Aus meiner Fanpost (22): Der ethnische Deutsche

Sehr geehrter Herr Bittner,

Sie schreiben: „Auf den Straßen sieht man, wieviel jünger und internationaler die Stadt geworden ist.“

Sind Jugend und Internationalität Werte an sich?

Was wäre schlimm an einer Stadt, in der nur Dresdner, Sachsen, Deutsche, EU-Bürger, Osteuropäer (unsere Nachbarn), Vietnamesen (Die sind nun mal da.) und Greencard-Ausländer leben würden?

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang ***

 

Sehr geehrter Herr ***,

danke für Ihre Nachricht! Sie fragen: „Sind Jugend und Internationalität Werte an sich?“ Gewiss nicht in dem Sinne, als wären junge Menschen an sich wertvoller als alte oder ausländische wertvoller als deutsche. Sehr wohl ist aber meiner Ansicht nach eine Gesellschaft defekt, in der junge Menschen und Zuwanderer fehlen. Denn es sind die ständige Erneuerung und die Mischung von Kulturen, die Gesellschaften lebendig erhalten. Europa und der Westen sind in den vergangenen Jahrhunderten zur führenden Kultur ja eben deswegen aufgestiegen, weil eine solche Verjüngung und Mischung ständig stattfanden. Kulturen, die vergreisen und sich abschotten, befinden sich hingegen im Niedergang. (Es könnte sein, dass sich der Westen zurzeit auf den Weg in einen solchen Niedergang macht.)

Aus Ihrer Mail scheint fast hervorzugehen, dass Sie Zuwanderung nicht nur nicht für einen Wert an sich, sondern sogar für einen Unwert halten, der allenfalls wie ein manchmal notwendiges Übel („Die sind nun mal da“) geduldet werden muss. Da bin ich allerdings ganz anderer Ansicht. Ich denke, dass Zuwanderung grundsätzlich wünschenswert ist, was nicht heißt, dass sie nicht auch Probleme mit sich brächte oder ungeordnet erfolgen sollte.

Mit freundlichen Grüßen, Michael Bittner

 

Sehr geehrter Herr Bittner,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Sie schreiben: „… ist … eine Gesellschaft defekt, in der … Zuwanderer fehlen.“ Das ist eine interessante These, die aber zu beweisen wäre.

Das Römische Reich hat in den letzten Jahrzehnten seiner Existenz sehr viel Zuwanderung freiwillig oder eher unfreiwillig zugelassen. Es ist untergegangen. Trotz oder wegen der Zuwanderung?

Die Frage ist auch, ob eine Zuwanderung in dem von mir beschriebenen Rahmen vom Dresdner bis zum Vietnamesen für die erforderliche Erneuerung genügt, oder ob es eine Zuwanderung totaler und radikaler als je zuvor sein muss.

Ich bin jedenfalls gegen eine massenhafte und ungesteuerte Zuwanderung aus den moslemischen Kulturkreisen. Diese Menschen ticken völlig anders. Ein erheblicher Teil von ihnen ist weder bereit noch in der Lage, sich an die Spielregeln einer westlichen Gesellschaft zu halten. Eine türkische Parallelgesellschaft gibt es in Deutschland schon. Nordafrikanische oder arabische Parallelgesellschaften werden nicht benötigt. Da sie parallel zur westlichen deutschen Gesellschaft existieren, tragen sie nicht zu Verjüngung und Mischung bei.

Wenn Moslems sich um Stellen in Deutschland bewerben, und es gibt keine geeigneten deutschen Bewerber, dann sollen sie eine Greencard bekommen.

Gegen Vietnamesen habe ich Garnichts. Ich habe verkürzt und damit missverständlich formuliert.

Betreffs Ihrer These zu Erneuerung und Mischung kann man auch fragen, ob denn unbedingt Zuwanderung erforderlich ist. Liefern Handel, kultureller Austausch, Sport oder die Personalbewegungen in internationalen Konzernen nicht genügend Impulse?

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang ***

 

Sehr geehrter Herr ***,

es ist schon ein wenig amüsant, wie viele Menschen sich plötzlich für die Geschichte des Römischen Reiches interessieren. Mir scheint, hier ist weniger historisches Interesse als politische Absicht im Spiel. Die These vom Untergang Roms durch Zuwanderung ist jedenfalls, gelinde ausgedrückt, etwas zu simpel. Zum einen ist nicht das Römische Reich untergegangen, sondern nur das Weströmische Reich, während das Oströmische noch tausend Jahre, zeitweise sehr erfolgreich, weiterexistierte. Zum zweiten gab es keinen „Untergang“ in kurzer Zeit, sondern einen Jahrhunderte langen Verfallsprozess, der immer wieder auch Perioden des Friedens umfasste. Zum dritten war die Zuwanderung aus dem germanischen Norden keineswegs nur zerstörerisch, über Jahrhunderte hielt sie das Römische Reich sogar am Leben, weil germanische Stämme ins Reich integriert wurden. Zum vierten war das Römische Reich auch in seinen Erfolgszeiten schon eine multikulturelle Gesellschaft; so lebten etwa Juden schon lange vor den Germanen am Rhein. Die Zuwanderung kann also unmöglich alleinige Ursache des Niedergangs sein. Vielmehr sind verschiedene Gründe dafür zu nennen. Zusammenfassend könnte man sagen: Die gewaltige Überdehnung des Römischen Reiches machte es auf Dauer unregierbar. Die ständigen Kriege schufen riesige Armeen, deren Militärführer zu den wirklich Mächtigen wurden und erst die Republik, dann auch die Kaiser ersetzten. Folge war eine ununterbrochene Folge von Bürgerkriegen, Abspaltungen und Teilungen, die das Reich so lange schwächten, bis es seine Zentralgewalt völlig verlor und in kleinere Staaten zerfiel, die dann von Fürsten der lokalen, eingewanderten Bevölkerung geführt wurden. Wie auch immer man diesen Prozess nun beurteilen will: Fest steht, dass wir heute unter völlig anderen ökonomischen, politischen und sozialen Bedingungen leben und eine einfache Gleichsetzung mit vergangenen Epochen sehr wahrscheinlich in die Irre führt.

Welche Art und Größe von Zuwanderung sinnvoll wäre, ist eine politische Frage, die öffentlich diskutiert und durch Wahlen entschieden werden sollte. Ihre Position ist dabei so legitim wie irgend eine andere. Mir scheint Ihre Einstellung zu den Muslimen allerdings durch die Übertreibungen der derzeit herrschenden Islamfeindschaft geprägt. Dass türkischen und arabischen Zuwanderern die Integration häufiger schwer fällt als anderen Zuwanderern, ist sicher wahr. Das liegt zum einen daran, dass diese Zuwanderer häufiger als etwa vietnamesische aus bildungsfernen Schichten zu uns kamen, was ihre Qualifikation erschwert. Zum zweiten bestehen zurzeit Spannungen zwischen der islamischen und der westlichen Kultur, die allerdings gewiss nicht alle im Islam ihre Ursache haben. Zum dritten begegnen Deutsche muslimischen Zuwanderern unfairer als anderen: So haben Studien ergeben, dass Bewerber mit türkischen Namen bei Bewerbungen trotz gleicher Qualifikation häufig benachteiligt werden. Ihre Annahme, die Mehrheit der muslimischen Einwanderer sei feindlich gesinnt und lebe in einer einzigen Paralellgesellschaft, ist in jedem Fall eine absurde Übertreibung, die offenkundig auch durch mangelnden persönlichen Kontakt zustande kommt. Der größte Teil der Muslime in Deutschland, darunter zwei Millionen Deutsche, lebt und lernt und arbeitet mit seinen Mitbürgern friedlich zusammen. Sie ticken nicht völlig anders. Sie sind Menschen genau wie wir und haben schon deshalb mehr mit uns gemein als uns voneinander trennt.

Ihre abschließende Frage, ob man denn nicht auf Zuwanderung doch vielleicht auch gänzlich verzichten könnte, ist meiner Ansicht nach falsch gestellt. Es hat Migration immer gegeben und wird sie immer geben. Menschen fliehen vor Krieg und Verfolgung, Menschen suchen nach einem besseren Leben. Menschen wandern von einem Land, in dem Arbeitslosigkeit herrscht, in ein anderes, in dem Arbeitskräftemangel herrscht. Zuwanderung ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Es kommt darauf an, sie sinnvoll zu organisieren.

Mit freundlichen Grüßen, Michael Bittner

 

Sehr geehrter Herr Bittner,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Das Römische Reich habe Sie mir erfolgreich um die Ohren gehauen. Kompliment! Ich bezweifle ich aber sehr, dass am Rhein Juden vor den Germanen gelebt hätten. Meine Quelle bezieht sich auf das 4. Jahrhundert, siehe unten. Da gab es östlich und nördlich des Limes das Barbarische Germanien. Dort haben Juden maximal als Sklaven gelebt. Im Römischen Germanien westlich und südlich kann ich mir schon vorstellen, dass sich im Gefolge der römischen Legionen auch Juden angesiedelt haben. Aber wie soll sich ein Volk, das aus Judäa im Nahen Osten stammt, vor den Germanen am Rhein niedergelassen haben? Da bitte ich um Ihre Quellen!

Sie schreiben, ich sei der Meinung, dass die Mehrheit der muslimischen Einwanderer feindlich gesinnt sei… Bitte diskutieren Sie korrekt. Ich habe geschrieben: „Ein erheblicher Teil…“. Weiter schreiben Sie, dass zwei Millionen Deutsche Moslems seien. Wer soll das sein?

Wenn man die Zahlenverhältnisse innerhalb des deutschen Staatsvolkes nimmt, dann kann es sich nur um Türken und andere moslemische Ausländer mit deutscher Staatsbürgerschaft handeln. In den neunziger Jahren waren das auch für Politik und Medien noch ganz offiziell Deutschtürken usw. usf. Heute sind es Deutsche mit türkischen Wurzeln. In zehn Jahren verkündet dann vielleicht der Bundeskanzler: „Ich kenne keine Ausländer mehr, ich kenne nur noch Deutsche!“ (Ich hatte hier erst einen Smiley stehen, aber das kam mir heute kindisch vor.)

Ohne die deutsche Staatsangehörigkeit dieser Menschen in Frage zu stellen, sind sie für mich keine Deutschen. Deutsch ist, wer Deutsch als Muttersprache spricht und auf deutsche Weise lebt. Oder um weitere schwammige Begriffe zu verwenden: Deutsch ist, wer deutscher Nationalität oder ethnischer Deutscher ist.

Interessant ist, dass ein Deutsch-Türke oder ein Deutsch-Marokkaner sich in Interviews oder Veröffentlichungen selbst oft ganz selbstverständlich als Türke oder Marokkaner bezeichnet. Nur die deutsche politische Korrektheit muss dringend etwas Neues erfinden.

Sie schreiben: “Es hat Migration immer gegeben.“ Da mögen Sie recht haben. Sie hat aber seit dem Ende der Völkerwanderung vor allem innerhalb Europas stattgefunden, von den Mauren in Spanien und auf den Mittelmeerinseln abgesehen. Ich sehe weder den Sinn noch die Notwendigkeit einer massenhaften Zuwanderung aus Nordafrika oder Arabien.

Vielleicht ist es ja so: Sie wollen das Positive sehen. Ich aber will die Probleme sehen. Mein Problem ist nämlich, dass ich mit dem Beitritt zur Bundesrepublik meine Nationalität eingebüßt habe. Personalausweis der DDR: Staatsbürgerschaft DDR, Nationalität deutsch. Personalausweis der Bundesrepublik: Staatsbürgerschaft deutsch. Eine Nationalität hat der Bundesbürger nicht. Dieser Verlust schmerzt noch heute.

Oder anders formuliert: In der heutigen bundesdeutschen Gesellschaft wird die ethnische oder nationale deutsche Identität geringgeschätzt. In ist, was aus dem Ausland kommt. Das ärgert mich.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang ***

 

Sehr geehrter Herr ***,

danke für Ihre Nachricht!

Juden lebten, wie Funde und Zeugnisse belegen, früh schon im ganzen Römischen Reich und auch am Rhein, z.B. in der von Römern gegründeten Stadt Köln. Die Germanen zogen erst im Rahmen der Völkerwanderung relativ spät Richtung Rhein, weshalb es nicht unwahrscheinlich ist, dass Juden dort vor ihnen lebten. Aber solche Fragen der Priorität sind schwer zu beantworten und auch nicht gar so wichtig.

Was Ihre weiteren Ausführungen angeht, kann ich mich Ihnen leider ganz und gar nicht anschließen. Für Sie sind „ein deutscher Staatsbürger“ und „ein Deutscher“ zwei verschiedene Dinge? Sie unterscheiden zwischen zwei Klassen von Menschen, den echten „ethnischen“ Deutschen und den unechten Passdeutschen, die auch als Inländer immer Ausländer bleiben, weil sie ausländische Vorfahren hatten? Sind denn dann jüdische Deutsche auch keine echten Deutschen? Oder sorbische Deutsche? Die Nachfahren der Hugenotten? Die Nachfahren der polnischen Einwanderer, also z.B. alle Deutschen, deren Nachname auf -ski endet? Sind Sie denn selbst sicher, dass sich unter Ihren Ahnen keine Ausländer befinden, die Zweifel an Ihrem reinen Deutschtum wecken könnten? Deutschland hat schon einmal nicht die besten Erfahrungen damit gemacht, das Deutschtum an das Kriterium des Blutes zu heften und bestimmten Deutschen die Deutschheit abzusprechen. Ich denke, das sollten wir besser sein lassen.

Vielleicht geht es Ihnen aber weniger um ethnische Identität als um kulturelle. So könnte man Ihren Satz lesen: „Deutsch ist, wer Deutsch als Muttersprache spricht und auf deutsche Weise lebt.“ Dazu würde ich sagen: Zuwanderer können Deutsch lernen, viele Jüngere der zweiten und dritten Generation sprechen es inzwischen als Muttersprache. Darin liegt also kein prinzipielles Problem, nur eines ausreichender Bildungsanstrengungen. Es bliebe noch die Forderung, man solle „auf deutsche Weise leben“. Ich wünschte, ich wüsste, was das bedeuten soll. Wer bestimmt denn, was ein normaldeutsches Leben ist? Wolfgang ***? Oder ich? Der Staat jedenfalls kann von seinen Bürgern die Einhaltung der Gesetze verlangen, aber keine bestimmte Lebensweise. Es sei denn, wir wünschen uns wieder eine Diktatur, die sich in das Leben jedes Einzelnen einmischt.

Migration hat sich entgegen Ihrer Annahme seit der Zeit der Völkerwanderung nicht vor allem innerhalb Europas abgespielt. Die größte Wanderungsbewegung ging vielmehr von Europa aus in den Rest der Welt, unzählige Europäer, darunter Millionen von Deutschen, emigrierten als politische und Wirtschaftsflüchtlinge, vor allem nach Amerika.

Sie schreiben: „Sie wollen das Positive sehen. Ich aber will die Probleme sehen.“ Sicherlich betrachte ich die Sache optimistischer, Sie sehen die Sache pessimistischer. Aber so, wie ich keineswegs über alle Probleme hinwegsehe, sollten Sie vielleicht umgekehrt nicht völlig schwarz sehen.

Ihr Wehklagen über die schlechte Behandlung der ethnischen Deutschen erscheint mir ein wenig albern. „Ethnische“ Deutsche (genauer: Männer und Westdeutsche) besetzen fast alle politischen und ökonomischen Spitzenpositionen im Land. Zuwanderer und deren Nachkommen hingegen erledigen für uns die härtesten und schmutzigsten Arbeiten. Und dafür ernten sie nicht nur wenig Geld, sondern auch noch viel Verachtung.

Schließlich klagen Sie darüber, Ihre „ethnische oder nationale deutsche Identität“ werde geringgeschätzt. Mit Verlaub: Sie wollen dafür wertgeschätzt werden, dass es Ihnen gelungen ist, in Deutschland geboren zu werden? Ich würde meinen, dass Herkunft, sei es deutsche oder nicht-deutsche, keine Leistung ist und deswegen weder zu Hoch- noch zu Geringschätzung berechtigt.

Mit freundlichen Grüßen, Michael Bittner.

 

Sehr geehrter Herr Bittner,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Wir beide kommen nicht über einen Leisten.

Wenn ich Sie richtig verstehe, sind Sie ein Verfassungspatriot. Ein Deutscher ist für Sie jemand, der einen deutschen Pass besitzt.

Für mich hat der Begriff Deutscher genauso wie Russe oder Franzose sowohl eine staatsbürgerliche als auch eine ethnische Dimension.

Akzeptieren Sie einfach, dass es neben Ihrer Auffassung von Deutschsein oder Nationalität auch andere Auffassungen gibt. Die Ethnologie ist eine anerkannte Wissenschaft und keine schwarze Kunst.

Ich habe nie behauptet, dass ich etwas Besseres als z.B. ein Deutschtürke wäre. Das Wort Blut ist aus Ihrer und nicht aus meiner Feder geflossen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang ***

 

Sehr geehrter Herr ***,

danke für Ihre Nachricht! Dass wir nicht ganz miteinander einverstanden sind, ist ja kein Problem. Diskussionen müssen ja nicht im Konsens enden, repektvoller Dissens ist ebenso wertvoll.

Dass eine Nation nicht nur eine politische Gemeinschaft ist, sondern auch eine ethnische Dimension besitzt, bestreite ich nicht. Mir geht es nur darum, diese beiden Sichtweisen klar zu unterscheiden und nicht miteinander zu vermengen. Ich möchte darauf hinweisen, dass die Idee, nur eine Abstammungsgemeinschaft könne eine politische Nation bilden, eine gefährliche Fiktion ist. Zum einen waren die Deutschen (wie so ziemlich alle Völker) tatsächlich nie solch eine homogene Gemeinschaft, sondern schon immer ein Gemisch von Menschen verschiedenster Herkunft. Zum anderen will, wer die Nation als Abstammungsgemeinschaft definiert, auf diesem Wege häufig nur bestimmte Gruppen von politischer Gleichberechtigung ausschließen. Ich möchte Ihnen nicht unterstellen, dass Sie das vorhätten, ich weise nur auf die Gefahr hin, die sich aus einer solchen Logik ergibt.

Mit freundlichen Grüßen, Michael Bittner

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Kommentare
  1. Frank Heiber

    Ist er nicht niedlich, der Hr. Wolfgang *** ?
    Der typische Vertreter des deutschen Aberianers.
    „Ich bin kein Rassist, aber … ! “
    „Ich habe nichts gegen Ausländer, aber …!“
    „Ich habe nichts gegen Asylsuchende, aber … !“
    „Ich habe nichts gegen Moslems, aber … !“
    „Ich bin kein blablabla, aber …!“.
    Die hier in pseudointellektueller Weise vorgetragene „Argumentation“ über Nationalität, Staatsangehörigkeit und Ethnie, ist ein sehr schöner Beleg für den latenten Rassismus unter deutschen „Normal-Wutbürgern“.
    Leider versäumt Herr Wolfgang ***, wie alle seiner „Mitstreiter“, zu erklären, WAS GENAU denn unter „deutscher Lebensweise“ oder wie es die CSU immer formuliert, „deutscher Leitkultkur“ zu verstehen ist, wer die definieren soll und was passiert, wenn auch der teutonischste Teutone dagegen verstößt (sowas soll’s ja geben). Abschieben natürlich, ja, aber wohin ?

    Danke Hr. Bittner, für diesen aufschlussreichen Diskurs aus Ihrer Fan-Post.

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    • Michael Bittner

      Wie auch immer man die Argumente meines Gesprächspartners bewerten will, er verdient auf jeden Fall Respekt dafür, dass er sich auf eine sachliche und zivilisierte Debatte eingelassen hat – eine Tugend, die sich derzeit leider nicht oft findet.

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  2. Bosse

    Vielen Dank an Herrn Bittner und seinen Gesprächspartner! Ich halte es für eine große Leistung, sich so sachlich und pointiert mit den ideologischen Streitfragen auseinanderzusetzen, die durch die neue Rechte in den westlichen Staaten im Moment in den öffentlichen Diskurs kommen. Das ist für mich gelebte Demokratie – Streitkultur statt „ich meine aber, dass…“ oder „man ja wohl noch sagen dürfen, dass…“.

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  3. Deprifrei-Twitter

    Eine wirklich interessante Diskussion, wo verschiedene Wahrnehmungen vorkommen. Ich persönlich bin auch für ein offenes Deutschland, aber für eine Zuwanderung in geregelten Bahnen. Ich glaube, dass die meisten Probleme nicht aus ethnischen oder religiösen Unterschieden erwachsen, sondern aus zu wenig Bildung und ökonomischen Möglichkeiten. Die Nafris waren schon in ihrer Heimat kriminell und gescheitert und nicht weil sie Muslime sind. Sie stehlen, grapschen und vergewaltigen aus Frustration und unheilvollen Gruppendynamiken. Ich denke diese Probleme sollte sich Deutschland nicht ins Land holen. Allerdings muss die EU und Deutschland faireren Welthandel betreiben, damit die ökonomischen Probleme in Nordafrika und weltweit nicht zunehmen. Bildung, Reichtum und Chancengleichheit müssen gleichmäßiger verteilt werden. Dann gebe es weniger Probleme.

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