Alternative. Über Johann Gottlieb Fichte und die intellektuellen Rechten

Auch Demokratinnen und Demokraten haben Vorurteile. Eines der hartnäckigsten ist die Annahme, Rechtsradikale wären dumm, geistig beschränkt durch mangelnde Intelligenz oder fehlende Bildung. Taucht doch einmal ein radikaler Rechter auf, der in ganzen Sätzen spricht, wird er als „Nazi in Nadelstreifen“ angestaunt – so als wäre die naturgemäße Bekleidung des Nazis die Jogginghose. Wie wenig das demokratische Vorurteil mit der Wirklichkeit zu tun hat, zeigt sich gerade in unseren Tagen wieder: Die rechtspopulistischen Parteien Europas ziehen Wähler aus allen sozialen Schichten an, gerade auch aus dem gebildeten Mittelstand. Es gibt im Bundestag keine Fraktion, die so viele Doktoren und Professoren in ihren Reihen hat wie die „Alternative für Deutschland“.

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Kommentare
  1. Sebastian

    Von vielen intellektuellen Rechten wird das Konzept der „Nation“ aber selber infrage gestellt, da es nicht mehr zeitgemäß und im Übrigen selbst ein Produkt der liberalen Fortschrittstendenz ist. Es gab im vorigen Jahrhundert zahlreiche eurofaschistische Denker, welche eine europäische Einigung favorisierten und als dritten Weg zwischen westlicher Konsumgesellschaft und östlicher Zwangskollektivierung begriffen.

    http://jungeuropa.de/autoren/pierre-drieu-la-rochelle/

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    • Michael Bittner

      Danke für den Hinweis! Diese Denker stehen dann offenbar in der Tradition jener Konservativen, denen der Nationalstaat als modernes Übel erschien, weshalb sie eine Erneuerung des „Reiches“ anstrebten. Sie scheinen bei den radikalen Rechten aber in der Minderheit zu sein. Und mir persönlich wäre ein europäischer Faschismus nicht sympathischer als ein nationaler.

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