Joachim Klemm wirkt wie ein gebrochener Mann. Eingesunken sitzt der 67-jährige Dortmunder auf dem Sofa in seinem Wohnzimmer und blickt aus dem Fenster müde auf den Verkehr in der Brackeler Straße. Äußerlich scheint es dem Wirtschaftsingenieur im Ruhestand gut zu gehen: An der Wand prangt ein neuer Flachbildfernseher, auf dem quadratischen Glastisch stehen Likör und Gebäck bereit. Klemm ist kein Medienprofi, hat journalistische Besucher wohl noch nie empfangen. Doch in dem schüchternen Mann rumort eine Empörung, die ihm keine Wahl lässt, als den Weg an die Öffentlichkeit zu gehen.