Sie kommen regelmäßig, sorgen kurz für Erstaunen, sonst aber für nichts. Nachrichten wie diese: Die fünf reichsten deutschen Milliardäre besitzen zusammengerechnet mehr Vermögen als die ärmere Hälfte der gesamten Bevölkerung. Es ist für die Superreichen auch nicht allzu schwer, das zu schaffen, besitzen doch 40 Prozent der Deutschen gar keine nennenswerten Ersparnisse. Dafür sitzt das reichste Prozent der Deutschen auf mehr als einem Drittel des Volksvermögens. Selbst Menschen aus dem Mittelalter, die man in unsere Zeit brächte, fänden eine Gesellschaft mit solcher Ungleichheit absurd. Wir haben uns an diese Verhältnisse gewöhnt. Unser schwaches Hirn hält zu große Widersprüche nicht lange aus, es verdrängt sie oder erfindet sich eine beruhigende Erklärung. Irgendwann erscheint uns normal und natürlich, was uns eigentlich erschrecken und empören müsste. Natürlich werden uns passende Erklärungen auch geliefert – von denen, die von den absurden Verhältnissen profitieren.