Der Bürger macht sich Sorgen
Neue Satiren und Kolumnen
Dresdenedition AZUR, 2017, 2. Auflage 2018
In seinem neuen Buch stürzt sich Michael Bittner mitten hinein in unsere turbulenten Zeiten. Das Abendland steht vor dem Untergang – doch wütende Bürger drohen, die Apokalypse im letzten Augenblick noch abzuwenden. In der weltumspannenden Krise, die nicht enden will, sucht derweil jeder woanders nach Rettung – bei Liebesratgebern, im Schädel von Karl Marx oder am Tresen bei bewusstem Biergenuss. Michael Bittner blickt in seinen neuen Kolumnen und Satiren auf die Verwirrungen dieser Tage mit Leidenschaft, Heiterkeit und Skepsis zugleich. Auch das eigene Leben spart er nicht aus, denn er weiß: Kritik ohne Selbstkritik ist feige.
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edition AZUR buchhandel.de buch7.de AmazonDas Lachen im Hals
Neun Geschichten
Dresdenedition AZUR, 2016
Der erste Erzählband von Michael Bittner versammelt Geschichten von der Jugend, dem Rausch, der Kunst und der Liebe. Ihre Zeit sind die Stunden am Ende des Festes – die Stunden der letzten halbleeren Gläser im ersten Licht des Morgens, die Stunden der enttäuschten Hoffnungen, der Offenbarungen, die man bereuen wird. Ihre Protagonisten sind junge Menschen auf der Flucht vor den großen Entscheidungen: Zu klug um weiterzugehen, zu feige, um einfach umzukehren, bleiben sie dort, wo sie sind. Die Geschichten besitzen den Witz, der auch den Satiriker und Kolumnisten Michael Bittner auszeichnet, aber sie sind zugleich von einer Melancholie durchdrungen, die um die Vergeblichkeiten des Daseins weiß.
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edition AZUR buchhandel.de buch7.de AmazonDie Emanzipation des Fleisches und ihre Gegner
Literarischer Sensualismus zwischen Romantik und Vormärz
DresdenThelem, 2016
Um das Jahr 1800 betritt eine Gruppe junger Autoren das literarische Feld, die später unter dem Namen Frühromantik in die Literaturgeschichte eingehen wird. Durch gezielte Provokationen erringen die Dichter und Kritiker die Aufmerksamkeit des Publikums, machen sich aber auch viele Feinde in den Reihen der Spätaufklärung. Gerade die Ideen zur Aufwertung der Sinnlichkeit und Weiblichkeit, wie sie besonders in Friedrich Schlegels Roman „Lucinde“ zum Ausdruck kommen, sorgen für skandalöses Aufsehen und polemische Debatten. Wenige Jahre später ist vom frühromantischen Aufbruch nur noch wenig geblieben. Im Kampf gegen die Napoleonische Fremdherrschaft propagiert die gereifte romantische Bewegung Patriotismus und eine Rückkehr zum Christentum – erotische Dichtungen stehen nun im Verdacht, französische Unmoral zu verbreiten. Während die Autoren der romantischen Bewegung sich von ihrer eigenen Jugend distanzieren, nimmt der Dichter Heinrich Heine in den zwanziger und dreißiger Jahren die Idee des Sensualismus programmatisch wieder auf. Seinem Vorbild folgt eine Avantgarde um den jungen Schriftsteller Karl Gutzkow, die bald unter dem Namen Junges Deutschland bekannt wird. Gutzkows Roman „Wally, die Zweiflerin“, der aufs Neue die freie Liebe und die Emanzipation der Frau diskutiert, erregt einen Skandal wie einst Schlegels „Lucinde“. Die Jungdeutschen eignen sich frühromantische Ideen dabei nicht nur an, sie instrumentalisieren sie auch im literaturpolitischen Kampf gegen die Spätromantik. Und spätromantische Autoren wie Ludwig Tieck und Clemens Brentano sehen sich gezwungen, auf die Provokation durch die jungen Konkurrenten zu reagieren und sich dabei auch mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Die 2015 an der TU Dresden als Dissertation angenommene Arbeit ist ein Beitrag zur Literaturgeschichte des Sensualismus wie auch zum komplexen Verhältnis von Romantik und Vormärz. Methodisch kombiniert die Arbeit Ansätze der Literatursoziologie Pierre Bourdieus mit einer zeitgemäßen Ideengeschichte.
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Thelem buchhandel.de buch7.de AmazonWir trainieren für den Kapitalismus
Satiren, Kolumnen und andere Versuche
Dresdenedition AZUR, 2013, 3. Auflage 2015
In einem kleinen Dorf im fernsten Osten der Republik beginnt die Lebensreise, die Michael Bittner über Dresden, das Barockmuseum an der Elbe, bis nach Berlin führt, in die Hauptstadt des intellektuellen Lumpenproletariats. In seinen Geschichten erzählt er mal autobiografisch, mal satirisch überdreht von einer Jugend im Widerstand, der Liebe in Zeiten des Förderns und Forderns und der Schönheit des Sinnlosen. Wir begegnen einem kafkaesken Türsteher, einem erzgescheiten Zwerg und Schnecken im Kampf ums Dasein. Michael Bittner ist ein skeptischer Beobachter des Alltags mit Sinn für die Komik unserer Lebenslügen, zugleich aber ein melancholischer Moralist, der keinen Frieden mit den Verhältnissen geschlossen hat.
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edition AZUR buchhandel.de buch7.de AmazonÄsthetischer Staat oder politische Kunst?
Die Poetik Georg Büchners am Ende der Kunstperiode
DresdenThelem, 2010
Die Frage, ob und inwiefern Georg Büchner als politischer Dichter zu verstehen ist, wird in der Forschungs- und Rezeptionsgeschichte bis heute gegensätzlich beantwortet: Während für politische Interpreten das literarische Werk nahtlos an Büchners oppositionelles Engagement anknüpft, sehen andere Leser in seinen Dichtungen geradezu den Ausdruck einer Abkehr von aller Politik. Das Buch führt diese widersprüchlichen Deutungen zunächst auf die poetische Eigenart von Büchners Dramen zurück, die weder als agitatorische Tendenzstücke noch als unpolitische Beschwörungen metaphysischer Verzweiflung verstanden werden sollten. In einer vergleichenden Analyse zeigt die Studie dann auf, wie Büchner die klassisch-romantische Autonomieästhetik fortführt, zugleich aber nicht mehr am Ideal zweckfreier Schönheit, sondern am Kriterium der Wahrheit und an der gesellschaftlichen Wirklichkeit ausrichtet. Der Autor legt Büchners grundsätzliche Skepsis gegenüber einer literarischen Opposition frei, die ihre Hoffnungen auf die Erziehung des Bürgertums setzte, und verweist auf Büchners Kritik an romantischen Utopien eines ästhetischen Staates wie an der jungdeutschen Idee einer Politisierung der Literatur.