Martin Sellners Fahrplan zur Machtergreifung

Dieses Buch hat den Segen und Lob von ganz oben bekommen: Björn Höcke, der gar nicht mehr so heimliche Führer der AfD, verkündete öffentlich, Martin Sellners Regime Change von rechts. Eine strategische Skizze sei „ein großer Wurf“ und könne als „Handbuch für die deutsche Volksopposition“ dienen. Man ist verführt, das Buch nun so zu lesen, als würde es die Pläne der radikalen Rechten unverstellt offenbaren. Doch das wäre naiv. Das Buch verfolgt auch noch andere Zwecke. Zum einen dient es dem Autor dazu, sich in der rechten Bewegung wieder einige Reihen nach vorn zu drängeln. Den ehemaligen Sprecher der „Identitären Bewegung Österreichs“ hat man zuletzt nicht mehr allzu laut vernommen, nachdem ihm einige seiner Medienkanäle verloren gegangen waren. Zwischen den Zeilen bettelt er auch um mehr Geld für sich und seine aktivistischen Getreuen. Zum zweiten ist jedes Buch, das der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, nicht nur ein Mittel der Selbstverständigung, sondern auch der Propaganda. Sellner ist gewiss nicht so dumm, daran zu glauben, ein „Linksrutsch der Gesellschaft“ habe stattgefunden und Rechte würden von einem „sanften Totalitarismus“ unterdrückt. Er sagt es aber, denn der Faschist muss seinen Gegnern immer das vorwerfen, was er ihnen selbst antun möchte.

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