Zugegeben: Es ist nicht ganz fair, einen Politiker stellvertretend für viele zu tadeln. Er ist keine Ausnahme, sondern nur ein Beispiel. Auch mag es unfair sein, diesem Mann Worte vorzuwerfen, die gar nicht seine eigenen sind, obwohl er sie gesagt hat. Politikerinnen und Politiker, die bedenkenlos Phrasen nachsprechen, die ihnen von ihren Vermarktungsassistenten aufgeschrieben wurden, gibt’s zuhauf. Aber Phrasen sind ein Elend, unter dem wir leiden. Darum darf man sich auch beschweren, selbst wenn dadurch einer stellvertretend für viele getroffen wird, der auch nicht schlimmer ist als alle anderen. Dem neuen, epochalen Bündnis der Volksparteien CDU und SPD in unserer Bundeshauptstadt Berlin verdanken wir auch einen neuen „Senator für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt“: den ehemaligen Rocksänger und heutigen Popmusikmanager Joe Chialo.