Max Otte, Präsident der Herzen

Die deutschen Parteien haben sich fast einstimmig darauf geeinigt, dass Frank-Walter Steinmeier noch eine Runde lang als Bundespräsident Flatterbänder durchschneiden und Sonntagsreden halten darf. Seine Leistung bei der gesellschaftlichen Versöhnung wird gepriesen, allerdings nur von denen, die sich nicht mehr daran erinnern, dass er einst zu den Erfindern der Hartz-IV-Infamie gehörte. Er wird nicht nur von den Regierungsparteien gewählt, sondern auch von CDU und CSU, weil man eine gesunde Demokratie bekanntlich daran erkennt, dass bei Wahlen alle für denselben stimmen und keine Alternativen angeboten werden. Die nationale Eintracht wird leider von der Linkspartei gestört, die den Armenarzt Gerhard Trabert aufgestellt hat. Die größte Aufmerksamkeit in den Medien aber erntete nicht er, sondern – wie schon so oft zuvor – eine Provokation der AfD.

WEITERLESEN BEI MISSION LIFELINE

Stacheldraht aus Dänemark

Geduldet und leise für gut befunden werden die brutalen und illegalen Methoden, mit denen Polen derzeit Menschen an der Grenze das Recht auf Asyl verweigert, von der ganzen Europäischen Union. Aber es gibt auch lauten Applaus, nicht nur aus Ungarn. Auch die dänische Regierung zeigte sich öffentlich begeistert.

WEITERLESEN BEI MISSION LIEFLINE

Planschen mit dem Immobilienhai

Eine der Erfolgsgeschichten des Jahres 2021 war gewiss die der Berliner Zeitung. Seit der Ostzonenesohipsterkapitalist Holger Friedrich sich das Blatt gekauft hat, rast die Traditionszeitung bergab in eine ganz neue Zeit. Alte Autorinnen und Autoren fliehen oder werden kurzfristig freigesetzt, junge Nachwuchskräfte schreiben stattdessen die Seiten voll mit dem, was sie für wichtig und gegenwärtig halten, sofern nicht Holger Friedrich selbst Lust hat, seine persönlichen Macken ins Blatt drucken zu lassen. Neben der Kritik an der Corona-Diktatur ist dem Holger besonders eine Sache wichtig: Unternehmer sollen endlich nicht mehr als kaltherzige Egoisten wahrgenommen werden, sondern als die spannenden und liebenswerten Geschöpfe, die sie eigentlich sind. So werden dann regelmäßig Jungredakteure abkommandiert, um einfühlsame Kapitalistenporträts zu schreiben, wie jüngst Jesko zu Dohna und Maximilian Both über einen ganz besonderen Mann: den Immobilienunternehmer Jakob Mähren.

Müssen wir diesen Mann enteignen?

Auf den ersten Blick würde ich sagen: Ja. Aber ich bin bereit, mir die Gegenargumente anzuhören.

Warum die Sache komplizierter ist. Der Berliner Immobilienzar Jakob Mähren im Porträt.

Jetzt verstehe ich, warum dieser Mann auf dem Titelfoto so traurig schaut. Ein Immobilienzar hat es schwer dieser Tage. Nicht nur rufen dauernd irgendwelche Mieter an, die sich über verstopfte Abflüsse beschweren. Nein, es drohen auch noch Kommunisten damit, dem Immobilienzar seine eigenhändig errichteten Immobilien gegen eine angemessene Entschädigung wegzunehmen. Und die Mehrheit der Berliner hat dem sogar zustimmt, wohl wissend, dass es trotzdem nie passieren wird, weil die Stimme des Volkes in Deutschland nur dann zählt, wenn sie „Ausländer raus!“ ruft. Trotzdem saust dem Jakob Mähren offenbar so sehr die Muffe, dass er zwei unvoreingenommene Journalisten zur Audienz empfangen hat, um sich so sympathisch zu zeigen, wie er ist.

„Jakob Bester Mann.“ Ehemaliger Dienstbotenaufgang, heute Spiegelkabinett. Der Berliner Immobilienunternehmer Jakob Mähren startete seine Unternehmerkarriere im Kinderzimmer eines Plattenbaus in Tegel, heute hat er seine Firmenzentrale am Kurfürstendamm.

Hätten die Berliner doch nur schon früher etwas von diesem absolut volksverbundenen, hart arbeitenden Immobilienzaren erfahren, sie hätten sich beim Enteignungsvolksentscheid gewiss nicht verführen lassen. Aber halt! Sind denn die beiden Journalisten, die ihn uns schildern, auch wirklich unbestechlich und kompetent? Am besten, wir lesen uns einmal den ersten Satz des Porträts durch, an den ersten Sätzen sollst du sie erkennen.

Das Berlin der Brückenstraße zwischen Kreuzberg und Mitte hat sich in den letzten 20 Jahren scheinbar kaum verändert: graue Häuserfassaden, eine Alt-deutsche Kneipe (das Würzfleisch kostet hier noch immer 7,95 Euro), Spätis, in die Jahre gekommene Thai Restaurants und ein Nagelstudio.

Ach, Jesko zu Dohna und Maximilian Both! Wie gerne hätte ich euch vertraut! Aber zwei Journalisten, die glauben, man hätte in der guten, alten Zeit in Berliner Kneipen 16 Mark für ein Würzfleisch bezahlt, kann ich leider nicht ernst nehmen. Hoffentlich habt ihr euch im Zuge dieses Artikels wenigstens einen kleinen Rabatt für eine Eigentumswohnung erschrieben. Mühe habt ihr euch jedenfalls gegeben:

Mit leuchtenden Augen erzählt Mähren, wie er seine erste Immobilie für 40.000 Euro kauft, wie er selber mit dem Vorschlaghammer Wände einschlägt und eigenhändig mit Schulfreunden die marode Immobilie auf Vordermann bringt. Und wie er direkt gegenüber des Kitkat 2002, da war er gerade mal 20 Jahre alt, ein unsaniertes Mietshaus für heute eher läppische 200.000 Euro kauft. Wenn er vom Kauf eines seiner ersten Mietshäuser in der Brückenstraße und dem Immobilienmarkt der 2000er-Jahre in der Hauptstadt erzählt, dann klingt das fast so, wie wenn ein Teenager von den Erlebnissen seiner ersten Weltreise schwärmt.

Warum nur vergeuden so viele Teenager ihr Leben damit, auf Weltreise zu gehen, statt sich einfach ein Haus für läppische 200000 Euro zu kaufen und damit den Grundstein für unermesslichen Reichtum zu legen? Es ist so einfach, man muss doch nur den Vorschlaghammer rausholen! Auf die Dauer geht die jugendliche Unschuld auf so einem Lebensweg allerdings leider verloren:

Der Jakob Mähren, der heute über den Immobilienmarkt der Hauptstadt berichten will, hat nur noch wenig mit dem Teenager zu tun, der zu Hause im Kinderzimmer in Tegel Süd einst seine ersten 1000 Euro mit Börsengeschäften verdiente. Als seine Vorbilder nennt er die berühmten CEOs aus dem Silicon Valley – Elon Musk oder Jeff Bezos. Und der Berliner Unternehmer hat sich den asketischen Lebensstil der neuen global agierenden Firmenchefs angeeignet. Jeden Morgen wird er von einem Tageslichtwecker pünktlich um sechs Uhr geweckt, macht mit einem Personal Trainer Workout, trinkt stilles Wasser, isst gerne gesundes Essen ohne hochkalorische Soßen und verachtet weitestgehend auf Alkohol und Kohlehydrate.

Fast bekommt man Mitleid mit diesem Mönch des Immobilienkapitals. Aber auch nur fast, denn dass sich Miethaie jetzt bewusst ernähren, macht sie nicht ungefährlicher.

Dass sich der Markt erstmals auch für Eigentümer wie Mähren verbessert, habe er erstmals vor zwölf Jahren begriffen. Da will er eine Wohnung in Neukölln für 5,50 Euro pro Quadratmeter vermieten und lädt um 13 Uhr zur Wohnungsbesichtigung an der Bushaltestelle vor dem Haus. Doch plötzlich steht da nicht eine Handvoll Interessenten, sondern Hunderte wollen die Wohnung haben. Die Firma bekommt zwischenzeitlich sogar eine Anzeige wegen einer vermeintlich illegalen Demonstration, weil die Wohnungssuchenden die Straße versperren. Heute können Mähren und Laube darüber nur lachen.

Ja, sie konnten und können lachen, den Leuten in der Schlange ist weniger danach zumute. Sie sind die Objekte der Heiterkeit und machen sie erst möglich. Aber der Immobilienzar versichert den beiden Journalisten, dass nicht alles eitel Sonnenschein ist:

Es werde trotz der Wertsteigerung immer schwieriger, in Berlin mit Wohnungen Geld zu verdienen, erklärt der Unternehmer. Die zunehmende Regulierung, klagefreudige Mieter und das kommunale Vorkaufsrecht machen den Unternehmern, die am Markt Geld verdienen wollen, das Leben zunehmend schwerer.

Das Leben als Kapitalist, es ist schwer. Was sind die Sorgen der Leute, die vorm Hauseingang schlafen, verglichen mit denen der Hausbesitzer? Läppisch.

Bei allem Verständnis für den angespannten Wohnungsmarkt in Berlin und für diejenigen Bürger, die unter den vielfältigen negativen Auswirkungen leiden, darf man sich den Unternehmer Jakob Mähren nicht als reinen Wohltäter vorstellen.

Schade, genau das hätten wir nur zu gerne getan. Aber der Mann macht es einem nicht einfach, da hilft nicht einmal das größte journalistische Einfühlungsvermögen:

Wenn man Mähren durch seine Firmenzentrale begleitet, dann bekommt man ein ziemlich gutes Gefühl dafür, dass der Unternehmer auch ein knallharter Geschäftsmann sein kann. Überall an den Wänden hängen Poster mit Motivationssprüchen, die auch von Gordon Gekko oder Tony Montana stammen könnten. Im Erdgeschoss, dort, wo die Sales-Abteilung ihre Schreibtische hat, stehen lebensgroße Pappaufsteller von Wladimir Putin und Donald Trump, und dort hängt auch die große Glocke aus Messing, die an die Glocke einer Börse erinnert und mit der jeder große Deal der Firma gefeiert wird.

Hat es auch gebimmelt, als dieser Reportagedeal abgeschlossen war? Wurde ordentlich gefeiert? Der letzte Absatz klingt danach:

Wer denkt, mit Jakob Mähren nur einen kühl berechnenden Kapitalisten vor sich zu haben, an dem die Enteignungsdebatte und die damit verbundene Abneigung gegen Unternehmer wie ihn spurlos vorbeigeht, der liegt vielleicht falsch: „Am Ende bin ich auch nur ein Mensch“, sagt er, „ich will nicht in zehn Jahren im Sportwagen durch die Stadt fahren und angespuckt werden.“ Und wenn Jakob Mähren das sagt, dann glaubt man ihm das sogar.

Ich glaub’s ihm auch. Wer will schon angespuckt werden? Aber ich bin mir auch sicher, dass er sich eher anspucken lassen würde, als auf seinen Sportwagen zu verzichten. Auch Kapitalisten sind nur Menschen. Schade, dass der Kapitalismus unmenschlich ist.

***

Dieser Text entstand für die satirische Medienschau Phrase & Antwort, die ich gemeinsam mit dem Kollegen Maik Martschinkowsky in Berlin im Salon des Franz-Mehring-Platz 1 präsentiere. Unsere Show am 29. Dezember musste krankheitsbedingt leider ausfallen, wir gehen jetzt erst einmal in eine Pause und kehren zurück, wenn das unsympathische Virus unbeschwerte Veranstaltungen wieder zulässt.

 

Termine der Woche

Am Donnerstag (16. Dezember) lese ich neue Geschichten bei meiner Berliner Lesebühne Zentralkomitee Deluxe. Mit dabei sind nicht nur wie immer die Kollegen Christian Ritter, Piet Weber, Tilman Birr und Noah Klaus, sondern auch – haltet euch fest! – die Autorin, Satirikerin und Titanic-Kolumnistin Ella Carina Werner! Karten bekommt ihr im Vorverkauf oder an der Abendkasse im Crack Bellmer ab 19:30 Uhr. Um 20 Uhr geht’s los! Es gilt 2G+, ihr braucht also einen tagesaktuellen Test.

Die missliche Lage. Über Natascha Strobls Essay „Radikalisierter Konservatismus“

Wer zu den Lieblingsfeinden der Neuen Rechten gehört, muss wohl verdienstvolle Arbeit leisten. Das gilt auch für die Wiener Politikwissenschaftlerin und Publizistin Natascha Strobl. Zahlreiche Anfeindungen und Drohungen bringen sie nicht dazu, in ihrer Kritik an faschistischen Tendenzen in Europa nachzulassen. Strobl ist Mitautorin eines Handbuchs zur „Identitären Bewegung“, ein großes Publikum erreicht sie auch auf Twitter, wo sie unter dem Hashtag #NatsAnalyse über Sprache und Strategie der Neuen Rechten aufklärt. Nun hat sie im Suhrkamp-Verlag ein politisches Sachbuch zum Thema veröffentlicht. Strobl widmet sich einem Phänomen, das sie „radikalisierten Konservatismus“ nennt.

WEITERLESEN BEI JUNGE WELT

Freiheit für Sachsen

Der ganze Planet seufzt unter einer Plandemie, mit deren Hilfe die Globalisten eine Gesundheitsdiktatur errichten wollen. Doch es regt sich auch Widerstand aller Orten. Menschen, die bisher geduldig auf ihrem Sofa alles ertrugen, was die Herrschenden ihnen zumuteten, sind endlich zum Protest erwacht, seit der Staat ihnen vorschreibt, sich Wattestäbchen in die Nase zu stecken. Nirgendwo ist aber der Widerstand stärker als im Freistaat Sachsen. Denn dort wohnen die Freien Sachsen. Und dies kündet ihr Manifest:

Am 26. Februar 2021 versammelten sich in Schwarzenberg die Gründungsmitglieder (darunter eine mittlere zweistellige Zahl kommunaler Mandatsträger verschiedener Organisationen) aus dem gesamten Freistaat, um über die formale Gründung der „Freien Sachsen“ zu befinden und der Sammlungsbewegung aus verschiedensten freiheitlichen und patriotischen Initiativen eine Organisationstruktur zu geben. Erklärte Zielstellung ist eben nicht, eine weitere politische Organisation als Konkurrenz zu bereits Bestehenden zu sein, sondern allen bestehenden Gruppen und auch einzelnen Aktivisten ein gemeinsames Dach zu bieten, unter dem die Kräfte wirkungsvoll gebündelt und Aktivitäten (z.B. Demonstrationen, Netz- und Öffentlichkeitsarbeit) koordiniert werden, ohne dass die Einzelnen sich einer fixen Doktrin unterwerfen müssen. Niemand muss mit seiner bisherigen Gruppe, Partei oder Verein brechen – Doppelmitgliedschaften sind möglich und erwünscht!

Ein solch inklusives Treffen hat es wohl seit Woodstock nicht mehr gegeben. Niemand muss mit seiner Gruppe, seiner Partei oder seiner Verein brechen – alle dürfen bleiben, wie sie sind. Keine fixe Doktrin! Nur freiheitlich und patriotisch muss man sein und der Meinung, dass in Sachsen nicht zum großen Teil Esel leben, sondern die prächtigsten Menschen des Kontinents.

Der gemeinsame Grundkonsens der „Freien Sachsen“ ist das Bekenntnis zu einem freiheitlichen Sachsen, das seine historisch gewachsene Identität bewahrt und sich selbstbewusst gegenüber dreisten Vorgaben aus Brüssel und Berlin behaupten kann und will. „Wir wollen als freie Sachsen in einem freien Sachsen leben!“ So fasste der zur Gründung der sächsischen Sammlungsbewegung zum Vorsitzenden gewählte Martin Kohlmann (Stadtrat in Chemnitz) das Wollen zusammen.

Die freien Sachsen kämpfen für das freie Sachsen und für das Menschenrecht auf Tautologie. Denn warum sollte man genauer sagen, was Sachsentum eigentlich bedeutet, solange man stattdessen auch einfach Feindbilder pinseln kann?

Dies drücke sich – gerade im Angesicht der staatlichen Corona-Zwangsmaßnahmen – dadurch aus, dass die derzeitige freiheitlich-demokratische Ordnung völlig aus dem Ruder gelaufen und oftmals nur noch eine hohle Phrase sei und wir auf Kommunal- und Landesebene dafür sorgen müssen, dass wir endlich als freie Sachsen in einem Freistaat leben können, der diesen Namen auch verdient.

So eine freiheitlich-demokratische Grundordnung ist schon ein merkwürdiges Ding. Hat man schon jemals zuvor eine Phrase gesehen, die hohl war und es dennoch schaffte, auch noch aus dem Ruder zu laufen? Kein Wunder, dass die Freien Sachsen noch nicht so recht zu wissen scheinen, ob die freiheitlich-demokratische Grundordnung gerettet oder abgeschafft werden soll. Aber immerhin ein Menschenrecht verteidigen sie ohne Wenn und Aber: das Recht auf Asyl.

Impfzwang ab Februar in Österreich: Jetzt müssen wir Sachsen helfen und verfolgten Bürgern Asyl gewähren! Nun kommt wirklich eine nationale Kraftanstrengung auf uns zu, um politisch Verfolgten Asyl zu gewähren: Soeben hat die ÖVP-Regierung neben einem umfassenden Lockdown eine Impfpflicht für jeden Österreicher angekündigt. Es drohen also Zwangsimpfungen durch Polizei und Militär!  Wir Sachsen sind ein gastfreundliches Volk und helfen anderen deutschen Völkern, die sich in Not befinden – Sachsen hat nicht erst seit der Reformation eine lange Tradition an gelebter Solidarität. Alle Sachsen sind aufgefordert, schon jetzt praktische Hilfe zu organisieren. Es braucht neben Unterkünften sicherlich materielle Hilfe, aber auch eine Einbindung in unsere sächsische Gesellschaft – Bürger, die sich von der Regierung nicht unterkriegen lassen und für ihre Freiheit eintreten, sind bei uns jederzeit willkommen! Diese Hilfe müssen und werden wir fernab der Regierung organisieren!

Die Bereitschaft der Sachsen, Menschen auf der Flucht Asyl zu gewähren, ist weltweit bekannt. Wie oft werden Geflüchtete in sächsischen Dörfern sogleich laut begrüßt von den einheimischen Männern, die den Fremden auch gleich einheizen, damit ihnen die neue Heimat nicht kalt vorkommt. Noch freundlicher behandelt werden nur Impfasylanten aus Österreich, die Glück haben, dass sich wenigstens noch die Freien Sachsen daran erinnern, dass Österreicher keine Österreicher, sondern Deutsche sind. Aber auch für die verfolgten Sachsen selbst halten die Freien Sachsen Hilfe bereit:

Hinweise zum Verhalten bei CoStaPo-Kontrollen in Gastronomie, Freizeitsektor und Handel! Täglich rückt die Corona-Staatspolizei (kurz „CoStaPo“) zu Gewerbetreibenden in Sachsen aus, um sie mit Kontrollen – insbesondere im Hinblick auf die Durchsetzung der 2G-Spaltung – zu belästigen. Wir haben, in Abstimmung mit der Rechtsanwaltskanzlei Kohlmann, einige Praxistipps (sowohl für Gewerbetreibende, als auch für Gäste) zusammengestellt, wie sich bei solchen Kontrollen verhalten werden sollte.

Wer aber kontrolliert die CoStaPo? Der sächsische Diktator Michael Kretschmer von der linksradikalen Staatspartei CDU.

Es gibt sogar Gerüchte, der kleine, rothaarige Mann mit dem slawischen Namen sei womöglich gar kein echter Sachse, sondern in Wahrheit etwas ganz anderes:

Kein Wunder, dass der Volkszorn in Sachsen sich gegen diesen Mann richtet, so stark, dass man mit der Wut sogar noch Geld verdienen kann, was die Kleinunternehmer, die sich bei den Freien Sachsen vorzugsweise tummeln, dann auch tüchtig tun:

Immer mehr Sachsen fordern: Kretschmer verhaften! Ein Ministerpräsident, der uns Bürger wieder einsperren will? Das ist zuviel! Es wird Zeit, die Verantwortlichen dieser Politik, die von vielen Rechtsbrüchen begleitet ist, endlich zu bestrafen. Statt uns Bürgern sollte der Ministerpräsident eingesperrt werden, dann wäre die Corona-„Krise“ in Sachsen mit einem Mal vorbei. Und natürlich in der Staatskanzlei frischer Wind wehen. Immer mehr Sachsen zeigen offen, was sie von diesem Ministerpräsidenten halten. Ihr wollt auch Flagge zeigen? Das Banner gibt es hier, perfekt für den Garten, Balkon oder den nächsten Bürgerprotest.

Doch die erfundene Corona-„Krise“ ist nicht das Einzige, was den sächsischen Mittelstand bedroht. Eine wirkliche Seuche gibt es auch: Gewerkschaften!

Um 19.00 Uhr gibt es bei den FREIEN SACHSEN wieder ein Sonntagsgespräch – dieses Mal zu Gast: Ein Vertreter der alternativen Gewerkschaft Zentrum Automobil, die in den Betrieben hartnäckig gegen die Dominanz der regierungsnahen IG Metall ankämpft. Wofür braucht es alternative Gewerkschaften? Sind Gewerkschaften tatsächlich auf der Seite der Arbeiter? Welche Möglichkeiten gibt es, sich selber einzubringen?

Alternative Gewerkschaften gibt es natürlich aus demselben Grund, aus dem es überhaupt eine Alternative für Deutschland gibt. Die Arbeiter müssen endlich einsehen, dass regierungsnahe Gewerkschaften sie auf den Irrweg des Konflikts führen. Alternative Gewerkschaften machen das besser: Sie haben gleich von Anfang an die Interessen des Kapitals im Auge und suchen dazu nur noch Arbeiter, die demütig genug sind, sich bei ihren Chefs durch Gehorsam auszuzeichnen.

So wenig sich die Sachsen vor irgendeinem Virus fürchten müssen, so sehr ist eine andere Bedrohung des Volkskörpers real: Flüchtlinge, die leider nicht aus Österreich kommen. Um sie zu stoppen, gehen die Freien Sachsen nicht bloß auf die Straße, sie gingen sogar auf die Autobahn, wenn man sie denn ließe.

Kundgebung auf der A4: Endstation für Asyl-Schleuser! Seit Tagen nimmt der Ansturm auf die sächsische Ostgrenze zu, die Bundespolizei hat sich mit einem Hilfeschrei an die Politik gewendet (und wird von dort im Stich gelassen). Wir wollen Aufmerksamkeit schaffen und zeigen: Für Sicherheit können wir alle zusammen sorgen, durch ausreichenden Druck auf die Verantwortlichen! Am Freitagabend (29. Oktober) führen wir ab 19 Uhr eine Kundgebung auf der A4 durch. Kundgebungsort ist die Fahrspur Richtung Dresden in Höhe des Rastplatzes „An der Neiße“, unmittelbar hinter dem Grenzübergang. Die Anreise kann bequem per PKW zum Parkplatz erfolgen. Sollte uns die Versammlungsbehörde Steine in den Weg legen wollen, sind wir optimistisch, unser Recht gerichtlich durchzusetzen. Wir schweigen nicht, sondern sorgen dafür, dass die aktuelle Asylflut thematisiert werden muss. Wir sind der sächsische Grenzschutz!

Wenn das der Erbauer der Autobahnen noch hätte erleben können, ihm wären Tränen der Rührung gekommen. Sachsen, die sich der Asylflut entgegenstemmen. Mit Fluten haben sie ohnehin Erfahrung und wenn erst einmal die Fremden gestoppt sind, werden sie mit den nächsten Elbefluten auch ganz gewiss allein fertig.

Was aber soll geschehen, wenn alle friedlichen Bemühungen der Freien Sachsen um die Wiederherstellung des Rechts scheitern? Dann bleibt wohl nur noch die letzte Zuflucht:

Mehr Autonomie und notfalls der Säxit

Die Rechte Sachsens, seine Angelegenheiten selbst zu regeln, sind innerhalb der Bundesrepublik neu zu verhandeln. Ziel dieser Verhandlung muss sein, dass Sachsen wichtige Fragen seiner Gegenwart und Zukunft im Sinne des vorliegenden Programms wieder selbst bestimmen kann (Autonomie). Als Vorbild dienen dabei autonome Regionen wie Südtirol in Italien, das Baskenland in Spanien oder Schottland in Großbritannien. Sollte die Berliner Zentralregierung dazu nicht bereit sein, ist als äußerstes Mittel vom Kündigungsrecht Gebrauch zu machen, welches sich aus dem Einigungsvertrag ergibt.

Die Freien Sachsen ahnen gar nicht, welches Erfolgspotenzial ihr Programm hat.

Sie sollten sich unbedingt bundesweit Gehör schaffen und auch bei Wahlen antreten. Der Plan, Sachsen aus Deutschland zu entfernen, wird eine überwältigende Mehrheit begeistern. Säxit? Ja, bitte! Fast möchte ich da zum Schluss bekennen: Auch ich bin ein freier Sachse!

***

Quellen: https://freie-sachsen.info, https://www.facebook.com/freie.sachsen (Zugriff: 23.11.2021)

Dieser Text entstand für die satirische Medienschau Phrase & Antwort, die ich gemeinsam mit dem Kollegen Maik Martschinkowsky in Berlin im Salon des Franz-Mehring-Platz 1 präsentiere. Unsere nächste Show gibt es am 29. Dezember um 20 Uhr. Ich würde mich freuen, wenn ihr vorbeischaut und Karten im Vorverkauf erwerbt.

Termine der Woche

Am Mittwoch (24. November) gibt’s eine neue Ausgabe von Phrase und Antwort, der Satireshow, die ich gemeinsam mit Maik Martschinkowsky von der Lesebühne Lesedüne fabriziere. Unter anderem begebe ich mich diesmal zu den Freien Sachsen und ergötze mich an der neuen Kriegsbegeisterung der deutschen Presse. Wir haben auch einen wunderbaren musikalischen Gast: Der Songwriter Elis C. Bihn kehrt aus Frankfurt in seine alte Heimatstadt zurück. Tickets gibt’s im Vorverkauf oder an der Abendkasse. Start um 20 Uhr im Salon des Franz-Mehring-Platz 1. 2G!

Am Donnerstag (25. November) lese ich Neues bei meiner Berliner Lesebühne Zentralkomitee Deluxe. Mit dabei sind nicht nur die Kollegen Christian Ritter, Piet Weber, Tilman Birr und Noah Klaus, sondern auch zwei Gäste: Luca Swieter und Aidin Halimi. Karten bekommt ihr im Vorverkauf oder an der Abendkasse im Crack Bellmer ab 19:30 Uhr. Um 20 Uhr geht’s los! 2G!

Termine der Woche

Am Mittwoch (10. November) gibt’s eine neue Ausgabe meiner Dresdner Lesebühne Sax Royal. Neue Geschichten lesen mit mir nicht nur die Stammautoren Roman Israel, Max Rademann und Stefan Seyfarth, wir begrüßen als besonderen Gast auch noch den Autor, Kabarettisten und Songwriter Tilman Birr aus Berlin. Los geht’s um 20 Uhr in der Groove Station. Kauft euch Tickets gerne schon im Vorverkauf. Nach den geltenden Corona-Regeln in Sachsen gibt es Zutritt nur für nachweislich Geimpfte und Genesene (2G).

Am Sonntag (14. November) bin ich endlich einmal wieder Gastautor bei Die Lesebühne Ihres Vertrauens in Frankfurt am Main. Gastgeber sind die Stammautoren und -musiker Tilman Birr, Elis und Severin Groebner. Los geht es um 20 Uhr im Ponyhof. Auch hier gilt: 2G.