Faschisten machen Spaß

Wenn ein Politiker sich „der Verrückte“ nennt, lässt sich immerhin nicht behaupten, er hätte seine Wählerinnen und Wähler nicht gewarnt. Javier Milei, der Gewinner der argentinischen Präsidentschaftswahl, tritt öffentlich gerne mit einer Kettensäge auf. Sie soll sein Versprechen versinnbildlichen, all jene Institutionen des Staates zu zerstören, die sich um sozialen Ausgleich, Klimaschutz und Gleichberechtigung kümmern. Der Ökonom Milei, der sich selbst „Anarchokapitalist“ nennt, betrachtet den Staat als Feind. Aber selbstverständlich nur den Staat, der die Wirtschaft kontrolliert und den Wohlstand umverteilt – gegen Polizei, Justiz und Militär hat Milei wie alle Ultraliberalen nichts. Schließlich muss es doch eine bewaffnete Macht geben, die das Kapital gegen Aufstände der Armen und Arbeitenden verteidigt. Kapitalisten sind in Wahrheit nie Anarchisten: Als Minderheit, die über eine Mehrheit herrscht, können sie den Staat als Waffe keinesfalls entbehren. Im Ernstfall reichen sich Liberalismus und Faschismus die Hand. Sind die Argentinier verrückt, einen Verrückten an die Macht zu wählen?

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