im Osten) Angst macht und in die Arme von Pegida treibt, kann ich nachvollziehen.

    Weiterhin gibt es eben doch Kleinkriminalität, die von einigen (mit Sicherheit wenigen Flüchtlingen) ausgeht, dass das in den Medien unter den Tisch fällt ist auf einer Seite klar, da man sonst die Situation unnötig anheizt.

    Ich denke hierbei z.B. an die beiden Ladendiebe in Freiberg, die nachdem sie erwischt wurden mit Kassierin bedrohten und sogar mit einer Machete zurückkamen… Das ganze hatte keinerlei Folgen für die beiden, nichtmal auf den Asylantrag… Das sowas viele Menschen auf die Palme bringt und quasi in die „Arme“ von Pegida treibt ist wenig verwunderlich.

    Wenn man aber objektiv bleibt, dann sind solche kleinkriminellen Vorfälle eben auch nur ein Ergebniss, der aktuellen Lebensbedingungen der Flüchtlinge, und diese Bedingungen werden nicht besser, je mehr Flüchtlinge kommen.

    Antworten
    • TaiFei

      „Das ganze hatte keinerlei Folgen für die beiden, nichtmal auf den Asylantrag“ Meines Wissens wurden BEIDE festgenommen und einen Asylantrag kann tatsächlich JEDER stellen. Die Anerkennung ist dann eine andere Frage. Ferner kann dem Antrag tatsächlich positiv statt gegeben werden, was allerdings die Ahndung der Straftat nicht betrifft. Wir haben in DE keine Gestapo mehr, sprich politische Erwägungen werden nicht mit strafrechtlichen vermischt.

      Antworten
  35. ohne Namen

    Auch von mir als weiterer Kölner ein großes Lob an den Autor und die Autoren der Kommentare, Kämmerer und co ausgenommen. Super Argumente. Wehret den Anfängen. Die Flüchtlingssituation sollte dennoch nicht unterschätzt werden und ist eine ziemlich komplexe Angelegenheit, die klare Regeln von Anfang bis „Ende“ braucht (z.B. Asylregelung, Schulbildung, Deutschunterricht). Wird dies nicht gemacht, wäre das schon ein großer Fehler.

    Ich erlebe tagtäglich Hass, nein sagen wir Abneigung gegen Flüchtlinge, und Angst z.B. der älteren Leute, aber auch einfach nur Beschwerden, dass sie alles zu selbstverständlich nehmen (Essen) und sich nicht anständig benehmen.

    Wir werden das aber hinkriegen, ein Zeichen wurde gesetzt. Mal sehen, wie es weitergeht.

    Grüße
    o.N.

    Antworten
    • Andreas Kämmerer

      „Kämmerer und co ausgenommen.“

      Eben, dann ist es keine Diskussion mehr. Deshalb gehen Kämmerer und Konsorten weiterhin auf die Strasse. Denn, wer nicht beachtet bzw. geachtet wird, begibt sich unter Gleichgesinnte, das Pack.
      So wie wir 1989 auf die Strasse gingen, In der gleichen Zahl wie heute und riefen „Wir sind das Volk“ Denn sogar dieser Slogan ist von uns. Aber woher wollen Sie das schon wissen.

      Antworten
      • Michael Bittner

        Wer beachtet Sie denn nicht? Haben nicht zahlreiche Menschen hier mit Ihnen diskutiert? Offenbar zählt das aber für Sie nicht, solange man Ihnen nicht zustimmt. Das ist aber einfach zuviel verlangt.

        Antworten
      • Wîtchîî

        Bitte lesen Sie den zitierten Satz nochmal in voller Gänze..Sie sind ausgenommen von dem inhaltsbezogenem Lob, aber niemand hat Sie in der Diskussion ausgeschlossen, im Gegenteil…sofern sachlich argumentiert wird, wird doch hier oftmals versucht, ebenso sachliche Gegenargumente zu bringen und wie es mir scheint, ist hier jede Meinung zugelassen.

        Stellen Sie sich selber auf das Abstellgleis? Warum ist es so schwer, mit „Euch“ in direkten Diskurs zu treten?

        Und da ich gerade schonmal einmal hier bin, stelle ich die Frage, die mich bei all den Argumenten immer wieder umtreibt, einmal direkt: Warum wollen Sie das alles, was Sie oder die PEGIDA fordern? Fühlen Sie – als Deutscher, der seine Kultur in Gefahr sieht, sich derart unbedeutend, dass eine Minderheit in der Lage wäre, Ihnen Ihre kulturelle Identität zu stehlen? Sind wir nicht stark genug, der muslimischen Minderheit, die hier Zuflucht sucht, zu vermitteln, dass in Deutschland verschiedene Religionen nebeneinander existieren können, ohne den jeweils anderen „bekehren“ zu wollen? Ist nicht gerade das ein Teil unserer Kultur und Wertvorstellungen?

        Antworten
        • Ramgeis

          Sind wir nicht stark genug, der muslimischen Minderheit, die hier Zuflucht sucht, zu vermitteln, dass in Deutschland verschiedene Religionen nebeneinander existieren können, ohne den jeweils anderen „bekehren“ zu wollen?

          Die Europäer halte ich schon mehrheitlich für tolerant, die Muslime mehrheitlich nicht. Das zeigen die staatlichen, weltanschaulichen und Menschenrechtsverhältnisse in fas allen muslimisch geprägten Staaten.

          Ein Essay vom Gatestone Institute vom 02.11.2015 sagt dazu auch folgendes, und ich wüsste nicht, wie oder warum ich dem widersprechen sollte:

          Die muslimische Bevölkerung in Deutschland wird sich innerhalb der nächsten fünf Jahre fast vervierfachen und die unglaubliche Zahl von 20 Millionen erreichen – das besagt eine demographische Prognose bayerischer Politiker. […]
          Nach Angaben des Präsidenten des Bayerischen Gemeindetages, Uwe Brandl, ist Deutschland im Begriff, im Jahr 2020 20 Millionen Muslime zu beherbergen. Das Wachstum der muslimischen Bevölkerung in Deutschland bedeute ”eine tiefgreifende Veränderung unserer Gesellschaft”, die Deutschlands Gesicht für immer verändern werde. Doch ”wir schauen nur dabei zu”, […]
          […] wird davor gewarnt, dass ”eine Integration Hunderttausender illegaler Einwanderer in Deutschland” ”angesichts der Zahl und der bereits bestehenden Parallelgesellschaften gar nicht möglich” […]
          ”Wir importieren islamistischen Extremismus, arabischen Antisemitismus, nationale und ethnische Konflikte anderer Völker sowie ein anderes Rechts- und Gesellschaftsverständnis.[…] ”
          Die Welt zitiert einen mit Sicherheitsfragen vertrauten Spitzenbeamten […] mit den Worten:
          ”Der hohe Zuzug von Menschen aus anderen Weltteilen wird zur Instabilität unseres Landes führen. Wir produzieren durch diese Zuwanderung Extremisten, die bürgerliche Mitte radikalisiert sich, weil sie diese Zuwanderung mehrheitlich nicht will und ihr dies von der politischen Elite aufgezwungen wird. Wir werden eine Abkehr vieler Menschen von diesem Verfassungsstaat erleben.” […]

          Antworten
          • Michael Bittner

            „Die muslimische Bevölkerung in Deutschland wird sich innerhalb der nächsten fünf Jahre fast vervierfachen“? Diese „bayrischen Politiker“ glauben offenbar noch an die Vermehrung durch Zellteilung.

          • Ramgeis

            Satirischer oder gar zynischer Spott ist wohl kaum eine geeignete Antwort auf die Fragen der Zeit, auch wenn nur es gegen bayerische Politiker geht.
            Neben der (noch) hohen Kinderzahl in muslimischen Familien (auch diese wird langfristig sinken) ist es vor allem der Familiennachzug, der zu dieser Aussage geführt hat, dazu eine vermutete ähnlich hohe Zuwanderung in den Folgejahren wie 2015, die wiederum einen hohen Nachzug akquirieren dürfte. Da kommen sicher tatsächlich schnell 20 Millionen zusammen – oder die ganze „Völkerwanderung“ wird durch konsequente Prüfung des jeweils tatsächlichen Herkunftslandes und der ebenfalls konsequenten Abschiebung von Migranten aus sicheren Herkunftsländern und sonstigen nicht Berechtigten gebremst.

  36. Hans

    Ich gebe Michael Bittner in seiner Analyse und den allermeisten Antworten recht! Helfen statt hetzen! Die Krise nach vorn gerichtet überwinden und Haltung zeigen, auch und besonders in der eigenen Umgebung. Keiner kann mehr sagen, er habe es nicht gewusst, wo das hinführt, wenn man die Fremden zu Sündenböcken erklärt. Nur wer sich seiner Werte und Überzeugungen nicht sicher ist, lässt sich Angst machen.

    Antworten
  37. gastkommentaro

    in einem pdf auf Wikipedia, angehängt an den Artikel über Björn höcke, erfahre ich, daß man ihm durchaus eine faschistische Ideologie unterstellen und belegen kann.
    mit hilfe einer Checkliste kann man dies wunderbar feststellen.
    zitat:
    „Roger Griffin beschreibt den ideologischen Kern des Faschismus »als den
    utopischen Antrieb, das Problem der Dekadenz zu lösen durch die radikale
    Erneuerung der Nation, verstanden als organisches Ganzes« (Griffin 2004: 11)
    Lassen die Äußerungen Höckes auf diesen ideologischen Kern schließen?
    Konkret:
    (1) Findet sich bei Höcke ein »utopischer Antrieb«?
    (2) Benennt Höcke die Dekadenz als Problem?
    (3) Soll dieses vermeintliche »Dekadenz-Problem« durch eine »radikale
    Erneuerung der Nation« gelöst werden?
    (4) Versteht Höcke diese radikale Erneuerung als »organisches Ganzes«?“

    wenden wir diese Checkliste mal auf einen idealtypischen Sozialisten an:
    (1) Findet sich beim idealtypischen sozialisten ein »utopischer Antrieb«?
    ja. die welt zum besseren machen bis hin zum utopischen Sozialismus.
    (2) Benennt der idealtypische sozialist die Dekadenz als Problem?
    ja. Das ausufernde bankensystem, den heuschreckenfinanzmarkt, den raubtierkapitalismus, etc etc
    (3) Soll dieses vermeintliche »Dekadenz-Problem« durch eine »radikale
    Erneuerung der Nation« gelöst werden?
    Ja. One world, no nations, no boarders sind parolen, welche recht gut beschreiben wohin man sich die neue welt erträumt. Durch abschaffung der nationen, wird die welt zur neuen nation.
    (4) Versteht der idealtypische sozialist diese radikale Erneuerung als »organisches Ganzes«?“
    ja. Aus (3) ableitbar. Diese neue welt ohne grenzen muss zwangläufig als „organisches Ganzes“ aufgefaßt werden.

    Mit etwas arbeit könnte man sicherlich, nach dieser definition, mit zitaten aus einem buch von sahra wagenknecht aus ihr eine palingenetische ultranationalistin machen. Vor allem, wenn man ihr bestimmte aussagen nicht glauben würde und sie der lüge bezichtigen würde.

    Antworten
    • Michael Bittner

      Was Sie schreiben, ist – abgesehen von Punkt 1 – Quatsch. Sozialisten wollen nicht die „Dekadenz“ bekämpfen, sondern die Ungerechtigkeit. Sie verstehen sich als fortschrittlich und jammern nicht über einen vermeintlichen Verfall, wie es Konservative tun. Sozialisten in der Tradition von Marx wollen auch nicht die Nation erneuern, sondern die Nationen abschaffen. Das ist nicht dasselbe, sondern das Gegenteil. Schließlich gehen Sozialisten anders als Konservative und Faschisten nicht von einem organologischen, also biologistischen Gesellschaftsmodell aus, sondern von einem soziologischen und ökonomischen. Sie glauben nicht an die Nation als „natürliche“ Einheit, sondern als Konstrukt und Herrschaftsform. Ergebnis im Wettstreit von Gastkommentaro und Wahrheit: 1 zu 3.

      Von Sarah Wagenknecht hört man übrigens wirklich ab und zu unangenehm nationalbolschewistische Töne. Aber jeder Sozialismus, der mit dem Nationalismus flirtet, steht in der Gefahr, in Nationalsozialismus zu kippen.

      Antworten
  38. Frank S

    Ihr Vergleich hinkt gewaltig, da die NSDAP sich der finanziellen und sonstigen Unterstützung von Leuten wie Hugenberg, Schacht, Kirdorf und Thyssen erfreuen konnte, ohne die das Dritte Reich uns wohl erspart geblieben wäre. Ganz im Gegenteli dazu die heutigen Verhältnissen: da stehen Bertelsmann, Deutsche Bank und Co. fest an der Seite der „Wir-schaffen-das“-Kanzlerin.

    Antworten
    • Michael Bittner

      Ich habe einen Vergleich angestellt, keine Gleichsetzung. Es gibt also neben Gemeinsamkeiten auch Unterschiede. Einen Unterschied haben Sie richtig hinzugefügt: PEGIDA hat noch keine nennenswerten Unterstützer in der ökonomischen Elite. So etwas kann sich aber schnell ändern.

      Antworten
  39. Einer aus der bürgerlichen Mitte

    Pegida als gewaltbereite, offensichtlich fremdenfeindliche Protestgemeinde sollte eigentlich nicht das Thema sein. Auch die Gegenüberstellung von Pegida und NSDAP ist nicht zielführend. Man sieht es ja hier an den Kommentaren: Über 150 an der Zahl bis jetzt von konträr, zustimmend bis hin zu beleidigend. Das wird eine noch festgefahrenere Meinungsblockbildung der Beteiligten erzeugen. Viel besser fände ich, wenn einmal grundsätzlich diskutiert werden würde, wie man die Flüchtlingswelle bewältigen will. Die ZEIT schrieb zuletzt, dass seit September täglich 10.000 Menschen nach Deutschland gekommen sind, also hochgerechnet fast 500.000 Menschen. Wo sollen die denn alle untergebracht werden? Vor allem menschenwürdig und witterungsgerecht? Man hört von Beschlagnahme, Zwangsunterbringung in privatem Wohneigentum, Nutzung von Sporthallen als Notunterkunft, von viel Geld, was die Aufnahme der Flüchtlinge kostet. Die Wirtschaft fordert die sofortige Eingliederung der Flüchtlinge ins Arbeitsleben (zu Dumpinglöhnen, weil die Menschen ja auch noch nicht so viel Deutsch können?). Von unangebrachtem Verhalten einiger weniger Flüchtlinge (sexueller Art gegenüber Schülerinnen und Frauen), Gewalt und sonstiger Delikte. Wenn von Integration gesprochen wird, dann kann man meist den Eindruck gewinnen, dass wir uns den Flüchtlingen anpassen sollen und nicht anders herum. Die Politik lässt das Volk (ich kann den Begriff nicht mehr hören) im Stich. Keine Information, keine Diskussion,… und da sollen sich die Menschen in Deutschland keine Gedanken machen, Sorgen und Ängste haben? Ich bin überzeugt, dass viele Themen viel ruhiger ablaufen würden, weniger Hass da wäre, wenn Kommunikation stattfinden würde. Die Regierenden sollten endlich mal erklären, dass es Unterschiede zwischen Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlingen gibt, dass es eine humanitäre, moralische, menschliche Verpflichtung gibt gegenüber den an Leib und Leben Bedrohten, nicht aber gegenüber denen, die hier das Schlaraffenland sehen. Dass Asylverfahren schnell (im Regelfall 2 Wochen wäre gut) entschieden werden und Abschiebungen tatsächlich umgesetzt werden. Es muss den Flüchtlingen erklärt werden, dass sie hier lediglich geduldet sind. Wer Straftaten begeht (Asylantenheime als Dealerbude, Vergewaltigungen, Mord und Totschlag, Diebstahl), hat die Gastfreundschaft der Menschen in Deutschland missbraucht und somit sein Aufenthaltsrecht verwirkt. Es sollte weiterhin geklärt werden, wie der Nachzug der Verwandtschaft geregelt werden soll und dass die Flüchtlinge nach Beendigung des Krieges auch wieder nach Hause gehen müssen. Die Bundesregierung muss ein Wohnungsbauprogramm auflegen, Bürgschaften geben, Sicherheiten schaffen. Es gibt genügend Menschen, die Wohnungen bereitstellen könnten. Warum aber sollten sie das tun, wenn es vermeintlich bessere Mieter (mit Bonitätsnachweis) gibt oder die kulturellen Unsicherheiten vermeintlich so groß sind, dass man es lieber leerstehen lässt? Warum neue Wohnungen bauen und sich nachher womöglich mit den Flüchtlingen rumärgern, die dann plötzlich gar nix mehr verstehen (eine bösartige Verallgemeinerung, aber da man in die Köpfe der Menschen leider nicht reinschauen kann halt auch ein menschlicher Reflex)? Wenn die Regierung endlich mal ihre Hausaufgaben machen würden, dann wäre Pegida völlig ohne Substanz und so schnell verschwunden, wie sie gekommen ist. Viele Anhänger von Pegida wären längst keine mehr und der Rest tatsächlich und zu Recht als fremdenfeindliches P… zu bezeichnen. So sind es leider viel zu viele Menschen, die sich aus Angst vor einen Karren spannen lassen, der in einer Richtung unterwegs ist, die nichts Gutes erwarten lässt. Noch viel besser wäre es, wenn die Ursachen der Flüchtlingswelle in deren Heimatländern bekämpft würden… Ein bürgerlicher Traum!?!

    Antworten
    • Tobias

      Hier kann ich nur absolut zustimmen. Es zeigt sich eine völlig Planlose Regierung… Pegida hilft der Regierung sogar in gewisser Weise, dadurch dass die Pegida Führung sich nicht von den Rechtsextremisten abgrenzt, werden in der öffentlichen Darstellung alle Kritiker der aktuellen Asypolitik den Rechtsextremen (sprich Pegida) zugeordnet oder wurden durch Pegida aufgestachelt… Dadurch kann die Regierung das eigentliche Problem schön verschleiern… Denn die Bürger (ich sage jetzt bewusst nicht „das Volk“), spalten sich in 2 Lager (Pro gegen Kontra, Ost gegen West)… und sind so mit sich beschäftigt.

      Ich sehe es auch so… wie lange kann ein Land (egal welches) einen Zustrom von Menschen in dieser Größenordnung bewältigen. Und was können wir den Flüchtlingen dann bieten… Je mehr kommen, desto größer wird nicht nur der Frust der eigenen Bevölkerung sondern auch der Flüchlinge…

      Das eigentliche Problem, wird völlig außen vor gelassen… der Krieg in Syrien verkommt zu einem Stellvertreter Krieg zwischen Russland und der Nato und den Saudi’s (sowie weitere Anrainerstaaten)…. Jetzt zeigen sich die Auswirkungen der Kriege im Irak und in Afghanistan, sowie dem arbaischen Frühlung (alles samt Federführend durch die USA), hierdurch wurde doch nichts erreicht außer Chaos in der arabsichen Welt. Und die „Zeche“ dafür zahlt jetzt Europa (und natürlich die betroffenen Menschen, sprich Flüchtlinge)… Achja die USA nehmen ja auch 10000 Flüchtlinge auf (also einen Tagesatz von Deutschland), ist ja auch klar, die USA ist ja ein winziges Land…

      Antworten
  40. Michael L.

    Ich bin ebenfalls Dresdner und gehe seit Januar regelmäßig zu Pegida. Nicht weil ich eine Islamisierung fürchtete oder Bachmann so toll fand, sondern weil in der deutschen Politik Einiges gehörig schief lief. Und genau diese Themen (Euro-/Griechenland-Krise, Machenschaften der USA, Angriffskriege der NATO, Terrorunterstützung von unseren Verbündeten USA, Türkei, Saudi-Arabien, sinnlose Russland-Sanktionen, Schere zwischen arm und reich, Niedriglöhne, verfehlte Rüstungspolitik, …) spricht Pegida jede Woche an, wobei natürlich das Islamisierungs-/Asyl-Thema dominiert.
    Viele der Pegida-Anhänger haben wegen dieser Krisen und Vertuschungen einfach die Schnauze (zurecht) voll. Die linken Parteien haben es letztes Jahr versäumt ihrerseits Demos gegen die Regierung zu starten und die Friedensmahnwachen (die diese Themen auch aufgreiften) wurden von der Presse totgeschiegen oder als rechts verunglimpft. Ich war früher Wähler der SPD, dann der Linken und schließlich der AfD. Nicht weil die AfD das beste Programm oder die besten Lösungsansätze hat, sondern aus Protest, um dieser arroganten, selbstverliebten Demokratie ein Denkzettel zu verpassen.

    Für meinen Teil ist es mir egal ob ich als friedlicher Spaziergänger „Nazi“, „Rassist“ oder „Pack“ genannt werde. Gewaltfreie Bürger die ihre Grundrechte wahrnehmen mit Massenmördern zu vergleichen lässt schon tief blicken wie weit sich die Poltik und Medien in ihrer Political Correctness von den (konservativen und mitdenkenden) Bürgern entfernt haben.

    Antworten
    • De Benny

      Und genau diese Themen (Euro-/Griechenland-Krise, Machenschaften der USA, Angriffskriege der NATO, Terrorunterstützung von unseren Verbündeten USA, Türkei, Saudi-Arabien, sinnlose Russland-Sanktionen, Schere zwischen arm und reich, Niedriglöhne, verfehlte Rüstungspolitik, …) spricht Pegida jede Woche an, wobei natürlich das Islamisierungs-/Asyl-Thema dominiert.

      Sprechen sie es an, oder formulieren sie Lösungsvorschläge? „Alles Scheiße“ ist ja an sich erst mal nur eine Zustandsbeschreibung. Daraus lassen sich aber keine Lösungen ableiten. Es gibt bei allen Problemen immer mehrere Optionen zur Lösung. Manche davon sind rechtsradikal, manche linksradikal, manche tolerant und dann gibt es noch einiges dazwischen. PEGIDA macht auf mich den Eindruck, als seien ihre Lösungsvorschläge eher sehr weit rechts zu verorten. Rechts sind sie auf jeden Fall, da sie sich auf die Nation konzentrieren und nicht auf die internationale Völkergemeinschaft. Rechtsradikal sind sie, weil sie sehr radikale Forderungen stellen, etwa die, das Asylrecht zeitlich auszusetzen. Auch fordern sie Notstandsgesetze. Das ist eine Parallele bis in die Wortwahl zu den frühen 30er Jahren!

      Viele der Pegida-Anhänger haben wegen dieser Krisen und Vertuschungen einfach die Schnauze (zurecht) voll.

      Das haben auch viele der Gegendemonstranten. Trotzdem machen die bei PEGIDA nicht mit. Also kann es nicht nur daran liegen.

      Die linken Parteien haben es letztes Jahr versäumt ihrerseits Demos gegen die Regierung zu starten und die Friedensmahnwachen (die diese Themen auch aufgreiften) wurden von der Presse totgeschiegen oder als rechts verunglimpft.

      Demos gegen die Regierung mögen dem persönlichen Wohlbefinden helfen, weil man Dampf ablassen kann. Sport wäre aber ebenso gut und gesünder.
      Besser wäre: Selber machen. Engagieren Sie sich in einer politischen Partei und machen Sie es besser als all die anderen, gegen die Sie demonstrieren. Es ist leicht, eine Partei zu gründen, hab ich auch schon getan in jungen Jahren. Und dann müssen sie arbeiten für ihre Ziele. Die Politiker in der Regierung haben das alle getan, die haben nicht nur gemotzt und demonstriert, die haben sich eingebracht und es nach oben geschafft. Ihnen stehen die gleichen Möglichkeiten offen. Nutzen sie sie, anstatt an denjenigen rumzumäkeln, die etwas getan haben, was Ihnen aber nicht gefällt.

      Ich war früher Wähler der SPD, dann der Linken und schließlich der AfD. Nicht weil die AfD das beste Programm oder die besten Lösungsansätze hat, sondern aus Protest, um dieser arroganten, selbstverliebten Demokratie ein Denkzettel zu verpassen.

      Ist die AfD weniger selbstverliebt? Wem haben Sie dann einen Denkzettel verpasst? Nein, die Demokratie, das sind wir alle. Die Regierung, die wir haben, die haben wir gewählt, was besseres haben wir nicht verdient. Wenn wir Denkzettel verpassen, dann letztendlich nur uns selbst, und wir werden die Suppe auch auslöffeln müssen, falls die AfD oder noch rechtere Parteien demnächst an die Macht kommen sollten. Wenn PEGIDA wirklich das Volk ist, dürfte es nicht mehr lange dauern. Oder wie viele Wähler der etablierten Parteien findet man dort? Eben!

      Gewaltfreie Bürger die ihre Grundrechte wahrnehmen mit Massenmördern zu vergleichen lässt schon tief blicken wie weit sich die Poltik und Medien in ihrer Political Correctness von den (konservativen und mitdenkenden) Bürgern entfernt haben.

      Um Nazi zu sein, muß man keine körperliche Gewalt ausüben. Mir ist nicht bekannt, daß Hitler selbst je Bomben gelegt oder Menschenverletzt hätte. Trotzdem käme keiner auf die Idee, Hitler sei kein Nazi gewesen.
      Es ist schon wahr, Nazis haben auch Grundrechte und dazu gehört, zu demonstrieren, so lange sie sich an die Gesetze halten. Wenn jemand mit Volksverhetzung anfängt, dann wird ermittelt, wie etwa bei Akif Perincci.
      Das ist aber auch wahr: Auch wenn die Nazis Demos veranstalten dürfen, dürfen andere Bürger sich dazu eine Meinung bilden und diese auch kundtun, solange sie sich an die Gesetze halten. Außerdem dürfen solche Demos analysiert werden und Vergleiche angestellt werden. Mag sein, daß es den Nazis nicht passt, als solche bezeichnet zu werden. Mag sein, daß die Bezeichnung vielleicht sogar unangebracht ist. Aber die Meinungsfreiheit und das Recht der freien Rede ist ebenso einzuhalten, wie das Versammlungsrecht.

      Sie nehmen für sich also in Anspruch, ein konservativer und mitdenkender Bürger zu sein? Wie geht das zusammen: Konservativ und SPD/LINKE Wähler? Verstehen die beiden Parteien sich nicht eher als progressiv?

      Meine Befürchtgun ist, daß die wenigsten derer, die bei PEGIDA mitlaufen, konservativ sind oder mitdenken. Sie wollen einfache Lösungen, differenzierte Betrachtungsweisen habe ich da noch nicht vernommen. Und konservativ? Man beruft sich auf das „Abendland“, gerne auch auf das Christentum, und vergisst dabei, daß Christus derjenige war, der sich ans Kreuz schlagen ließ, anstatt gegen diejenigen, die ihn bedrohten, zu kämpfen.
      Wer bei PEGIDA denkt so? Im christlichen Abendland haben Menschen wie Franz von Assisi allen Besitz hinter sich gelassen, und sich auf die Nächsten, die Hilfsbedürftigen konzentriert. Die Legende von Martin von Tours beschreibt, wie er seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte. Die Bibel ist voll von Geschichten, wo es darum geht, sich um die Fremdlinge, Waisen und Witwen zu kümmern. Besitzstandswahrung spielt da keine Rolle, sondern die Sorge um den Nächsten, ohne zuerst die eigenen Schäfchen in Sicherheit zu bringen.
      Wie geht das zusammen mit einer „besorgten“ (dagegen Jesus „sorget Euch nicht“) Bürgern, die Angst haben, daß die Fremdlinge ihnen etwas von ihrem Besitz wegnehmen?
      Nein, es geht weder um das Abendland, noch um irgend etwas, das man als christlich bezeichnen könnte. Es geht bei PEGIDA um die niedrigen Instinkte. Es geht darum, sein eigenes zu erhalten, um das man Angst hat, ob berechtigt oder nicht. Das ist Egoismus, das ist Ich-Zentriertheit. Das ist Ausdruck der Dekadenz unserer Zeit. Die Not des Nächsten wird nicht gesehen, alles was man sieht, ist die Sorge, selbst ein paar Kleinigkeiten verlieren zu können, allesamt weit kleiner als das, was die Flüchtlinge verloren. Aber das wird nicht gesehen, weil der eigene Verlust als so viel größer angesehen wird, immerhin ist man Deutscher/Europäer/Wasuachimmermanmeintseinzudürfen, und nicht „so einer“.
      Ichichich, das ist das Programm von PEGIDA. Der Kern des Christentums lautet aber: Liebe Deine Feinde. Wenn PEGIDA wirklich für christliches Abendland stehen würde, dann müßte es sich auf der Stelle selbst abschaffen!

      Antworten
  41. F. Deck

    Hallo Zusammen,

    man möge sich einfach mal die Mühe machen, Göbbels „Der Nazi-Sozi“ zu googeln. Macht keine Mühe, dauert 10 Sekunden sich den Text per PDF anzusehen. Etwas mehr Mühe macht es dann vielleicht, den Text einfach mal zu lesen und sich dabei vorzustellen, dass dieser nicht von Göbbels sondern von den Führern der PEGIDA verfasst sei.

    Plötzlich hat man hier ein Drehbuch, Ideensammlung und Handlungsanweisung vor sich. Man ersetze Antisemitsche Parolen durch Antiislamische Parolen, die Bezüge auf Revolutionen und Kriege durch Mauerfall.

    Das macht Angst, das macht wirklich Angst!!!!

    Danke Herr Bittner. Unglücklicherweise ist Ihr Vergleich mehr als nur das – ich habe das Gefühl, die Gleichsetzung ist nur eine Frage der Zeit wenn wir dieses Pack gewähren lassen.

    Antworten
  42. Bürger mit Grundrechten zum Denken

    Vielen Dank für die Analyse.

    Die Banalität des Bösen (Hanna Arendt) stirbt nicht aus, wie man in den Nachrichten weltweit sehen kann.
    Die Aliens wissen, weshalb sie um diesen Planeten einen Bogen machen.

    Die Frage wird einerseits sein, welche Massen hinter gut und böse stehen werden,
    und wem nutzt der Spuk, die Farce, die Tragödie.

    God bless the beauty.

    Antworten
  43. Paul P.

    Zwischen den Motiven von IS und PEGIDA gibt es meiner Ansicht nach auch parallelen. Die einen haben Angst vor der „Westlichen Welt“; davor dass ihnen eine westliche Kultur der Ungläubigen aufgezwungen wird. PEGIDA hat nun Angst davor, dass sie Islamisiert werden könnten. Ich habe Angst davor, dass faschistische Anschläge verüben werden. Ob diese von gewaltbereiten, besorgten, christlichen, deutschen Staatsbürgern oder von Islamisten verübt werden, spielt für mich dabei keine Rolle. Wer Menschenverachtende Gewalt ausübt, ist aus meiner Sicht eine Nazi, egal welche Herkunft oder Religion er hat. Dass Menschen bei uns dagegen demonstrieren, Menschen aufzunehmen die vor dem IS flüchten, aber gleichzeitig betonen Gegner des IS zu sein, verstehe ich nun wirklich nicht.

    Antworten
  44. gastkommentaro

    Ok, ich wollte eigentlich nur aufzeigen, daß man schlüsselreize auslöst, sobald man bestimmte begriffe in texten verwurstet. Das finde ich nicht schlimm, wenn es ordentlich abgeleitet wird. Schlimm ist, sobald persönliche meinung beigemengt wird und diese mit dem gesunden menschenverstand begründet wird.

    Aber gerne antworte ich auch inhaltlich:
    Ich habe einen verdacht und stelle diesen als hypothese an den anfang meines textes: sie sind kein „mann der mitte“ mit der präferenz des sozialen (linksliberal), sondern ein ideologisch geprägter sozialist.

    1.: Sie erklären in ihrer antwort das selbstverständis des sozialisten. Der sozialist glaubt gegen die ungerechtigkeit zu kämpfen und fortschrittlich zu sein. Und? Der faschist wird auch nicht glauben das böse in person zu sein. Wo ist der zusammenhang zwischen selbstverständis und tatsächlicher ausrichtung einer bewegung. Es gibt sogar phädofile priester die glauben das werk gottes zu vollführen. Ist das selbstverständnis ein beleg gegen meine behauptung? Nein, natürlich nicht.
    Bewertung:
    Ich bewerte diesen fehlschluss als hinreichendes, jedoch nicht zwangsläufiges indiz für die persönliche identifikation des autoren mit dem idealtypischen sozialisten.

    2.: obwohl mein text das konservative nicht benennt, nutzen sie das konservative um das selbstverständnis des sozialisten zu erklären und bezeichnen die argumentationen des konservativen als „jammern“.
    Bewertung:
    Die negative konnotation des wortes „jammern“ und die dichotome gegenüberstellung des avangardistischen sozialisten und des konservativen (bourgeoisie) ist eine feindbildpflege, welche den ideologischen sozialistismus kennzeichnen.
    3.: die sozialisten in der tradition von marx wollen die nationen abschaffen, richtig.
    Und was wollen sie erschaffen? Genau, eine neue nation. Da es dann keine anderen nationen mehr gibt, ist der begriff nation natürlich obsolet. Man kann das konstrukt dann gerne welt nennen, bleibt aber eine nation. Oder haben sie eine definition für nation die zu ihrer aussage paßt?
    Bewertung: die naive leugnung einer schlichten tatsache, läßt den schluß zu, dass der autor … keine ahnung, nicht bewertbar

    4.da der sozialismus, genau wie der faschismus, ein homogenisierungsprozess ist und die gesamtheit der menschheit betrifft, muss man sich die menschheit als ganzes betrachten um den sozialismus zu denken, also als einen organismus (ich werde später genauer darauf eingehen). Welche mittel und wege der sozialist dabei vornimmt, spielt keine rolle. Gerne gebe ich zu, dass die zuchtauswahl eher ein mittel der faschisten ist. Aber bedenken sie ihre wunschvorstellung der rassenvermischung um eine homogene menschheit zu erzeugen. Der schritt zur aktiven gewollten rassenhygiene ist auch nicht mehr so weit. Die betrachtung der gesellschaft als zoziales konstrukt ist einfach auch zu praktisch. Was konstruiert ist, dass kann dekonstruiert und neu erschaffen werden.
    Bewertung: die nicht belegte behauptung, das menschliche zusammenleben als soziales konstrukt zu betrachten, kennzeichnet anhänger sozialistischer ideologien.

    …………………………………..
    Fazit:
    Der text läßt vermuten, das der autor durchaus einem ideologisch geprägten sozialistischen weltbild anheim gefallen ist.

    ……………………………………

    fehlerquellen:
    1.der text des autors ist zu kurz um rückschlüsse zu ziehen.
    2.die unzulänglichkeit des autors, hat einfluß auf seine antworten und verzerrt deshalb meine bewertung.
    3.meine eigene unzulänglichkeit
    4.fehlender blindvergleich
    5.fehlende definition von „mann der mitte“(durch eine möglichst genaues menschenbild ableitungen für ein möglichst gutes zusammenleben entwickeln; der ideologe entwickelt eine gesellschaftliche wunschvorstellung und versucht die menschen an diese idealvorstellung anzugleichen

    ……………………………….

    der lustigste teil ihres textes ist der wettstreit. Jetzt steht es gastkommentaro gegen wahrheit: 3 zu 1. was bedeutet es eigentlich, falls gastkommentaro gegen die wahrheit gewinnt?
    Also, gehen wir es an:
    Dekadenz ist die verkommenheit einer gesellschaft. Der kapitalismus ist aus sicht der sozialisten dekadent, denn sie glauben, dass es eine objektiv bessere form des zusammenlebens gibt.

    ……..
    nun zu sahra wagenknecht:

    ich würde behaupten, dass nationalbolschewistische töne eine zwangsläufige notwendigkeit, abgeleitet aus der „reinen lehre“, darstellen (übrigens erinnert mich das an:“ der koran ist perfekt – nur der mensch ist mangelhaft).
    Ich versuche mal eine evolutionsbiologische ableitung:
    Bei konkurierenden biologischen systemen wird sich das effizientere durchsetzen (diese behauptung ist nicht allumfänglich gültig, aber mein text ist schon lang genug). Der sozialismus kann sich demnach nicht ohne weiteres gegen den kapitalismus durchsetzen, da er größeren wert auf den erhalt des einzelnen individuums legt und versucht ihm ein gutes leben zu ermöglichen (außerdem elitenabwanderung)
    Deshalb muss sich der sozialismus wie ein intelligentes virus verhalten. Er muss sich ausbreiten, ohne von den abwehrkräften erkannt zu werden. Überall, wo der sozialismus ausbricht wird er bekämpft und besiegt. Um nicht in konkurenz zum kapitalismus zu treten, müßte der sozialismus überall gleichzeitig ausbrechen. wenn man dann ein bischen nachdenkt und die unwahrscheinlichkeit dieses ereignisses erkennt, muss man sich als sozialist gedanken machen.
    ……
    was für ein langer text, mehr habe ich sicherlich noch nie geschrieben.

    Antworten
  45. Ramgeis

    Ich gewinne eher den Eindruck, eine andere breite Bewegung hat bereits die Meinungshoheit ebenso wie die Hoheit über die Straßen übernommen und entscheidet allein, wer noch berechtigt ist, eine andere Meinung zu haben und/oder demonstrieren zu dürfen. Und genau das erinnert an 1933 und mich selbst an die Zeit des real existierenden Sozialismus.

    Alle nicht genehmen kritischen Haltungen werden automatisch zu feindlichen oder gar rassistischen erklärt. Nun gut, inzwischen regieren Leute mit solchen Haltungen in vielen osteuropäischen Staaten, in Bayern und zunehmend in verschiedenen anderen Parteien.

    Antworten
    • Michael Bittner

      Wer hindert denn bitte PEGIDA daran zu demonstrieren? Wurde der letzte Montagsspaziergang von der Polizei brutal aufgelöst? Wer hindert denn PEGIDA an freier Meinungsäußerung? Wurde Lutz Bachmann etwa der Saft abgedreht? Ist die Zeitschrift „Compact“ verboten und beschlagnahmt?

      Der Trick der Umkehrung ist doch gar zu simpel: Die Gegner der Demokratie verunglimpfen die Demokratie als Diktatur. Die Feinde der Meinungsfreiheit klagen, man beraube sie der Meinungsfreiheit. Die Faschisten bezeichnen die Antifaschisten als „Linksfaschisten“. Ein paar rechte Trottel mögen auf diesen Trick reinfallen, aber vernünftige Menschen doch wohl kaum.

      Antworten
      • Pedroleum

        Zitat: „Der Trick der Umkehrung ist doch gar zu simpel: Die Gegner der Demokratie verunglimpfen die Demokratie als Diktatur. Die Feinde der Meinungsfreiheit klagen, man beraube sie der Meinungsfreiheit. Die Faschisten bezeichnen die Antifaschisten als ,Linksfaschisten‘. Ein paar rechte Trottel mögen auf diesen Trick reinfallen, aber vernünftige Menschen doch wohl kaum.“

        Es wäre mal interessant zu prüfen, ob sich die Nazis einst auch zu opfern stilisiert haben wie heutzutage. Zumindest erinnert das Linken- und Grünen-Bashing von heute ziemlich stark an die Hetze, bei der – wenn es mal nicht gegen die Juden ging – Kritiker als bolschewistische Aggressoren dargestellt wurden.

        Antworten
        • Michael Bittner

          Diese permanente Selbststilisierung zum Opfer findet sich in der Tat auch schon bei den Nationalsozialisten. Natürlich sah Hitler die Deutschen als Opfer der Juden, welche angeblich alle Arier ausrotten wollten. Er verriet damit in Form der Lüge seine wahren Absichten. Und in der von mir zitierten Schrift von Goebbels rechtfertigt dieser den Nazi-Terror natürlich auch als legitime Gegenwehr: „Wir machen nicht mit Radau Politik, aber wo dieser Radau einmal notwendig ist, da sind wir nicht feige genug ihm auszuweichen. […] Und Terror üben wir überall da, wo uns Terror entgegentritt.“

          Antworten
  46. Ramgeis

    werden automatisch zu feindlichen oder gar rassistischen erklärt. bezieht sich natürlich primär auf die „Mainstream-Politiker“ und „Mainstream-Medien“. Ich habe dies akribisch recherchiert und festgehalten. Ihre völlig ausweichend und bereits wieder vorverurteilende Antwort zeigt, dass Sie mich schon verstanden haben.

    Wer hindert denn bitte PEGIDA daran zu demonstrieren? immer wieder Links-Chaoten, selbst bei Weggehen bei der unsägliche Rede eines Akif Pirinçci . Ich war selbst betroffen, als ich das Geschehen in der Innenstadt ohne „Erlaubnis“ linker Randalierer filmte und mir handgreiflich die Kamera weggedrückt wurde. Der ungewollte Schwenk sieht toll aus. Da wurden auch ältere Bürger (ohne Fahnen und Plakate) pauschal beleidigt, „begrölt“, weggedrängt Richtung Zwingerteich. Mich hat vielleicht ein kleines Namensschild mit deutlicher Schrift „keine Gewalt“ vor größerem Konflikt bewahrt.

    Ein Glück, dass es wenigstens ein Teil der Minister, Politologen, Kirchenleute, Rektoren usw. fertig bringt, mit solchen Trotteln wie mir auf Augenhöhe zu diskutieren, auch wenn der eine oder andere dies vielleicht erst lernen musste.
    Und zu Demokratie und Diktatur hatte ich mich ja gar nicht geäußert, lediglich zur Meinungshoheit

    Die Welt ist eben bunt und nicht schwarz-weiß oder gar braun-rot!

    Ein „unvernünftiger“ Mensch und Trottel ;-)

    PS. Danke für die Korrektur, dadurch habe ich glaubhaft festgestellt, dass hinter der Antwort ein Mensch steckt … (dies nur für Sie!)

    Antworten
    • Michael Bittner

      Gegen Gewalt bin ich ganz genau so wie Sie es sind. Ich hoffe, Sie lehnen die Gewalt, die von PEGIDA-Anhängern ausgeht genauso ab wie die von „linken Chaoten“? Ich finde es gut, dass PEGIDA demonstrieren darf. Ich hoffe, Sie akzeptieren auch das Recht von PEGIDA-Gegnern, ebenso auf die Straße zu gehen?

      Mit „Trottel“ meinte ich nicht Sie, sondern jene, die allen Ernstes glauben, wir lebten heute nicht in einer Demokratie, sondern in einer Diktatur. Wenn wir darin einig sind, dass das Quatsch ist, dann wären wir ja zumindest in einem Punkt auf der „Augenhöhe“, die Sie sich wünschen.

      Antworten
      • Ramgeis

        Ich verurteile jede Gewalt, der Vollständigkeit nochmals die wesentlichen von mir verurteilten „Gewalten“: Rechtsextremismus, Linksextremismus, politisch motivierter islamistischer Extremismus (lt. Verfassungsschutzbericht 2013 nennt dies das BMI „Islamismus/Islamistischer Terror)
        Leider ist es so, das ich auch auf „neutralem Boden“ immer wieder Krawalle und Angriffe von Linksextremisten erlebe, so auch am vergangenen Montag auf der Ostra-Allee, dort war keine Pegidaveranstaltung. Ich hatte als privater Beobachter lediglich ein Namensschild „Keine Gewalt“ an der Jacke und einen kleinen Fotoapparat bei mir. Als äußerlich unauffälliger „Hobbyreporter“ wurde ich doch unvermittelt handgreiflich angegangen, weil ich fotografierte bzw. filmte.
        Das Recht von Gegendemonstrationen zweifle ich prinzipiell nicht an, jedoch die Notwendigkeit der bewusst herbeigeführten Konfrontation, zumal dort auch nur pauschal vorverurteilt wird durch ein unsäglich dumpfes Geschrei. Das kommt schon dem deutsch-türkischen „Gastredner“ bei Pegida nahe, der für seine Ausfälle zu recht bestraft werden soll! Übrigens wurde er von den Pegida-Anhängern ausgepfiffen!

        So, jetzt gehe ich zur Eröffnung der neuen Amtsräume der Integrationsministerin. Auch das ist für mich Dialog.

        Antworten
  47. Stier

    … die vielen bedingten Trennstriche können in Word auf einen Schlag mit der Option „Suchen und Ersetzen“ entfernt werden.

    Vorgehensweise: Im ‚Suchen nach‘ -Feld ^- eingeben, das ‚Ersetzen durch‘-Feld leer lassen und anschließend den Button ‚Alle Ersetzen‘ klicken.

    MfG

    Antworten
  48. Elmar

    Einige Aspekte, die entlarvend wirken, werden selten erwähnt.
    Deutschland (welches als Gesamtstaat ein sehr junges Gebilde ist) liegt in der Mitte Europas und war schon immer Einwanderungsland, durch Jahrzehnte und Jahrhunderte hat sich nur unterschieden, wie viele kommen und aus welcher Himmelsrichtung, Gesellschaftsschicht und kultureller und religöser Herkunft sie stammen. Ein jeder „besorgter Bürger“ sollte vielleicht mal in seinem Stammbaum forschen, wie viel „wahres deutsches Blut“ denn in ihm steckt, meist braucht man nicht lange forschen um den ersten Ahn oder die erste Ahnin zu finden, der oder die mehr oder weniger exotisch wirkt, zumindest für die jeweils zu der Zeit gültigen Maßstäbe.
    Und hier zeigt sich dann auch die elende Doppelmoral der marschierenden Gesellschaftsverlierer, die sich da Woche für Woche die Hacken platt latschen. Ihr Fundament von „dem Volk“, „der Kultur“ und „Wasauchimmer“ ist nicht der Rede Wert, zumal die selbsternannten „Verteidiger“ meist am Erschaffen der Errungenschaften, die sie verteidigen wollen wenig Anteil hatten.
    Wenn all die besorgten Bürger einfach mal ihre Energie darein stecken würden die Menschen die vor Bomben, Mord und Totschlag und zu einem Teil auch einfach vor existenzieller Armut flüchten kennen zu lernen und ihnen zu helfen unsere Werte, unsere Sprache und unsere Kultur zu verinnerlichen, so wie das hoffentlich auch einem Teil ihrer Vorfahren einst positiv widerfahren ist, dann wäre die Integration schon halb geschafft…..
    Aber Populisten nachzurennen und auf die da oben zu schimpfen war schon immer einfacher als das Hirn einzuschalten und da anzupacken wo etwas zu tun ist um das Leben aller etwas besser zu machen.
    Zu guter Letzt: Ich hasse die abfällige Benutzung des Wortes Gutmensch (die auch aus den rechten Zirkeln stammt), denn als Alternative wäre man dann wohl ein Schlechtmensch und das soll erstrebenswert sein? Dann doch lieber ein gut(er )Mensch.

    Antworten
    • gastkommentaro

      Sehr geehrter herr elmar,
      ihre aspekte sind einwanderung gab es immer und jeder hat einwanderungsvorfahren. Diese aspekte werden häufig erwähnt und entlarvend sind sie auch nicht. Wo ist da bitte der zusammenhang? Weil mein großvater ein einwanderer ist, muß ich mit der flüchtlingspolitik der bundesregierung konform gehen?
      Stellen sie sich folgendes szenario vor:
      Sie sind gegen masseneinwanderung (und zwar nur weil sie wissen, daß die bundesregierung recht und gesetz nicht mehr durchsetzt und weil sie glauben, dass gelungene integration langfristig immer assimilation bedeuten muss); eine wählbare volksvertretung (partei) gibt es für sie nicht; aber sie wissen, dass die momentane stoßrichtung der politik gegen ihren willen verstößt; was würden sie tun im momentanen politischen klima? noch eine Partei gründen? auswandern?
      ………………………..
      Es wäre ein leichtes für die bundesregierung das grundgesetz zu ändern. Sie bräuchten dafür ca. eine woche. Sie hätten mithilfe der grünen und der linken locker die zwei drittel mehrheit auch im bundesrat. Folgender gesetzestext wäre vielleicht möglich:“jeder mensch, welcher den geltungsbereich der bundesrepublik deutschland betritt oder einen visumsantrag in einer deutschen botschaft stellt, hat das unteilbare recht asyl zu beantragen und auch zu erhalten.“ Das darf der bundestag und ist die logische konsequenz aus der faktisch entstandenen handlungspraxis. Das könnte man dann noch in allen größeren fernsehstationen der welt verbreiten lassen. So könnten wir endlich allen geknechteten und hungernden menschen helfen. Alles andere wäre eine ELENDE DOPPELMORAL. Wo kommen wir denn hin, wenn wir nur denen helfen, die durchs mittelmeer schwimmen? Das wäre doch ungerecht.
      ……………………….
      was ist ein gutmensch?
      Aus sicht der gutmenschen: ein emphatischer hilfsbereiter mensch, der die augen vor ungerechtigkeit nicht verschließt und anpackt;
      Aus sicht der anderen: mensch mit helfersyndrom, der die verantwortung seiner handlungen ausblendet und seiner sucht frönt
      Was ist ein besorgter bürger?
      Aus sicht der besorgten bürger: ein wichtiges demokratisches korrektiv
      Aus sicht der anderen: der latenznazi

      Seien wir doch ehrlich, das alles sind nur sehr grobe zuschreibungen und nicht umfänglich gültig. Aber beschreiben doch ungefähr eine gewisse grundrichtung.

      Antworten
      • Elmar

        Hallo GASTKOMMENTARO,
        der Aspekt der Vorfahren betrifft die Legitimation sich gegen Fremde, Einwanderer, Asylsuchende und Flüchtlinge zu echauffieren. Es betrifft die Frage wie groß denn der eigene Anteil daran ist, in welchem Umfeld man lebt und geboren ist. Die Dinge, die die „besorgten Bürger“ verteidigen wollen haben sie nicht erschaffen, oder wenn doch nur zu einem kleinen Teil. Vielleicht noch ihre Eltern, Großeltern und Urgroßeltern, womit wir wieder beim Ausgangspunkt sind. Wenn diese eben Einwanderer jedweder Art waren, würden sie ihrem undankbaren Nachkommen hoffentlich aus dem Grabe heraus die Ohren langziehen.
        Natürlich muss man nicht mit der Politik von Frau Merkel konform gehen, ich war noch nie ihr Fan, aber in der Frage der Aufnahme von Flüchtlingen nach der Genfer Konvention hat sie als eine der wenigen Rückgrat bewiesen und das finde ich hochanständig. An der konkreten Umsetzung hätte ich auch viel zu verbessern, aber das schweift dann ab bzw. geht in die Details.
        Zum Thema Recht und Gesetz: Lesen sie die Genfer Konvention und schon wissen sie, dass wir eben genau nach Recht und Gesetz verpflichtet sind den Kriegsflüchtlingen zu helfen, dass andere sich davor drücken ist traurig genug.
        Gerade Kriegsflüchtlinge sind in der Regel (im Gegensatz zu Asylbewerbern und Einwanderern) nicht daran interessiert auf Dauer hier zu bleiben. Fragen sie die Leute aus Syrien und Eritrea, sie wollen gerne zurück, aber nicht in den Krieg. Bei früheren Auseinandersetzungen sind nach dem Krieg große Teile der Flüchtlinge zurück gekehrt, mit Dankbarkeit in den Herzen, dass sie in Deutschland für die Zeit des Krieges aufgenommen wurden.
        Eine gelungene Integration führt immer zu Fortschritt, Abschottung zum Untergang (z.B. durch Selbstelimination, wir Deutschen sind mit unserer Geburtenrate auf dem besten Weg).

        Zum zweiten reichlich polemischen Absatz: Nicht jeder Mensch erhält in Deutschland Asyl, wir haben derzeit eine Flüchtlingsproblematik (ja es gibt ein Problem, denn wir kommen organisatorisch nicht ordentlich hinterher, weil der Staat von oben nach unten langsam und unflexibel ist) und keine Asylproblematik. Gesetzlich ist damit auch nicht das Grundgesetz tangiert sondern die Genfer Flüchtlingskonvention, die ändert sich schlecht, aber das nur am Rande. Im Übrigen fände ich eine Regelung, die die derzeitige Situation beendet, wo der Weg zum Teil ähnlich gefährlich ist wie das Kriegsgebiet aus dem man flüchtet, sehr wünschenswert. Dazu könnte man tatsächlich die Regeln dahingehend ändern, dass man den Antrag nur im Herkunftsland oder einem direkt angrenzenden (nicht vom Kriegshandlungen betroffenen) Nachbarland bei der deutschen Botschaft stellen muss. Dazu müsste sich die Bundesregierung aber in der Lage sehen die Anträge der Flüchtlinge und Asylbewerber vor Ort in der Botschaft zügig (innerhalb von max. einer Woche) zu bearbeiten und die anerkannten Bewerber auf eigene Kosten sicher nach Deutschland zu geleiten. Wenn ein solches Verfahren dann alle EU-Länder anwenden würden, wären wir menschlich deutlich weiter. Und damit wir uns das leisten können verbuddeln wir einfach einen Bahnhof weniger.
        Ob dann 7 Milliarden Menschen nach Deutschland wollen? Nein, den meisten Menschen gefällt es dort wo sie zuhause sind, komisch oder? Geht es ihnen anders?
        Zum Gutmensch: Ihre Beschreibung ist gar nicht so verkehrt, aber ich fürchte wir schauen aus verschiedenen Blickwinkeln darauf. Bevor ihre Besorgnis überhand nimmt, besuchen sie doch mal ein Flüchtlingslager in ihrer Nähe und fragen ob sie helfen können. Körperliche Arbeit verbunden mit der Dankbarkeit der Menschen denen sie helfen lässt viele Sorgen auf einmal erstaunlich kleinkariert aussehen und einen den Wert eines friedlichen hilfsbereiten Miteinanders erkennen.

        Antworten
        • gastkommentaro

          Hallo Elmar,

          entschuldigen sie meinen polemischen unterton im zweiten absatz. Ich wollte nur sicherstellen, nicht nur den splitter im auge des anderen zu betrachten und habe versucht die grundstimmung ihres textes zu spiegeln. einen anderen sinn hatte dieser textteil nicht. oder anders gesagt, ich kenne keine menschen ohne doppelmoral (außer psychopaten(?) aber da kenne ich keine) und jeder hat die legitimation sich zu beschweren.
          ………
          Die legitimation ist schon deshalb gegeben, weil es in unserer gesellschaft einen generationenvertrag gibt. Wie groß sollte denn der selbsterarbeitete anteil sein, um das recht zu haben sich zu echauffieren? 30 jahre sozialversicherungspflichtige arbeit plus mindestens drei stunden soziale arbeit pro woche plus weihnachtsliedersingen im altersheim plus 2,3 eigene kinder? aber, ich verstehe schon. jeder sollte erstmal nachdenken bevor er anfängt zu nörgeln und später sogar lautstark parolen rauszuschreien.
          ……….
          nach genfer flüchtlingskonvention haben syrer kein recht die deutsche grenze zu überschreiten.
          Aber natürlich hat deutschland das recht kontigentflüchtlinge aufzunehmen und ich würde soweit gehen, selbstverständlich auch eine moralische pflicht dazu.
          ………..
          allen ihren weiteren ausführungen stimme ich zu (ich schreibe das nur, weil mir ihr ratschlag, ich solle meine sorgen in einem flüchtlingsheim bekämpfen sehr seltsam erscheint. ich nehme an, sie empfinden mich als „besorgten bürger“.)

          Antworten
          • Elmar

            Hallo nochmal,

            …ich kenne keine menschen ohne doppelmoral … und jeder hat die legitimation sich zu beschweren.

            Hier stimme ich zu, wir alle tragen in der ein oder anderen Frage aus diversesten Gründen kleinere und größere Sünden mit uns herum, die das Attribut Doppelmoral verdienen, aber im Erkennen dessen liegt ja auch der Schlüssel zm Auflösen eben dieser Widersprüchlichkeit, ein Erkennen was bei der Masse der Menschen die bei Pegida mitlaufen oder sympathisieren meines Erachtens leider nicht im Ansatz erkennbar ist.
            Die Legitimation sich zu beschweren hat jeder, aber nicht über das Existenzrecht anderer Menschen, deren Recht auf körperliche Unversehrtheit etc.pp. Und Leute, die nur jammern und nix tun (und jeden Montag Runden drehen und sich konstruktiver Mitarbeit verweigern ist eben genau das: jammern und nix tun) haben dazu zumindest auch ein stark vermindertes Recht, denn wenn alle nur maulen bringt das genau keinen weiter, das entspricht der Trotzphase (besser Autonomiephase, aber das schweift ab) bei Kindern, die man irgendwann mal überwunden haben sollte.

            Die legitimation ist schon deshalb gegeben, weil es in unserer gesellschaft einen generationenvertrag gibt. Wie groß sollte denn der selbsterarbeitete anteil sein, um das recht zu haben sich zu echauffieren? 30 jahre sozialversicherungspflichtige arbeit plus mindestens drei stunden soziale arbeit pro woche plus weihnachtsliedersingen im altersheim plus 2,3 eigene kinder? aber, ich verstehe schon. jeder sollte erstmal nachdenken bevor er anfängt zu nörgeln und später sogar lautstark parolen rauszuschreien.

            Ich sehe da keineswegs eine Messlatte, die man reißen muss, um sich echauffieren zu dürfen. Ich weise nur (wie sie richtig erkannt haben) darauf hin, das man vielleicht mal reflektieren sollte, wie groß der eigene Anteil an dem ist, was man nun mit Händen und Füßen verteidigt und keinen Deut davon abgeben will und wie viel davon Zufall (der Zufall hier geboren zu sein und nicht in Schwarzafrika, Südostasien oder im südamerikanischen Regenwald). Wir Deutschen (aber nicht nur wir) sind schnell mal dabei Leistungen anderer zu vergemeinschaften (vergleiche: wir sind Papst, wir sind Weltmeister) ohne einen Anteil an der Erschaffung gehabt zu haben. Aber negative Dinge gemeinsam zu tragen (also z.B. die Lasten, die die Versorgung ärmerer, schwächerer Menschen mit sich bringt) fällt uns ungeheuer schwer, da wird sofort gejammert.

            nach genfer flüchtlingskonvention haben syrer kein recht die deutsche grenze zu überschreiten.
            Aber natürlich hat deutschland das recht kontigentflüchtlinge aufzunehmen und ich würde soweit gehen, selbstverständlich auch eine moralische pflicht dazu.

            Absurderweise hätte er das Recht, wenn er mit einem Direktflug von Syrien aus hierher aufmacht. Eigentlich müssen hier tatsächlich die anderen Staaten auf dem Weg ihre Pflichten erfüllen, aber genau da passieren ja gerade die absurdesten Dinge, wo Staaten die Menschen einfach von Grenze zu Grenze karren oder die Grenze einfach komplett dicht machen, beides absolut gegen die Genfer Konvention, aber es ist menschenverachtend dieses multilaterale Geplänkel um Geld zwischen den Staaten auf dem Rücken der Flüchtlinge aus zu tragen, insofern sehe ich uns in der moralischen Pflicht nach der GFK den Flüchtlingen zu helfen, wenn auch nur mittelbar in der Rechtspflicht.

            allen ihren weiteren ausführungen stimme ich zu (ich schreibe das nur, weil mir ihr ratschlag, ich solle meine sorgen in einem flüchtlingsheim bekämpfen sehr seltsam erscheint. ich nehme an, sie empfinden mich als „besorgten bürger“.)

            Da war ich mir noch nicht so ganz schlüssig, bei einigen ihrer Ausführungen zeigt sich wieder das Dilemma, dass die Texte im Web die Betonungen der Sprache verlieren und so die Subtexte verloren gehen, bzw. noch schlimmer vom Leser im Hirn hinzugefügt werden. Je nachdem mit welcher Betonung und Grundhaltung man ihren Kommentar liest könnte man auf die Idee kommen, aber anders betont dann auch wieder nicht…

        • Ramgeis

          In Syrien herrscht unbestritten Bürgerkrieg, aber in Eritrea? Die jungen Männer fliehen eher vorm strengen Militärdienst, das nannte man bisher Desertieren, sich unerlaubt von der Truppe entfernen. Ist das jetzt auch ein anerkannter Fluchtgrund? Man zeige mir bitte diesen Grund in der gern zitierten Genfer Konvention! Eigentlich wird es Zeit, Artikel 16a GG etwa so zu ändern. Jeder Mensch dieser Erde, der gern zeitweilig oder dauerhaft in Deutschland siedeln möchte, darf dies gern tun und wird zumindest von „Mutti“ herzlich begrüßt. Ausnahmeregelungen gibt es nicht. (Ironie)

          Antworten
          • De Benny

            Stimmt. In Eriträa ist kein Bürgerkrieg, sondern „normaler“ Krieg mit Äthiopien. Der hat allerdings mal als Bürgerkrieg angefangen.
            Was die „Deserteure“angeht ist die Sache nicht so einfach.
            Klar, für die Nazis damals war jemand, der keinen Dienst in der Wehrmacht leisten wollte, ein Deserteur (und wurde oftmals erschossen, aber jedenfalls war er als Verbrecher angesehen).
            Später in der BRD nannte man so jemanden aber Kriegsdienstverweigerer. Bis vor kurzem leisteten solche jungen Männer „Ersatzdienst“ etwa als Zivildienst oder beim Katastrophenschutz.
            Diese Möglichkeit besteht in vielen anderen Ländern mit Wehrpflicht nicht, so auch in Eriträa.
            Die Entscheidung, keinen Kriegsdienst leisten zu wollen, ist aber eine politische Entscheidung, es hat mit der eigenen Überzeugung zu tun. Wenn also jemand für sich entscheidet, keinen Wehrdienst leisten zu wollen, wird der in Eriträa – wie bei den Nazis – als Verbrecher verfolgt – wegen seiner politischen EInstellung.
            Ergo sind das keine „Deserteure“, sondern politisch verfolgte. Ebenso wie die ehemaligen US Soldaten, die „desertierten“, weil sie mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren konnten, an den Kriegen der USA teilzunehmen. Da gibt es auch einige, die in Deutschland Asyl beantragt und bewilligt bekommen haben. Gerade im Irak Krieg war das auch ne Weile groß in den Medien.
            Dazu kommt im Falle der Eriträer, daß es sich in vielen Fällen um Christen handelt, während die Regierung des Landes eher muslimisch geprägt ist (Äthiopien dagegen ist eher christlich geprägt, wenn es auch dort viele Muslime gibt, wie es in Eriträa viele Christen gibt).
            Die Verfolgung kann in diesem Zusammenhang zusätzlich zur politischen Verfolgung auch Züge religiöser Verfolgung haben.
            Dessen ungeachtet wird jeder Asylantrag in einer EInzelprüfung behandelt – es sind alles Einzelfälle. Wenn jemand aus Eriträa nach Deutschland kommt und keine politische, religiöse oder sonst anerkannte Verfolgung nachweisen kann, wird er letztendlich abgeschoben werden. Leider passiert das noch viel zu oft.

          • Elmar

            Hallo,

            das zeigt leider nur wie wenig sie sich mit der Situation in Eritrea beschäftigt haben.
            Der Arbeitsdienst zu dem die jungen Männer dort eingezogen werden hat mit einem regulären Wehrdienst so gar nichts zu tun. Die Dauer ist willkürlich, der Einsatzzweck ebenfalls (nicht nur militärisch, sondern wie es dem Staat gerade passt), die Bezahlung auch (mal gibt es was was nicht zum Leben reicht, mal nicht), willkürliche Bestrafungen und Folter sind Teil des Dienstes und werden für kritische Äußerungen verhängt.
            Und nun noch etwas aus der Wikipedia:

            …schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen wie willkürliche Tötungen und Verhaftungen, erzwungenes Verschwindenlassen, Folter sowie fehlende Meinungs-, Religions- und Versammlungsfreiheit…

            Soweit die Zusammenfassung der Sonderberichterstatterin zur Situation der Menschenrechte für Eritrea der Vereinten Nationen.
            Und dahin möchten sie ernsthaft jemanden zurück schicken????

      • De Benny

        Weil mein großvater ein einwanderer ist, muß ich mit der flüchtlingspolitik der bundesregierung konform gehen?

        Nö, aber wenn die Flüchtlnge kein Recht haben, hier zu sein, wieso sollte mein Großvater das Recht gehabt haben? Und wieso sollte ich dann das Recht haben?
        Man kann natürlich auch wie die konservativen, weißen US Amerikaner sagen: Wir wollen keine Einwanderung und darüber völlig vergessen, daß man nicht nur erst vor ein paar Jahrhunderten ins Land gekommen ist, sondern noch fast die gesamte Urbevölkerung ausgerottet hat. Das hat es bei uns in der Form soweit ich sehe nie gegeben und wird es absehbar auch nicht geben.

        Sie sind gegen masseneinwanderung (und zwar nur weil sie wissen, daß die bundesregierung recht und gesetz nicht mehr durchsetzt und weil sie glauben, dass gelungene integration langfristig immer assimilation bedeuten muss)

        Das sind drei paar Stiefel: Die Masseneinwanderung hat höchstens mittelbar damit zu tun, ob und inwieweit die Regierung Recht und Gesetz umsetzt. Außerdem spricht Masseneinwanderung ja auch nicht gegen Assimilation, wobei ich da anmerken würde, daß Assimilation mit einer freien Gesellschaft eigentlich nix zu tun haben kann, das passt eher zu Diktaturen, wo einer sagt wos lang geht und alle unter Assimilationsdruck setzt (und selbst da gibt es immer wieder welche, die aufbegehren und Freiheit fordern!).

        eine wählbare volksvertretung (partei) gibt es für sie nicht; aber sie wissen, dass die momentane stoßrichtung der politik gegen ihren willen verstößt; was würden sie tun im momentanen politischen klima? noch eine Partei gründen? auswandern?

        Wer ist denn „die Politik“? Es gibt sooo viele Parteien, die soooo viele Ansichten vertreten, daß da irgendwo sicher jemand ist, der der eigenen Meinung weitgehend entspricht. Das bedeutet dann aber nicht, daß diese Partei auch nur in die Nähe der 5% Hürde käme. Man kann natürlich auch seine eigenen Partei gründen, wieso nicht? Im Grunde haben alle unsere Parteien einmal so angefangen und ja, aller Anfang ist schwer. Man kann auch in eine bestehende Partei eintreten und dafür werben, die „Stoßrichtung“ derart zu ändern, daß man selbst besser damit einverstanden ist. Das geschieht ständig. Alle Bundestagsparteien sind im Moment deutlich von dem Punkt entfernt, an dem sie zu ihrer Gründung standen. Das ist eine ganz normale Entwicklung. Und auf diese Entwicklung kann man Einfluß nehmen. Entweder indirekt, durch Wahlen, oder direkt, indem man sich in einer Partei engagiert.
        Schlußendlich könnte man auch auswandern, aber dann stellt sich die Frage: Wohin? Und vor allem: Im Ausland hat man kein Wahlrecht und kann folglich noch weniger ändern.

        Es wäre ein leichtes für die bundesregierung das grundgesetz zu ändern. Sie bräuchten dafür ca. eine woche.

        Die Bundesregierung kann das Grundgesetz nicht ändern, Sie kann noch nicht einmal ein Gesetz erlassen. Die Regierung ist die Exekutive, sie kann Gesetze durchsetzen oder nicht. Erlassen werden die Gesetze von der Legislative, also dem Bundestag (z. T. zusammen mit dem Bundesrat).

        Sie hätten mithilfe der grünen und der linken locker die zwei drittel mehrheit auch im bundesrat.

        Weder die Grünen noch die Linken sind an der Regierung. Das sind beides Oppositionsparteien, die relativ selten mit den Regierungsparteien stimmen dürften. Und selbst unter den Abgeordneten der Regierungsparteien stimmen nicht immer alle für die Vorschläge der Regierung! Bei leichtfertigen und schnellen Verfassungsänderungen wird das eher noch stärker der Fall sein, und dann gerät die nötige 2/3 Mehrheit ganz schnell in ganz weite Ferne…

        Alles andere wäre eine ELENDE DOPPELMORAL. Wo kommen wir denn hin, wenn wir nur denen helfen, die durchs mittelmeer schwimmen? Das wäre doch ungerecht.

        Da stimme ich zu, allerdings sehe ich nicht, daß der Wille dazu in der Regierung besteht. Man hat im Sommer, als der Druck zu groß wurde, die Grenzen kurz geöffnet. Jetzt sind sie wieder geschlossen, es geht deutlich langsamer. Immer mehr Balkan Staaten machen auch dicht.
        Man redet davon, vor Ort helfen zu wollen, schickt aber Waffen an den Golf.Wir hätten durchaus die Kraft, viel mehr Flüchtlinge aufzunehmen, wenn wir nur wollten. Wollen wir aber nicht, und damit verraten wir einerseits die Werte der Menschlichkeit, die sich Europa so gerne ans Revers heftet, und wir verraten die christlichen Werte, auf die sich PEGIDA mit dem ständigen Bezug auf das „Abendland“ offenbar beruft (man bedenke auch die Flaggen mit Kreuz entsprechend der skandinavischen Nationalfflaggen mit deutschen Farben).

        Seien wir doch ehrlich, das alles sind nur sehr grobe zuschreibungen und nicht umfänglich gültig. Aber beschreiben doch ungefähr eine gewisse grundrichtung.

        Als Gutmensch wird nach meiner Erfahrung ein Mensch verstanden, der versucht, seiner Verantwortung gerecht zu werden und gut zu handeln. Bezeichnet wird er so von Menschen, die aus ideologischen Gründen seine Handlungen ablehnen.
        Dagegen ist „besorgte Bürger“ die Selbstbezeichnung der zu reaktionärem Denken neigenden Bevölkerung, die nicht bereit ist, ihre eigene Position kritisch zu hinterfragen (das haben sie mit manchen „Gutmenschen“ gemein), und die nicht bereit ist, vom eigenen Wohlstand etwas an diejenigen abzugeben, denen es dreckiger geht. Während der Gutmensch dazu neigt, andere mit der moralischen Keule zu bearbeiten und von allen zu verlangen, genauso gut zu handeln, will der „besorgte Bürger“ vor allem seine Ruhe und seine Besitztümer behalten.
        Ziel des Gutmenschen ist die harmonische Welt, in der es keine Probleme mehr gibt.
        Ziel des „besorgten Bürgers“ ist es, möglichst eine Mauer zwischen sich und den Problemen der Welt zu errichten.
        Der Gutmensch will die Probleme der Welt lösen und setzt dazu alles in Bewegung, der „besorgte Bürger“ will von den Problemen der Welt nichts wissen, nichts hören und nichts sehen, und setzt dafür seine ganze Energie ein.

        Antworten
        • gastkommentaro

          „Nö, aber wenn die Flüchtlnge kein Recht haben, hier zu sein, wieso sollte mein Großvater das Recht gehabt haben? “
          weil der einreise des großvaters kein gesetz entgegenstand oder weil es nicht durchgesetzt wurde.
          ……………
          „Und wieso sollte ich dann das Recht haben?“
          weil es ihnen zugesprochen wurde.
          ……………
          „Die Masseneinwanderung hat höchstens mittelbar damit zu tun, ob und inwieweit die Regierung Recht und Gesetz umsetzt. “
          also hat sie wahrscheinlich
          ……………
          „daß Assimilation mit einer freien Gesellschaft eigentlich nix zu tun haben kann, “
          eigentlich stimmt das nicht
          …………..
          „Wer ist denn „die Politik“? Es gibt sooo …..Wahlrecht und kann folglich noch weniger ändern.“
          also alles nicht anwendbar, falls die einschätzung zugrunde liegt: gefahr in verzug
          …………..
          „Die Bundesregierung kann das Grundgesetz nicht ändern, Sie kann noch nicht einmal ein Gesetz erlassen“
          stimmt, ich ändere meinen text: Es wäre ein leichtes für die bundesregierung die nötigen verfahren für eine grundgesetzänderung einzuleiten.
          …………..
          „Dagegen ist „besorgte Bürger“ die Selbstbezeichnung“
          da liegen sie falsch , aber vielleicht gibt es besorgte bürger, die diesen begriff als selbstbezeichnung übernommen haben (ähnlich wie bei pack). möglicherweise war es herr patzelt, der diesen begriff eingeführt hat.

          Antworten
          • De Benny

            weil der einreise des großvaters kein gesetz entgegenstand oder weil es nicht durchgesetzt wurde.

            Nun, der Einreise der DDR Bürger in die BRD standen DDR Gesetze entgegen, die wurden auch durchgesetzt…
            Aber wenn es um die Durchsetzung geht: Wenn das heute also nicht durchgesetzt wird so wie damals angeblich, dann ist alles okay? Dann ist es doch gut, wenn man heute nix durchsetzt, oder wie?!?

            weil es ihnen zugesprochen wurde.

            Von wem und wieso spielt dies eine Rolle? Und wieso wird es anderen nicht zugesprochen oder wieso soll es nicht zugesprochen werden?

            also hat sie wahrscheinlich

            Wenn der Flügelschlag eines Schmetterlings den Ausschlag für einen Tornado geben kann (Chaostheorie), dann hat auch die Masseneinwanderung etwas mit dem Durchsetzen der Gesetze zu tun. Fakt ist, daß schon immer manche Gesetze stärker und manche schwächer durchgesetzt wurden. Das ist auch gut so, weil in einem Technokratenstaat will sicherlich niemand leben…

            eigentlich stimmt das nicht

            Ach? Dann bin ich aber gespannt: Wie geht Assimilation mit freier Gesellschaft zusammen?

            also alles nicht anwendbar, falls die einschätzung zugrunde liegt: gefahr in verzug

            Mit „Gefahr in Verzug“ kann man keine Gesetze grundsätzlich ausschalten. Das bezieht sich lediglich auf Einzelfälle in der Strafverfolgung und ist zeitlich und örtlich begrenzt. Ansonsten kommt man auch wieder ganz schnell ganz weit weg vom Rechtsstaat.

            Es wäre ein leichtes für die bundesregierung die nötigen verfahren für eine grundgesetzänderung einzuleiten.

            Klar, aber wieso sollte sie das tun, wenn die Gesetze absehbar eh keine Mehrheit finden? Es sind doch nicht plötzlich 2/3 der Volksvertreter froh darüber, mal eben das GG umzuschreiben, nur weil Mutti vielleicht möchte. Also werden sie dagegen stimmen. Wieso also das Ganze überhaupt erst einleiten?

            da liegen sie falsch , aber vielleicht gibt es besorgte bürger, die diesen begriff als selbstbezeichnung übernommen haben (ähnlich wie bei pack). möglicherweise war es herr patzelt, der diesen begriff eingeführt hat.

            In meiner Wahrnehmung waren es Leute, die AfD wählen oder bei Pegida nachlaufen, die den Vorwurf, offene oder verkappte Nazis zu sein damit entkräften wollten, daß sie sich als „besorgte Bürger“ bezeichneten. Also eine Selbstbezeichnung. Ich kann mich freilich irren. Trotzdem bleibe ich dabei, daß mein Eindruck ist, daß diese Leute nicht an einer Verbesserung der Lage mitarbeiten wollen, sondern ihre Ruhe und vor allem ihre Privilegien behalten wollen, am Besten ohne etwas dafür zu tun und ohne sich um andere, unglücklichere Menschen auch nur Gedanken zu machen. Das ist eine Geisteshaltung, die ich bei aller Anstrengung nicht nachvollziehen kann.

    • Ramgeis

      Mit „Gutmensch“ ist ja nicht ein guter Mensch im Gegensatz zu einem bösen gemeint, sondern leicht satirisch ein gutgläubiger oder gut meinender Mensch, der ein wenig an der Realität vorbei geht. Einer, der eher gefühls- oder bauch- und weniger kopfgesteuert handelt. Ein Beispiel: der fähnchenwinkende und Teddys verteilende Bürger am Bahnhof, wo gerade wie jeden Tag Tausende illegale Migranten ankommen. Über die realen Folgen der neuen Völkerwanderung objektiv völlig „kulturfremder“ Menschen (aus Sicht der westlichen säkularen Kultur des 21. Jh.), über den weiteren Ansturm von vermutlich Millionen Muslimen will oder kann er sich keine Gedanken machen. Andere aber schon, die sehen, dass eben nicht nur muslimische Gutmenschen zu uns kommen (ja, die auch!), sondern auch Hassprediger, Desserteure, entflohene oder von der jeweiligen anderen Miliz entlassene Häftlinge, Clanführer (mit denen dann unsere Polizei nach wenigen Tagen in den Asyllagern nach Massenschlägereien verhandeln darf), Drogenhändler, sehr viele Strengreligiöse, für die Koran und Scharia über dem Grundgesetz und den westlichen Werten stehen (wie es ihre Religion bzw. Ideologie i.d.R. ja auch verlangt).

      Ich streite hier nicht über Anteile, aber die absoluten Zahlen sind auf jeden Fall bei der derzeitigen hohen Anzahl von illegalen, zu großen Teilen nicht registrierten und zum Teil die Registrierung verweigernden Migranten zu viele. Nur ein Prozent „Schlechtmenschen“ wären bei einer Million Migranten bereits 10.000, für Terroranschläge reicht oftmals ein Einziger aus. Der sogenannte Rechtsstaat hat doch jämmerlich kapituliert und jegliche Kontrolle über sein Territorium und die sich hier aufhaltenden Migranten verloren. Derzeit bestimmen illegale Migrationsströme die gesamte Innen- und Außenpolitik! Millionen Euro stehen plötzlich für Migranten zur Verfügung, während seit Jahren die Infrastruktur vergammelt oder sich neue Projekte oft als Millionengräber entpuppen, auch jetzt noch Zehntausende Wohnungen abgerissen werden, die derzeit benötigt werden. Eine unfähigere Politik ist für mich nicht mehr vorstellbar, und ich habe die DDR bewusst erlebt …

      Antworten
  49. gastkommentaro @ de benny

    „ dann ist alles okay?“
    rechtens ist es dann
    …………..
    „Dann ist es doch gut“
    nein (aus meiner sicht)
    ……………
    „spielt dies eine Rolle?“
    ja
    …………
    „(chaostherie)“
    na klar, Repressionen haben haben nur einen „zufälligen“ einfluß auf menschliche Handlungsweisen
    ……….
    „Und wieso wird es anderen nicht zugesprochen?“
    weil es jemand nicht möchte
    ………………
    „Ach? Dann bin ich aber gespannt: Wie geht Assimilation mit freier Gesellschaft zusammen?“
    wenn sie als migrant eines morgens aufwachen und wertfrei feststellen:“ich bin ein deutscher!“, dann sind sie assimiliert. Wäre das für sie frei genug?
    ……………….
    „Mit „Gefahr in Verzug“ kann man keine Gesetze grundsätzlich ausschalten.“
    Mit gefahr in verzug begründet man demonstrationen anstatt den langen marsch durch institutionen. (sie müssen aufpassen nicht zu vergessen, worum es in unserer debatte ursprünglich ging, langsam retardiert´s)
    ………………
    „Klar, aber wieso … also das Ganze überhaupt erst einleiten?“
    Aus den selbsen gründen warum ständig gesetze im bundestag eingereicht – und nicht verabschiedet werden: arbeitsnachweiß oder ein zeichen setzen oder sich der anhängerschaft vergewissern oder koalitionsoptionen austesten oder oder oder
    …………….
    „Trotzdem bleibe ich dabei, daß mein Eindruck ist,“
    das glaube ich ihnen

    „Das ist eine Geisteshaltung, die ich bei aller Anstrengung nicht nachvollziehen kann.“
    natürlich können sie das nicht.

    Antworten
    • De Benny

      „Ach? Dann bin ich aber gespannt: Wie geht Assimilation mit freier Gesellschaft zusammen?“
      wenn sie als migrant eines morgens aufwachen und wertfrei feststellen:“ich bin ein deutscher!“, dann sind sie assimiliert. Wäre das für sie frei genug?

      Das ist keine Assimilation, das ist Integration.
      Assimilation kommt von lateinisch similis=ähnlich und hat vor allem etwas mit der Erscheinung zu tun, nicht mit dem inneren Befinden. „Die Türken“ sollen „deutsch“ aussehen und handeln (was auch immer man für „deutsch“ hält), das ist die Forderung der Assimilation. Also: Keine Kopftücher, keine Moscheen etc, sie dürfen ihre Identität nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Was sie zu Hause tun oder was sie denken, ist dabei egal, so lange nichts davon irgendwelche Auswirkungen hat.
      Assimilation fordert also von den Menschen, eine Lüge zu leben oder zu verschwinden.
      Was Sie meinen, daß die Migraten sich irgendwann als Deutsche sehen, ist Integration: Man behandelt sie, trotz aller bestehenden Unterschiede, wie Gleichberechtigte. Man gesteht Ihnen im täglichen Leben das zu, was unser Staat auf dem Papier sowieso zugesteht: Meinungs- und Religionsfreiheit. Man erträgt (von lat. tolerare=tragen/ertragen) die Verschiedenheit, man erträgt, daß ihre Kirchen Moscheen heißen und anders aussehen etc etc, während sie deutsch lernen und versuchen, hier voran zu kommen. Und irgendwann ist es kein Thema mehr, wenn deutsche Nationalspieler Namen wie Özil, Odonkor oder Podolski haben…

      “(chaostherie)”
      na klar, Repressionen haben haben nur einen “zufälligen” einfluß auf menschliche Handlungsweisen

      Die „Masseneinwanderung“ ist doch keine Repression!

      Antworten
      • gastkommentaro

        ach de benny, sie können worte natürlich konnotieren, wie es ihnen beliebt. das ihre Argumentation auf wackeligen beinen steht, bemerken sie selbst und benutzen deshalb die recht schwammige begrifflichkeit „vor allem“. vor allem zu 95% oder vor allem zu 51% oder vor allem zu 37%? ich könnte ihnen erläutern, warum es sinnvoller sein könnte von Assimilation als von Integration zu sprechen. ich könnte erklären, warum man Assimilation vor allem mit den geistigen Befindlichkeiten einer Person in Verbindung bringen sollte. ich könnte ihnen entgegenkommen und „mein“ postuliertes assimilationsverständnis einschränken und es als geistige Assimilation bezeichnen. aber warum? sie haben bestimmte Begrifflichkeiten für sich selbst so definiert, dass sie als kampfbegriffe herhalten können und somit zu Ausgrenzungen derer führen, welche die Begrifflichkeiten verwenden (z.b.: besorgte bürger, Assimilation), das ist ihr gutes recht aber nicht in meinem Interesse.
        „or gugge moaal, deer hot ossimiladsion gesoaacht, deer issn rossist“
        ………..
        „Die „Masseneinwanderung“ ist doch keine Repression!“
        da haben sie recht, aber eventuelle gesetzliche Maßnahmen, um die masseneinwanderung zu verhindern, können repressiver Natur sein.( jetzt wird’s langsam redundant)

        Antworten
        • De Benny

          ach de benny, sie können worte natürlich konnotieren, wie es ihnen beliebt.

          Das ist keine Konnotation. sehen wir, was Wikipedia zur Assimilation schreibt:

          Üblicherweise wird mit der Assimilation von Einwanderern die Annahme der Sprache (bei gleichzeitiger Aufgabe ihrer eigenen) und der Gewohnheiten und Bräuche ihres Aufnahmelandes verbunden. So wird, z. B. in Bezug auf das 19. Jahrhundert, auch von einer Assimilation der Juden (siehe unten) in die Mehrheitsgesellschaften ihrer Heimatländer gesprochen.

          Also: Sprache und Gebräuche des Gastlandes müssen aufgenommen werden, die eigene Sprache und die eigenen Bräuche müssen abgelegt werden. Türken sollen also nicht mehr türkisch sprechen (daß man deutsch können muß in Deutschland steht dabei außer Frage, aber zu Hause kann jeder sprechen, was er will, ich spreche da auch Dialekt und kein Hochdeutsch) und keinen Döner mehr essen, sondern Currywurst. So kann man das übersetzen.
          Und ich sage da eben nein. Von mir aus kann jeder zu Hause sprechen, was er will. Er sollte aber auch hinreichend deutsch beherrschen, um mit der Mehrheitsgesellschaft in Kontakt zu treten. Von mir aus kann auch jeder essen, was er will. Hier besteht aus meiner Perspektive überhaupt kein Grund, eine Anpassung vorzunehmen.
          Eine andere Sache wäre die Kleidung. Wieso sollte jemand, der es gewohnt ist, einen Turban zu tragen, gezwungen werden, stattdessen eine Schiebermütze auf den Kopf zu ziehen, oder sonst einen „mitteleuropäische“ Hut?
          Wieso sollte eine Muslime gezwungen werden, auf ihr Kopftuch zu verzichten? Wir zwingen ja auch keine nichtmuslimischen Frauen, auf Kleiderstücke zu verzichten, die Körperteile verhüllen, welche diese nicht zeigen wollen (aus welchem Grund auch immer!).
          Und kommen sie jetzt nicht mit Frauenunterdrückung. Man kann einen Zwang nicht durch einen anderen Zwang aufheben. Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist in Deutschland gültiges Recht. Auch muslimischen Frauen stehen alle Rechtsmittel zur Verfügung, um sich gegen einen dominant auftretenden Ehemann (oder Vater oder Bruder) durchzusetzen. Diesen Kampf muß sie aber selbst führen, wir können ihr das nicht abnehmen, indem wir andere Zwänge einführen, gegen die dann wiederum aufbegehrt wird.

          Ein wichtiger Punkt beim Wikipedia-Zitat scheint mir der Hinweis auf die Assimilation der Juden zu sein: Diese hatten im 19. Jahrhundert weitgehend alle eigenen Bräuche abgelegt und sind Teil der Mehrheitsgesellschaft geworden. Trotzdem hat sie das nicht wie gehofft davor bewahrt, verfolgt und ermordet zu werden. Die nachfolgenden Pogrome mit dem Höhepunkt der Schoah waren trotz Assimilation immer extremer.
          Eine Assimilation der Flüchtlinge würde also nach allem, was wir aus der Geschichte wissen, nicht dazu beitragen, diese vor irgend etwas zu schützen. Da sind, wie damals, Menschen auf der Straße, die nicht wollen, daß die Flüchtlinge da sind. Die ihre eigene Identität so definieren, daß die Flüchtlinge trotz aller Anstrengung immer außen vor bleiben werden.
          Es bringt nichts, wenn nur die Flüchtlinge sich ändern. Es bringt nichts, nur auf Assimilation zu setzen. Auch die Gesellschaft muß sich ändern, auch das Verständnis des rechten Randes davon, was als „deutsch“ gilt, muß sich ändern. Sonst gibt es über kurz oder lang Mord und Totschlag. Der Rassenantisemitismus kam Ende des 19. Jahrhunderts auf. Die „Endlösung der Judenfrage“ kam erst Juli 1941, also rund ein halbes Jahrhundert später.
          Meine Sorge ist weniger, was heute passiert (obwohl das schon besorgniserregend genug ist). Meine Sorge ist, was 2030 sein wird, wenn „besorgte Bürger“ immer weiter Assimilation fordern und sich selbst keinen Millimeter bewegen wollen. Wenn umgekehrt die Anforderungen, was als „deutsch“ gilt, immer weiter steigen. Vor nicht allzu langer Zeit galten noch alle Nachfahren der Wolgadeutschen als Deutsche. heute muß man schon deutsche Sprachkenntnisse nachweisen, um einen Paß zu bekommen. Was wird in zehn Jahren gefordert werden?

          das ihre Argumentation auf wackeligen beinen steht, bemerken sie selbst und benutzen deshalb die recht schwammige begrifflichkeit “vor allem”.

          „Vor allem“ drückt keine Unsicherheit aus, sondern eine Gewichtung. Da ist nichts schwammig. Assimilation betrifft in erster Linie die öffentliche Wirkung. Der assimilierte Jude hatte keine Schläfenlocken mehr und sprach nicht mehr Jiddisch. Ob er innerlich sich als Teil der Mehrheitsgesellschaft ansah ist dabei unerheblich, auch wenn es vorgekommen sein wird (deshalb vor allem: natürlich gab es auch Juden, die sich als Teil der Mehrheitsgesellschaft sahen, getauft waren etc – und trotzdem vergast wurden!).

          ich könnte ihnen erläutern, warum es sinnvoller sein könnte von Assimilation als von Integration zu sprechen. ich könnte erklären, warum man Assimilation vor allem mit den geistigen Befindlichkeiten einer Person in Verbindung bringen sollte. ich könnte ihnen entgegenkommen und “mein” postuliertes assimilationsverständnis einschränken und es als geistige Assimilation bezeichnen. aber warum?

          Schön finde ich, daß auch Sie hier zum „schwammigen“ „vor allem“ greifen, ohne jegliches Problembewußtsein diesbezüglich Ihrerseits. ;)
          Sie können natürlich tun, was Sie wollen.

          sie haben bestimmte Begrifflichkeiten für sich selbst so definiert, dass sie als kampfbegriffe herhalten können und somit zu Ausgrenzungen derer führen, welche die Begrifflichkeiten verwenden (z.b.: besorgte bürger, Assimilation), das ist ihr gutes recht aber nicht in meinem Interesse.

          Klar, wenn man dem anderen unterstellt, nur Kampfbegriffe zu verwenden, muß man sich nicht mehr auseinandersetzen. Das ist einfach.
          Mir ist es letztlich egal, ob man nun von Assimilation spricht oder Integration oder ob man noch einen anderen Begriff benutzt, mir geht es um den Inhalt. Und inhaltlich denke ich, daß wir nicht fordern können, daß die Flüchtlinge alles aufgeben, was sie ausmacht, bevor wir ihnen irgend ein Daseinsrecht einräumen.
          Das sind Menschen in Not, denen wir helfen müssen (müssen, weil es keine positive Alternative dazu gibt, daß wir sie aufnehmen und ihnen helfen, denn kommen werden sie so oder so, selbst wenn wir Mauern bauen und Scharfschützen postieren sollten). Das Zusammenleben müssen wir gestalten, und zwar in offenem aufeinander-zugehen. Das geht nicht ohne Konflikte, aber sture Deutschtümelei hilft hier niemandem. Wir verlieren ja auch nichts. Wenn in meiner Straße 10 Moscheen gebaut werden sollten, kann ich immer noch in die Kirche iene Straße weiter gehen. Wen hier 100 Dönerbuden aufmachen, kann ich trotzdem in die Pommesbude gehen.
          Wenn alle Einwohner der Stadt zu Allah beten sollten, kann ich immer noch an Jesus festhalten. Wer sich seiner eigenen Kultur bewußt ist, der kann die leben, auch wen außen herum andere Kulturen existieren.
          Von daher verstehe ich die Angst nicht, die alle diese Pegida-Nachläufer haben. Keiner zwingt sie, arabisch zu lernen. Keiner zwingt sie, Muslime zu werden. Keiner zwingt sie, Kopftücher zu tragen und auf Schweinefleisch zu verzichten.
          Und trotzdem rennen die durch die Straßen und schwadronieren was von „Abendland“, ohne sich der abendländischen Kultur auch nur im Ansatz bewußt zu sein oder ihre Werte umreißen zu können. Hauptsache, im Radio kommt Helene Fischer…

          da haben sie recht, aber eventuelle gesetzliche Maßnahmen, um die masseneinwanderung zu verhindern, können repressiver Natur sein.

          Tja, und da bin ich halt gegen Repression und für einen konstruktiven Umgang mit der „Masseneinwanderung“. Mir ist natürlich klar, daß es bei Pegida viele Menschen gibt, die statt „Masseneinwanderung“ lieber wieder einen repressiven Staat hätten. Lieber nene Diktatorals nen Mahmut in der Nachbarschaft. Adolf und Erich haben wir ja auch überlebt…
          Das ist nicht mein Denken, das ist nicht, was ich will. Und deshalb äußere ich mich gegen Pegida, gegen diese ganze Angstmacherei, die nichts bringt, nur Nachteile für alle, ob „Ureinwohner“ oder Flüchtling. Außer den Führern von Pegida, AfD und NPD, die könnten Gewinn aus der Situation schlagen…

          Antworten
          • gastkommentaro

            Ich will jetzt nicht erbsenzählerisch sein und akzeptiere den wikiartikel als gesprächsgrundlage.
            …………….
            „Ein wichtiger Punkt beim Wikipedia-Zitat scheint mir der Hinweis auf die Assimilation der Juden zu sein“
            -das ist uneingeschränkt richtig.
            ich werde versuchen zu erklären, warum „die“ juden nur intergriert und nicht assimiliert waren.
            Ein großteil der jüdischen deutschen bevölkerung hatte ein nationales bewußtsein entwickelt und verstand sich nicht mehr als teil einer religionsgemeinschaft oder als teil einer „rasse mit migrationshintergrund“, sondern als teil der deutschen nation (vereinfacht: Sie waren also keine deutschen juden, sondern jüdische deutsche, zumal die allgemeine religiösität sowieso absteigend war). Sie waren also ganz hervorragend integriert. Der fehlende aspekt der assimilation, war die aufnahmegesellschaft. Diese hatte es nicht ausreichend verstanden, die juden als essenziellen teil der gesellschaft zu begreifen. Also: die assimilation ist am deutschen teil der gesellschaft gescheitert und nicht an dem jüdischen bevölkerungsanteil.
            Sie sehen, dass ich unter dem begriff assimilation sehr wohl auch die aufnahmegesellschaft in der pflicht sehe, die nötigen anpassungsschritte vorzunehmen (und diese anpassungen müssen an erster stelle geistige sein)
            Warum also nicht von integration sprechen? Eine nur integrierte gesellschaftsgruppe (minderheit xy) wird bei ressourcenknappheit automatisch ausgegrenzt werden.
            Am besten kann ich das in aller kürze folgendermaßen klarmachen:
            Integrieren = einfügen
            Assimilieren = einverleiben
            Sie sehen, die geistige einverleibung ist wichtiger als die optische anpassung. Außerdem glaube ich, dass wir deutschlandweit bereits eine ausreichende akzeptanz der optischen ungleichheit erreicht haben (natürlich mit regionalen teils großen unterschieden), aber da stimmt die richtung. All ihren weiteren punkten stimme ich zu. Auch mir sind die fragen moschee oder kirsche, currywurst oder döner, ungarisch oder arabisch im eigenen haus völlig egal.
            …………………
            „Meine Sorge ist weniger, was heute passiert“
            -Da brauchen sie keine angst haben, die kräfteverhältnisse sind so, dass es höchstens zu bürgerkriegsähnlichen zuständen kommen wird. Die juden machten 1933 nur 0,8% der bevölkerung aus (bei einer ähnlichen altersverteilung). Deutschland hat momentan nur ca. 10mio männer zwischen 20 und 40 jahren (mit völlig heterogenen weltanschauungen). Wenn sie ihre dystopie ins jahr 2030 verlagern, dann werden die deutschen (bei einem theorethischen bürgerkrieg zwischen deutschen und migranten) diesen bürgerkrieg verlieren.
            ……………….
            „Mir ist es letztlich egal, ob man nun von Assimilation spricht oder Integration“
            -mir auch, da habe ich ihre texte völlig falsch bewertet.
            ………………..
            „daß die Flüchtlinge alles aufgeben, was sie ausmacht, bevor wir ihnen irgend ein Daseinsrecht einräumen.“
            Auch da haben sie völlig recht. Jeder mensch hat ein recht auf identität.
            ……………….
            „Das sind Menschen in Not, denen wir helfen müssen“
            -an dieser stelle unterscheide ich. Mensch in not ist einfach nur jeder. Das ist für mich kein argument.
            ……………..
            „weil es keine positive Alternative dazu gibt“
            richtig. Es wird keine positiven alternativen geben. Das werden wir alle schmerzlich lernen müssen. Im märchen wird alles gut, wenn man nur fest daran glaubt und immer schön auf dem pfad der tugend wandelt.
            ……………
            „Wenn alle Einwohner der Stadt zu Allah beten sollten, kann ich immer noch an Jesus festhalten.“
            Darauf würde ich nicht darauf wetten.
            …………..

            Und trotzdem rennen die durch die Straßen und schwadronieren was von „Abendland“,
            ich erkläre mir diese namensgebung so: das abendland diente als kleinster gemeinsamer nenner um das europäische zu betonen um nicht in die rechte ecke gestellt zu werden. Der titel „patrioten gegen die islamisierung deutschlands“ wäre wahrscheinlich das ende vor dem anfang gewesen.
            …………..

            um auf den letzten teil ihres postings einzugehen, muss ich erst folgendes verstehen: „Lieber nene Diktatorals nen Mahmut in der Nachbarschaft“. Damit kann ich nichts anfangen. Noch nie gehört.

  50. Ramgeis

    Wieso leider?
    Meines Erachtens ist der Nachweis oder das glaubhaft machen einer Verfolgung immer noch einer „Bringepflicht“, wie soll den ein Staat nachweisen, das jemand (symbolisch) vom anderen Ende der Welt nicht verfolgt wurde?

    Antworten
  51. Ramgeis

    @PINKERTON — 28. OKTOBER 2015, 13:17 UHR

    Mir ist bisher noch nicht zu Ohren gekommen, das ein Mensch aus den Flüchtlingsgebieten Häuser und Unterkünfte hier in Deutschland in Brand gesetzt hat.

    Eine kleine Auswahl von Bränden, die zumindest nicht durch „Rechte“ verursacht wurden, sondern tatsächlich, wahrscheinlich bzw. vermutlich von Migranten:

    [M.B.: Bitte müllen Sie meine Seite nicht zu. Ich fasse Ihre endlose Liste aus teils seriösen, teils unseriösen Quellen zusammen: Sie haben sehr viele Fälle von Bränden in Flüchtlingsheimen aufgeführt, die 1. wirklich absichtlich von Heimbewohnern gelegt wurden, 2. versehentlich von Heimbewohnern ausgelöst wurden, 3. überhaupt nicht aufgeklärt sind. Dass alle drei Dinge für Sie offenbar dasselbe bedeuten, belegt Ihr gestörtes Verhältnis zur Realität zur Genüge.]

    Antworten
    • Elmar

      Zumal die Analogie ja wäre (und darauf bezog es sich m.E.) dass die Flüchtlinge die Unterkünfte von Deutschen anzünden würden. Wenn die Pegidisten und besorgten Bürger nach dem Rumgelatsche durch die Straßen zum Aufwärmen ihre eigene Bude anzünden wird sich (außer den Versicherungen und evtl. den Nachbarn) wohl auch niemand landesweit aufregen.
      Sie zünden aber die vorübergehenden Unterkünfte bereits traumatisierter Menschen an (bzw. Unterkünfte die dafür vorgesehen waren). Von gesellschaftlichen Schaden der Gebäude, die meist aus Steuermitteln gebaut und unterhalten wurden will ich gar nicht erst anfangen, da dies im Hinblick auf die menschliche Dimension nicht ins Gewicht fällt, aber auch bei diesem Aspekt schaden diese Menschen letztlich sich selbst (als Steuerzahler).
      Die anderweitigen Brände in Flüchtlingsunterkünften haben wie Herr Bitnner in der Kürzung schön zusammengefasst hat unterschiedlichste Gründe, von denen aber kein einziger das Recht der Pegidisten tangiert ruhig schlafen zu können ohne Angst zu haben, dass einem die Bude abbrennt.

      Antworten
      • Ramgeis

        das ein Mensch aus den Flüchtlingsgebieten Häuser und Unterkünfte hier in Deutschland in Brand gesetzt hat.
        Welche Häuser, ob da Deutsche wohnen o.ä., steht hier nicht in obiger zitierter Aussage. Flüchtlingsunterkünfte sind aber eben sowohl Häuser wie auch Unterkünfte. Also die unzähligen dort durch Flüchtlinge selbst verursachten Brände dürften also sehr wohl dazu zählen.
        Mit ausgewogenen Recherchen wäre sicher allen geholfen, auch mir nebenbei bemerkt.

        Antworten
    • Ramgeis

      Sorry Herr Bittner, ich wollte Sie nicht „zumüllen“. Da sollte was ganz schnell gehen, und da habe ich die halbautomatisch generierte Liste einfach kopiert. Unseriöse Quellen sind da wohl kaum dabei, wobei so ein Aussage ohnehin sehr subjektiv ist.
      Im Übrigen wird bei rechten Anschlägen auch nicht oder kaum unterschieden, ob sie absichtlich gelegt wurden oder ob nur ein rechtes Motiv oder eine rechte Vergangenheit vermutet wird. Wie beim Totschlag von Khaled I. wird auch bei „internen“ Konflikten der Migranten gleich Rechtsradikalismus vermutet. Da sollten beide Seiten ausgewogener werden …
      Die von Ihnen so zusammengefassten Gruppen sollten lediglich belegen, dass es sich eben nicht um ebenfalls zu verurteilende rechtsextreme Anschläge handelt, ohne juristische Einzelfallbewertung. Und die Schäden bezahlen in diesen 3 Fällen und auch bei den rechten und linken Verursachern (fast) immer die Steuerzahler.

      Antworten
  52. gastkommentaro @ elmar

    Hallo nochmal,

    „eben dieser Widersprüchlichkeit, ein Erkennen was bei der Masse der Menschen die bei Pegida mitlaufen oder sympathisieren meines Erachtens leider nicht im Ansatz erkennbar ist.“
    – Da mögen sie recht haben, aber ich denke, dass das ein gesamtgesellschaftliches phönomen ist. Also nicht anwendbar um pegida zu beschreiben oder vom rest zu unterscheiden (aber vielleicht gibt es eine gewisse abweichung von einer normalverteilung; auf jeden fall könnte es eine grundvoraussetzung sein)
    ………………..
    „nix tun …. und jeden Montag Runden drehen“
    – :-) das ist ein widerspruch (nix-jeden). Höchstwahrscheinlich würden sie jede sich ständig widerholende demonstration, mit einem ihnen genehmeren themenschwerpunkt sogar als konstruktive mitarbeit zu unserer gesellschaft bewerten. Man stelle sich vor, die parlamente hätten sich vor einem jahr der flüchtlingsproblematik gewidmet, dann wären wir jetzt ein jahr weiter. Ob pegida dann immer noch so einen großen zulauf hätte? Ich glaube nicht.
    ………………..
    „denn wenn alle nur maulen bringt das genau keinen weiter“
    – das stimmt zwar, aber das bedeutet nicht, dass keiner maulen darf und außerdem maulen auch nicht alle. Im gegenteil – der großteil der bevölkerung ist recht pragmatisch. Also gilt: maulen muss man ertragen (tolerieren).
    ……………..
    „das entspricht der Trotzphase (besser Autonomiephase, aber das schweift ab) bei Kindern, die man irgendwann mal überwunden haben sollte.“
    -danke für diesen gedankenansatz, das werde ich in meine überlegungen zukünftig einfließen lassen (sollte diese autonomiephase während adoleszenten phase erreicht sein?). aber trotz ist auch eine problemlösungsstrategie eines unterlegenen. bei erwachsenen könnte man das auch als renitenz bezeichnen.
    ………….
    „aber es ist menschenverachtend …Pflicht nach der GFK den Flüchtlingen zu helfen, wenn auch nur mittelbar in der Rechtspflicht.“
    -hier bin ich zwar ihrer meinung, aber würde mich als entscheidender politiker dem „wettkampf der unfreundlichkeit“ beugen. Erstens um mich an die gesetze zu halten und zweitens um den politischen druck zu erhöhen. Dummerweise würde dieses vorgehen den momentanen flüchlingen nicht helfen, aber langfristig wäre das humaner und würde viel mehr menschen helfen.

    Antworten
    • M. Wagner

      „„aber es ist menschenverachtend …Pflicht nach der GFK den Flüchtlingen zu helfen, wenn auch nur mittelbar in der Rechtspflicht.“
      -hier bin ich zwar ihrer meinung, aber würde mich als entscheidender politiker dem „wettkampf der unfreundlichkeit“ beugen. Erstens um mich an die gesetze zu halten und zweitens um den politischen druck zu erhöhen. Dummerweise würde dieses vorgehen den momentanen flüchlingen nicht helfen, aber langfristig wäre das humaner und würde viel mehr menschen helfen.“

      …Das können Sie nicht wirklich ernst meinen!!, wenn die Flüchtlinge nicht hierherkmmen geht es ihnen noch viel schlechter, wesshalb sie auch, torzt Oberfüllsunsmeldungen, kommen. Denn Lieber hier mit ein paar Hundert bis Tausend auf engestem Raum als mit Tausenden und viel mehr.
      UNSERE Pflicht, als Menschen die in einem Aufgeklärten und hochentwickelten Staat leben, ist es anderen die nicht durch Geburt diesen Vorteil haben zu hefen, insbesondere unter dem Gesichtspunkt das unser Wohlstand auf der Armut der Anderen aufgebaut ist (Europas Kolonialiesierung, Konstate Waffengeschääffte mit Völkerrechtsbrechern, verursachen von Sklaverei u.ä durch WM Olympia und co und nicht zuletzt das drtitte Reich).

      Wir in Europa und den USA sind die Einziegen die in der Position sind eine gerachtere und Fairere Welt zu bewirken, in der Kinder nicht mehr in den Armen Ihrer Mütter verhungern weil wir mal wieder Kriegsverbrechern Waffen verkauft haben, mit denen diese nun Felder besetzen, oder Menschen in Jagen wie der IS

      Antworten
  53. gastkommentaro

    „Das können Sie nicht wirklich ernst meinen“
    Doch, das meine ich wirklich ernst. Wenn man in Verhandlungen mit anderen Staaten ohne Druckmittel und nur mit moralischen Bittgesuchen geht, kann man am Beispiel Türkei erkennen, was dabei raus kommt (viele Trümpfe = großer Verhandlungsspielraum).
    Unser Hilfepflicht, welche sie aus einem Geburtsrecht ableiten, kann ich pauschal nicht erkennen. Außerdem kann über die Art der Hilfe trefflich gestritten werden.
    ……..
    „Wir in Europa und den USA sind die Einziegen die in der Position sind eine gerachtere und Fairere Welt zu bewirken“
    Falls wir in der Lage wären eine gerechtere Welt zu erschaffen, dann wären wir nicht die Einzigen. Aber wir können das nicht. Glauben sie wirklich es gäbe ohne deutsche Waffen nur einen Toten weniger? Wir können uns nur moralisch erhöhen, Waffenexporte einstellen und dann mit dem Finger auf Andere zeigen. Ein wenig Fair Trade, Hilfslieferungen und vielleicht kontingentierte Ausbildungsprogramme. Übrigens geht die Zahl der Verhungernden seit den 90er Jahren stark zurück. Das bedeutet gleichzeitig ein Abnahme der landwirtschaftlichen Produktionsfläche pro Mensch.

    Antworten
  54. Theo Lang

    Ich habe jetzt eine Weile in den Artikeln gesucht, aber wo ist denn eine ähnliche Abarbeit an der AntiFa?
    Wenn hier schon die Geschichte genutzt wird, um Schlaglichter zu werfen – wer bedroht denn bspw. in nahezu ganz Deutschland Wirte, damit diese der AfD u.a. keine Versammlungsräume gewähren? Wer zerstört Wahlstände, attackiert Politiker in Bahn, Restaurant und öffentlichen Plätzen und wer zerstört in Hamburg den größten Teil der Wahlwerbung einer legitimen Partei?
    Wie ist es zu bewerten, wenn der Gewerkschaftsvorsitzende der Kriminalbeamten sagt, dass die AfD so auffällig verfassungemäß auftritt, dass man die Beobachtung per Gesetzesänderungen durchdrücken soll?
    Wie ist es zu erklären, dass der Angriff auf eine (fast) Bürgermeisterin zu Recht Hauptschlagzeilen und entsetzen nach sich zieht – ähnliche Vorfälle gegen AfDler (bspw. das Zufügen einer Kopfverletzung bei einem über 90jährigen AfDler oder die Messerattacke auf Teilnehmer einer HogeSa Demo inklusive Stiche gegen/in den Kopf) eben nicht?
    Wie kann es sein, dass Versammlungen der AfD völlig unbeachtet blockiert, die Besucher von der AntiFa erfasst und bedroht werden?
    Wer hat ein Theaterstück auf die Bühne gebracht, bei dem Andersdenkende als Zombies dargestellt und zum abschlachten aufgerufen wird – gefolgt von Brandanschlägen auf Hab und Gut mindestens einer der genannten Personen?

    Warum wird bei weniger als 100 teilweise schwer verletzten Polizisten am 1. Mai in Berlin von einem Erfolg, bei unter 50 meist durch das eigene Tränengas verletzten Polizisten bei der 1. HogeSa von einer „neuen Dimension der Gewalt“ getitelt wird?
    Warum haben die „Juden ins Gas“ und andere antisemitische Hetze im letzten Sommer in fast allen Großstädten keine Folgen, aber auf eine Frau mit einem Holocaustleugnenden T-Shirt wird landesweit Jagd gemacht? (und nur um dem Reflex vorzubeugen: zu Recht)

    Entschuldigung, aber wenn man so einen Vergleich bringt, den man mit den gleichen semantischen Spielereien, mit den gleichen Beziehungen von Rhetorik damals und heute mit absolut jeder Partei machen kann, dann sollte man um wenigstens den Anschein zu wahren auch mal auf die Attacken von der anderen Seite sehen.
    Wir sind nämlich längst nicht in den 30ern – wir stecken mitten drin in den 20ern und Rechte wie Linke zerreißen die Republik. Bei den einen wird es lediglich gemeldet.

    Antworten
    • Michael Bittner

      Sehr geehrter Herr Lang, vielen Dank für Ihre Anmerkungen! Dass all die von Ihnen aufgezählten Gewalttaten von Linksextremen verschwiegen und nicht berichtet würden – das kann ja nun schwerlich stimmen. Woher wissen Sie denn von all diesen Vorfällen, wenn nicht aus den Medien? Darin, dass Gewalt – gleich von welcher Seite – in einer demokratischen Gesellschaft nichts zu suchen hat, sind wir uns völlig einig. Ich möchte Sie nur daran erinnern, dass rechtsextreme Gewalttäter seit der Wende nach seriösen Angaben 150 Menschen ermordet haben, linke hingegen seit 1993 niemanden mehr. Darf man sich da nicht größere Sorgen ob der größeren Gefahr machen?

      Dass jede deutsche Partei eine solche Nähe zu faschistischen Phrasen und Strategien aufweist wie PEGIDA – das glauben Sie doch selbst nicht im Ernst. Mein Vergleich scheint Sie doch ein bisschen irritiert zu haben, sonst würden Sie meine Überlegungen gewiss nicht so eilig als semantische Spielereien abtun. Solche Irritation war auch meine Absicht. Wenn Sie nun antidemokratische Strömungen der Linken ebenso analysieren wollen, nur zu – wer hindert Sie daran?

      Antworten
  55. Frank Schöning

    Herr Bittner,
    vielen Dank für Ihren Artikel.
    Ich habe bis dato bei dem Thema PEGIDA und deren „Gedankengut“ nur mit den Ohren geschlackert.
    Und über derart geballte Ignoranz seitens PEGIDA milde gelästert.
    Ihre Ausführungen haben mir etliches an Denkanstöße gegeben.
    Auch und obwohl ich mir meine Gedanken zu einer gewissen Parallele das politische Klima in der Endzeit der Weimarer Republik betreffend gemacht habe.
    Und dabei wird mir Angst und Bange.
    Sehr interessant war es auch, die Kommentare zu lesen.

    Weiter so!

    Würden Sie mich bitte auf dem Laufenden halten?

    Danke.

    Frank Schöning

    Antworten
  56. B. Keim

    Leider muss man hinzufügen scheinen die Entwicklung der letzten Zeit die in Ihrem Artikel gemachten Aussagen eher zu bestätigen, als zu widerlegen. Die AfD ist eine nationalistische, den eigenen Zuschreibenden nach, den „wahren Volkswillen“ verkörpernde Partei mit Großmachtambitionen.
    Man will von den für eine normale parlamentarische Demokratie typischen Kompromissen nichts wissen. Gauland bestätigte dies selbst anlässlich seines Wahlerfolgs in Mecklenburg-Vorpommern. In eine Koalition würde man sich solange nicht begeben, da man dann Abstriche an den eigenen Vorstellungen über Politik machen müsse. Kompromisse um mitregieren zu können wären dem, was die Partei wolle abträglich. Mit ihrer Weigerung sich – trotz Wahlerfolgs – an der Regierung zu beteiligen, bringt die AfD eigentlich recht deutlich zum Ausdruck, worauf sie aus ist. Sie will keine andere Politik, sie will einen anderen Staat.
    Was die Großmachtambitionen anbelangt mag man ihre doktrinäre Nähe zu Putin als Beleg nehmen. Nur wenn sich Deutschland aus der „Umklammerung“ der USA mit Hilfe Russlands befreie, könne es wieder vorwärts gehen. Raus aus der EU, dem Euro und hinein in eine Wirtschafts- und Verteidigungsunion mit Russland. Wer die derzeitige wirtschaftliche und politische Verfassung Russlands kennt, kann darüber eigentlich nur lachen. Aber die Vorstellung von einem starken Mann an der Spitze des Staates der mal so „richtig aufräumt“, nachdem er das Chaos durch Aushebeln voneinander unabhängig agierender staatlicher Institutionen (=Gewaltenteilung) angerichtet hat, ist Teil der von den Unterstützern der AfD gepflegten Erwartungshaltung.
    Das Dümmste was die etablierten Parteien jetzt anstellen könnten ist diesem Populismus nachzugeben. Man würde der AfD damit keine Wähler abspenstig machen, sondern die „Richtigkeit“ der von ihr erhobenen Forderungen nur bestätigen und die AfD damit stärken.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu De Benny Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert