Termine der Woche

Am Mittwoch (18. Februar) bin ich Gastautor bei der wilden & schönen Berliner Lesebühne Surfpoeten. Mit dabei sind auch die Stammautoren Konrad Endler, Meikel Neid, Clint Lukas und Tube. Los geht es um 21 Uhr im Mauersegler.

Am Donnerstag (19. Februar) bin ich zu Gast bei den Brauseboys, der größten Lesebühne in Berlin-Wedding. Neben den Stammautoren Paul Bokowski, Heiko Werning, Frank Sorge, Robert Rescue und Volker Surmann ist auch noch die tolle Band Zuckerklub mit dabei. Los geht es um 20:30 Uhr im La Luz.

Am Freitag (20. Februar) lese ich gemeinsam mit dem Freund und Kollegen Udo Tiffert in Dessau. Wir sind wieder einmal zu Gast im schönen Schwabehaus. Zu hören gibt es eine bunte Mischung aus neuen Geschichten, Satiren und Dialogen. Udo stellt zugleich auch sein neues Buch „Zaun zum Aufstützen. Die Lausitz-Geschichten“ vor. Beginn ist 20 Uhr.

Termine der Woche

Am Donnerstag (12. Februar) gibt es eine neue Ausgabe unserer Dresdner Lesebühne Sax Royal. Nach dem rauschenden Fest zu unserem 10. Geburtstag im vergangenen Monat starten wir mit neuen Geschichten, Gedichten und Liedern in unsere elfte Saison. Mit dabei sind erfreulicherweise alle Stammautoren, also neben mir auch Julius Fischer, Roman Israel, Max Rademann und Stefan Seyfarth. Los geht es um 20 Uhr. Karten gibt es bis Mittwoch noch im Vorverkauf, am Donnerstag dann an der Abendkasse – wie immer ermäßigt für Schüler und Studenten.

Am Freitag (13. Februar) lese ich wieder gemeinsam mit den Kollegen Max Rademann und Udo Tiffert als Lesebühne Grubenhund im schönen Görlitz im Kino Camillo. Besonderer Gast ist diesmal die Poetin Elli Linn aus Jena. Achtung: Neue Anfangszeit ist jetzt 19:30 Uhr.

Rechte Jäger und Sammler

Die armen rechten Freaks, die jetzt den ganzen Tag im Netz Gruselgeschichten über deutsche Islamisten zusammensuchen, um die Islamisierung des Abendlandes zu beweisen. Sie könnten auch alle Unwettermeldungen sammeln, um zu belegen, dass die Sintflut bevorsteht!

Was macht eigentlich … Dr. Thomas Hartung?

Gewiss nicht jeder Mensch ist während seines Lebens einmal für fünfzehn Minuten berühmt. Beinahe tragisch ist es, wenn einer, dem eine solche Aufmerksamkeit doch zuteil wird, in seinen fünfzehn Minuten gerade seinen moralischen Tiefpunkt erlebt. Der Journalist Dr. Thomas Hartung wurde bekannt, weil er einen behinderten Menschen als „blöd“ beleidigte und einer ganzen Menschengruppe die Fähigkeit zu einem akademischen Beruf absprach. Auf so unrühmliche Weise ins Scheinwerferlicht geraten, entschuldigte er sich nicht etwa sofort für seine Entgleisung, sondern warf sich zunächst in die selbstmitleidig-rechthaberische Pose eines Provinz-Sarrazins. Erst seine Parteifreunde von der Alternative für Deutschland brachten ihn – wohl mit sanftem Druck – dazu, um Verzeihung zu bitten, danach wurde er dennoch in der Partei eiskalt abserviert. Auch die TU Dresden verzichtete auf seine weitere Mitarbeit. Mit seiner neuen Freizeit scheint Dr. Thomas Hartung nicht viel anfangen zu können. Im Internet belästigt er die Menschheit mit Kommentaren, die außer ein paar rechten Freaks niemanden interessieren. Nun hat er wie einige andere abgewrackte Politversager PEGIDA als Chance begriffen, vielleicht doch noch einmal etwas Aufmerksamkeit zu erhaschen. Liest man die jüngsten Beiträge, die Dr. Thomas Hartung auf seiner Homepage veröffentlicht hat, dann gewinnt man nicht nur den Eindruck, dass sich hier jemand vom Journalismus endgültig verabschiedet und der Propaganda zugewandt hat. Man erlebt auch den völligen moralischen Bankrott und intellektuellen Selbstmord eines Mannes, der vielleicht einmal ein vernünftiger Mensch gewesen ist.

Dr. Thomas Hartung ist besessen von der fixen Idee, es drohe eine „Islamisierung der deutschen Gesellschaft“, ja gar die Einführung der Scharia. Und zum Beweis scheut er sich nicht, eine lange Liste mit den dümmsten Halbwahrheiten und Lügen zu veröffentlichen, die in der Islamhasser-Szene im Umlauf sind. So verbreitet er etwa die Falschdarstellung der Bild, der Grünen-Politiker Omid Nouripour habe gefordert, Christen sollten im Weihnachts-Gottesdienst muslimische Lieder singen. Ein weiterer „Islamisierungsbeleg“: Zur „Themenwoche Suppen im ARD-Büfett“ machte ein „türkischer Koch“ statt Schweinehackbällchen – „orientalische Rinderhackbällchen“! Unglaublich! Das ist ja, als ob … als ob …

Man stelle sich vor, für türkisches Kebab Antilopenfleisch, gewürzt nach Art der Buschmänner, zu nehmen oder die Kartoffeln im ukrainischen Borschtsch durch Bataten zu ersetzen.

Man stelle sich das vor! Das wäre ja kulinarische Rassenschande! Gleich noch ein „Islamisierungsbeleg“:

in Schwimmbädern werden spezielle Badetage mit Rücksicht nur für muslimische Kleidungsgewohnheiten eingerichtet

Eine Unverschämtheit! Der Dr. Thomas Hartung ist ein trauriger alter Mann und nun will man ihm auch noch die Freude nehmen, knackige orientalische Körper in ihrer unverhüllten Pracht zu beschauen! Nächster „Islamisierungsbeleg“:

auf Friedhöfen dürfen Muslime nicht in der durch Christen „verunreinigten“ Erde bestattet werden, sondern erhalten neue Friedhofsbereiche, wo die Toten ohne Sarg oder Urne (nur mit Tuch) begraben werden dürfen, was niemand sonst darf

Menschen muslimischen Glaubens erhalten eigene Friedhöfe und dürfen ihre Toten nach eigenem Brauch bestatten! Es ist ungeheuerlich! Nicht mal als Leichen hören die Muselmanen auf, uns zu islamisieren! Dr. Thomas Hartungs Hass reicht aber auch über das Grab hinaus, nicht einmal der Tod seiner Gegner kann ihn besänftigen. Nächster „Islamisierungsbeleg“:

bei Muslimen wird die Polygamie anerkannt und notfalls von Staats wegen alimentiert

Richtig, Mitbürger! In Deutschland ist die Vielweiberei mittlerweile legal und wird sogar staatlich gefördert! Davon habt ihr noch nichts mitbekommen? Na, weil die Lügenpresse es geheim hält! Nächster „Islamisierungsbeleg“:

wer als Moslem bei Demonstrationen „Juden ab ins Gas“ ruft, der wird dafür wie selbstverständlich nicht bestraft. Mehr noch: Wer danach Moslems für ihre Hassparolen kritisiert, der steht mit einem Bein im Gefängnis.

Endlich sagt es mal einer: Tapfere Islamisierungskritiker wie Dr. Thomas Hartung werden ja beinahe stündlich von der Scharia-Polizei verhaftet und ins Gefängnis geworfen! Nächster … ich soll aufhören? Einverstanden, es reicht. Ich will nur noch ergänzen, dass Dr. Thomas Hartung in seinem wahnhaften Hass inzwischen nicht einmal mehr darauf achtet, sich als Religionskritiker zu tarnen, sondern ganz offen als völkischer Fremdenfeind auftritt:

Das Schlagwort „Willkommenskultur“ verpflichtet die Deutschen gutzuheißen, im eigenen Land zur Minderheit zu werden, anders zu leben, als sie es sich selbst ausgesucht hätten, ihre Freiheitsrechte preiszugeben, ihre gesamte Kultur den Bedürfnissen von Einwanderern anzupassen, ja hinter deren Interessen zu stellen, und diesen Prozess der ethnischen Verdrängung auch noch selbst zu bezahlen.

Es geht also gar nicht um Religion, es geht um „ethnische Verdrängung“. Ich weiß nicht, ob Dr. Thomas Hartung einmal in der Straßenbahn von einem Ausländer von einem Sitzplatz verdrängt wurde oder vielleicht von einem besser qualifizierten Einwanderer von einer Dozentenstelle. Eine Erklärung für seinen ekelhaften Rassenwahn mag es geben, eine Entschuldigung nicht.

Dr. Thomas Hartung glaubt allen Ernstes, er stünde mit seinen Hasspredigten in der Tradition von 1989. Einem Mann wie Friedrich Schorlemmer, der, aus eben dieser Tradition kommend, PEGIDA kritisiert hat, wirft er hingegen vor, nur „Verbalgülle“ abzusondern. Aber Dr. Thomas Hartung hat einfach kein Glück. Kaum hat er sich mit Erfolg als bekennender Mitläufer bei PEGIDA angebiedert, löst sich die einst hoffnungsfrohe Bewegung auch schon wieder auf. Man möchte beinah Mitleid empfinden angesichts eines so völlig verpfuschten Lebens. Vielleicht hat Dr. Thomas Hartung doch noch ein paar Freunde, die ihm begreiflich machen können, wie sehr er sich verrannt hat, und die ihn auf den Weg zu einem wieder einigermaßen geordneten Leben leiten können.

Termine der Woche

Am Sonntag (1. Februar) lese ich als Gastautor bei der wunderbaren Münchner Lesebühne Schwabinger Schaumschläger zusammen mit Moses Wolff, Michael Sailer, Christoph Theussl und weiteren Gästen. Los geht es um 19:30 Uhr im Vereinsheim.

Am Montag (2. Februar) lese ich dann in München auch noch bei der kabarettistischen Reihe “Blickpunkt Spot”. Los geht es um 19:30 Uhr wieder im Vereinsheim.

Am Donnerstag (5. Februar) moderiere ich wie jeden Monat gemeinsam mit Stefan Seyfarth den Dresdner livelyriX Poetry Slam in der scheune. Mit dabei sind diesmal wunderbare Autorinnen und Autoren wie Andy Strauß, Jacinta Nandi, Thomas Spitzer, Stefan Dörsing und viele mehr. Der Dichterwettstreit beginnt um 20 Uhr.

Gehört der Islam zu Deutschland? Eine sprachkritische Überlegung

„Der Islam gehört zu Deutschland“, so meinen der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff und die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel. Mehrere Politiker aus dem rechten Lager haben dieser Einschätzung widersprochen, zuletzt äußerte der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich in einem Interview:

Ich teile diese Auffassung nicht. Muslime sind in Deutschland willkommen und können ihre Religion ausüben. Das bedeutet aber nicht, dass der Islam zu Sachsen gehört.

Die Versuchung ist groß, die ganze Angelegenheit als einen belanglosen Streit um Worte abzutun. Muslime sind willkommen, aber der Islam gehört nicht dazu? Hä? Verhindert hier wie so oft in der Mediendemokratie der Streit um Worte den Streit um die Sache? Doch auch Worte können Taten sein, wenn sie als öffentliche Äußerungen eine soziale Wirkung entfalten. Und hinter dem scheinbar haarspalterischen Streit um das Wörtchen „gehören“ verbirgt sich tatsächlich ein handfester Gegensatz in der Beurteilung der Gesellschaft.

Niemand kann leugnen, dass in Deutschland heute Millionen Menschen leben, die sich zu einer der verschiedenen Formen des muslimischen Glaubens bekennen. Versteht man das Wort „gehören“ in einem rein objektiven Sinn, dann gehört der Islam zweifelsohne zu Deutschland. Ein Streit um diese Frage setzt also voraus, dass das Wort „gehören“ in einem normativen Sinn gebraucht wird. Macht man diese schlichte Unterscheidung nicht, dreht sich die Debatte ergebnislos im Kreis. Wer in wertendem Sinne sagt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, der will damit ausdrücken: Auch wenn Muslime in Deutschland leben, soll ihre Religion möglichst keinen Einfluss auf die Gesellschaft als Ganze gewinnen, zumindest nicht in einem so großen Ausmaß wie etwa das Christentum. „Es darf nicht dazu kommen, dass in Deutschland eine islamische Partei entsteht“, sagte vor einer Weile Volker Kauder, der Fraktionschef einer christlichen Partei.

Wenn in solchen Sprechakten der Ausgrenzung von „Deutschland“ die Rede ist, dann wiederum nicht bloß in beschreibender, sondern ebenfalls in wertender Weise. „Deutschland“ ist hier kein geografischer Begriff, bezeichnet auch nicht nur die Summe aller Einwohner. Das Wort steht hier für das problematische Konzept einer deutschen „Leitkultur“ oder „Identität“, also für die Annahme, es gäbe so etwas wie einen genuin deutschen Wesenskern. Tatsächlich gibt es aber nur eine Gemeinschaft, die durch eine Vielfalt von Ähnlichkeiten und Unterschieden gekennzeichnet ist. Die Deutschen sind untereinander nicht identisch und waren es auch nie. Schon vor dreihundert Jahren lebten in den deutschen Staaten französisch parlierender Hofadel, analphabetische Bauern und Landadlige, sächsische und fränkische und hanseatische Bürgersleute, die sich nur mit ihren Kleinstaaten identifizierten, protestantische Flüchtlinge aus Frankreich, in Ghettos gepferchte Juden und viele weitere Bevölkerungsgruppen, die sich kaum miteinander verständigen konnten. Heute hat ein bayrischer Landwirt mit einem Berliner Punk oder einem Hamburger Grafikdesigner gewiss nicht mehr gemeinsam als mit einem islamischen Gemüsehändler. Deutschland war nie etwas anderes als eine multikulturelle Gesellschaft, denn jedes zivilisierte Land besteht aus einer Vielzahl von Kulturen. Das Christentum ist nicht allen Deutschen gemeinsam, ebensowenig bestimmte Sitten und Gebräuche. Die deutsche Sprache wiederum gehört nicht den Deutschen allein, während gerade die Deutschnationalen oft große Probleme mit der Beherrschung dieser Sprache haben. Den Wahn einer rassischen Einheit wird wohl kein vernünftiger Mensch mehr heranziehen wollen, zumal es mit der Abstammung immer eine heikle Sache ist. Zeugungen vollziehen sich meistens im Dunkeln. Was eine Gesellschaft wirklich zusammenhält, ist nicht eine herbeifantasierte „Identität“ des Volkes, übrigens auch nicht die so oft idealistisch beschworenen „Werte“, sondern: das Gesetz, das für alle gilt.

Wer behauptet: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland!“, der fordert unausgesprochen: Meine Partikularkultur ist wertvoller als die Kultur der Muslime, meine Identität sollte Leitbild der ganzen Gesellschaft sein. „Nein, so war es nicht gemeint!“, mag nun mancher einwenden. „Ich verwende den Satz gar nicht wertend, sondern nur historisch! Der Islam hat in der Geschichte einen weit geringeren Einfluss auf Deutschland ausgeübt als das Christentum!“ Das lässt sich nicht leugnen. Allerdings war auch das Christentum Europa einmal fremd, es musste den Sachsen sogar mit dem Schwert gepredigt werden! Und um 1850 sagte der – lange in Dresden beheimatete – Dichter Ludwig Tieck über die Juden:

Wie man die Emancipation der Juden fordern kann, ist mir unbegreiflich. Durch ihr Gesetz sind und bleiben sie mitten unter uns fremd; sie können sich nicht nationalisiren. Unmöglich kann man einem ganz fremden Volksstamme dieselben Rechte einräumen wie dem eigenen! Würde man es denn z.B. mit einer Negercolonie thun, wenn eine solche unter uns wäre? Was die Juden von moderner Bildung angenommen haben, ist nur äußerlich; und die meisten von ihnen, wenn sie aufrichtig sein wollten, würden bekennen müssen, daß sie sich für viel besser halten als die Christen. Ueberall drängen sie sich heute ein, überall führen sie das große Wort. Wenn das so weiter geht, werden wir am Ende nur noch eine geduldete Sekte sein.

Kommt uns diese deutsche Angst nicht irgendwie bekannt vor? Müssen wir Tiecks Befürchtungen auch „ernst nehmen“? Leider kann er einer Einladung in die Dresdner Landeszentrale für politische Bildung nicht mehr folgen.

Nicht einmal die abgeschwächte Behauptung, der Islam gehöre noch nicht zu Deutschland, stimmt mehr, da ja eingewanderte Muslime seit einigen Jahrzehnten offenkundig Einfluss auf die Gesellschaft ausüben. Es soll neuerdings sogar deutsche Konvertiten geben. Wer die falsche Behauptung „Der Islam gehört noch nicht zu Deutschland!“ dennoch aufstellt, verrät schon dadurch, dass er den Satz eben nicht historisch, sondern wertend meint. Aber daraus, dass der Islam erst seit kurzer Zeit zu Deutschland gehört, lässt sich politisch rein gar nichts schließen. Denn die Verfassung ist kein Gewohnheitsrecht, das dem Angestammten Privilegien einräumt, sie beruht auf dem Gedanken der Gleichheit.

Jene „christlich-germanischen Esel“ (Karl Marx), die ihre Weltanschauung der Gesellschaft aufdrängen wollen, sollten wenigstens ihre Haltung offen bekennen. Und nicht so feige sein, sie nur in sprachlicher Vollverschleierung öffentlich auftreten zu lassen.

Professor Patzelt fordert: Gerechtigkeit für PEGIDA

In jenen Monaten, in denen die Anführer der PEGIDA sich noch weigerten, mit der „Lügenpresse“ zu reden, nahm ein Mann gerne auf dem frei gebliebenen Stuhl Platz und warb eloquent um Verständnis für die Protestbewegung: der Dresdner Professor Werner Patzelt. Anders, als man es von einem Politologen erwarten würde, hielt sich Patzelt nicht mit tiefschürfenden Analysen auf, sondern ergriff beherzt Partei für den „kleinen Mann“, der da angeblich auf die Straße gehe. Ein Wissenschaftler, der allen Ernstes vom „kleinen Mann“ redet? Der einen Popanz zum Argument erhebt? Das gibt’s doch nicht? Und ob! In Dresden gibt’s auch das.

In einem Aufsatz mit dem Titel Was unterhalb von Pegida brodelt hat Professor Patzelt nun seine Auffassungen näher dargelegt. Er klagt in seinem Text vorausschauend über den allgegenwärtigen „Rohrstock der Satire“, wird ihn nun aber leider auch mal selbst aushalten müssen. Es tut mir aufrichtig leid, aber Strafe muss sein! Immerhin ist der Mann gut gepolstert, es wird schon nicht allzu wehe tun.

Professor Patzelt ist keineswegs blind für die unschöne Seite der PEGIDA-Proteste. Nein, er räumt mit unnachahmlicher Nonchalance ein:

Zwar marschieren bei Pegida schon auch Rechtsradikale.

Zwar schon auch! Kann man sich entschiedener ausdrücken?

Doch die allermeisten der vielen Tausende von Demonstranten gehören in Dresden zum ganz normalen Volk.

Hier könnte er leider fast recht haben. Und doch: Sollte ein Wissenschaftler nicht vielleicht schon einmal etwas von der Kritik am problematischen Begriff der „Normalität“ gehört haben? Aber vielleicht hat Professor Patzelt seine akademische Hülle ja für den öffentlichen Diskurs abgestreift und in den Schrank gehängt wie einen lästigen Talar. Nun tritt er uns in seiner ursprünglichen Blöße als Dresdner Bürger entgegen. In solcher Unbedarftheit hat er die Demonstrationen selbst beobachtet und bei PEGIDA nur „ganz normale Leute“ gesehen. Denn niemand dort zeigte einen „Hitlergruß“ und alle schwenkten nur „Schwarz-Rot-Gold“. Niemand stellte sich Professor Patzelt persönlich als Nazi vor. Damit ist der empirische Beweis erbracht: PEGIDA ist ganz normal. Umso unverständlicher die „Wut“ der Gegendemonstranten, die Patzelt genießerisch in ihrer ganzen Lächerlichkeit bloßstellt. Diesen trotteligen Gegendemonstranten fehlt wohl der theoretische Zugang, den Patzelt bei dem „in solchen Dingen sehr klarsichtigen Carl Schmitt“ (der in anderen Dingen nicht ganz so klar sah) gefunden hat:

Hier halten nämlich auf der einen Seite Freunde zusammen – und steht auf der anderen Seite der Feind. Da geht es um „wir“ gegen „sie“.

Doch nicht etwa PEGIDA hat diese „Feindbildpflege“ mit ihrer Abschottung und ihren Hassparolen verbreitet. Nein, es war natürlich die Opposition. Davon, dass diese überhaupt nicht wie PEGIDA stahlhart vereint, sondern wie immer in Dresden in zahllose Fraktiönchen zersplittert ist, hat Patzelt offenbar noch nichts gehört.

Auf den empirischen Befund, der allein schon durch die Beobachtungsgabe des Professors als repräsentativ gelten darf, folgt nun die weitere Analyse. PEGIDA ist nicht etwa eine Gelegenheit, über das Weiterleben des völkischen Nationalismus in Deutschland nachzudenken. Nein, eine rechte Bewegung bietet Patzelt den erwünschten Anlass zur Kritik an der Linken. Dialektik in höchster Vollendung! Es geht ihm um „Glanz und Elend politischer Korrektheit“. Man ahnt bei der Überschrift schon, was nun kommen wird. Und leider: Es kommt! In Kürze: Wegen unschöner Vorkommnisse in der deutschen Vergangenheit sind Meinungsäußerungen der Rechten heute kaum mehr möglich, weil ja die Linken alle Rechten sogleich als Nazis denunzieren können. Die übermächtigen Alt-68er haben die Redaktionsstuben der Republik erobert, den Diskurs völlig unter ihre Kontrolle gebracht. „Lügenpresse! Lügenpresse! Lügenpresse!“, brüllt Professor Patzelt nicht. Wie kommt es nur, dass ich es trotzdem höre?

Was Deutschland fehlt, das ist die „Veredelung des empirisch vorfindbaren Volkswillens“:

Sie besteht darin, dass im öffentlichen Diskurs Publizisten und Politiker in rationale, unanstößige, diskursiv anschlussfähige Sprache überführen, was sich an Denkweisen oder Interessensbekundungen an den Stammtischen und auf den Internetseiten der Nation ausdrückt – und zwar mit oft ganz unzulänglichen, ja primitiven Mitteln, die ihrerseits manch hetzerische Dynamik entfalten.

Ganz genau! Wenn Deutschland eins braucht, dann Intellektuelle, die den hetzerischen und menschenverachtenden Quatsch von rechtsradikalen Stammtischbrüdern und Internettrollen in aalglatte, klemmfaschistoide Politphrasen übersetzen. Was Deutschland bräuchte, das wären ein Thilo Sarrazin, eine Alternative für Deutschland, eine Junge Freiheit! Schade, dass es die alle nicht gibt! Solange das leider so ist, haben die Linken schuld daran, dass die Rechten ihre an sich liebenswerten Anliegen leider nur in demagogischer Form vorbringen können. Wir müssen darüber hinweghören! Wir müssen die in bravem Ton „publizierten Forderungen von Pegida“ ernst nehmen, auch wenn sie den privaten und öffentlichen Äußerungen von vielen Führern und Geführten der PEGIDA widersprechen. Wir dürfen sie nicht etwa als verlogene Tarnung entlarven. Denn das wäre Ausgrenzung „im Namen von Toleranz und Integration“! Natürlich gibt es auch bornierte Linke, die aus Abscheu von Anfang an jede Verständigung mit den Demonstranten abgelehnt haben, dies sei Professor Patzelt zugestanden. Aber warum nur hat er so wenig Verständnis für diese linke Volkswut, da er der rechten doch Gehör verschaffen will? Oder gehören die Linken etwa nicht zum „Volk“, weil das von Natur aus rechts steht?

Fassen wir noch einmal zusammen: Die Linken sind durch ihre Meinungsdiktatur schuld daran, dass die Rechten sich leider nicht so gepflegt und menschenfreundlich ausdrücken können, wie sie es gerne täten. Und weil die Linken die Parolen der Rechten nicht widerspruchslos hinnehmen, ihnen die Gesellschaft nicht kampflos überlassen wollen, machen sie sich schlimmster anti-demokratischer Ausgrenzung schuldig. Nicht PEGIDA attackiert Andersdenkende, Andersgläubige, Andersaussehende – die Linken tun es. Und selbst wenn die Rechten es auch tun, sind immer noch die Linken daran schuld. Gratulation! Professor Patzelt hat in seinem kleinen Aufsatz mit meisterhafter Dialektik die Wahrheit von den Füßen auf den Kopf gestellt. Und was folgt nun praktisch daraus?

Politiker und Medien sollten Pegida signalisieren: „Wir haben verstanden – und sorry, dass wir anfangs nicht richtig hingesehen haben!“

Richtig, Leute! Wir müssen uns alle bei PEGIDA entschuldigen! Wir müssen uns dafür entschuldigen, dass wir in unserer Blindheit nicht die Vernunft hinter der marschierenden Dummheit, hinter der brüllenden Bosheit nicht die tiefe Menschlichkeit von PEGIDA erkannt haben!

Zum Schluss bedient Professor Patzelt sich auch noch – in vorbildlich interdisziplinärer Weise – seiner Kenntnisse im Bereich der Geologie, um seine These vom unterdrückten Volkszorn zu veranschaulichen:

Anscheinend drückt das Magma unrepräsentierten Volksempfindens und unveredelten Volkswillens allenthalben in Deutschland nach oben. Freilich lagert sich darüber im Westen jene feste Kruste, welche erfahrungsbewährtes Systemvertrauen, jahrzehntelang problemlose Sozialstaatlichkeit und der institutionenbesetzende Aufstieg der „68er“ geschaffen haben. Also dringt nur mittelbar und in kleinen Geysiren nach oben, was unterschwellig auch da brodelt. Doch anders verhält es sich im Osten, wo seit der Wiedervereinigung demoskopische Umfragen zeigen, um wie viel dünner dort das Deckgebirge repräsentativer Demokratie ist. In Dresden kamen bloß einige besondere Umstände zusammen – und ließen einen Vulkan ausbrechen.

Hier muss ich Professor Patzelt in einem Detail noch widersprechen. Ich glaube nicht, dass es Magma ist, was da aus den Tiefen ans Tageslicht tritt. Es ist zwar gefährlich und gelegentlich übelriechend, aber nicht glühend heiß, sondern kalt, ganz erschreckend kalt.

***

[Nachtrag: Dieser Beitrag wird – seiner polemischen Natur entsprechend – den Auffassungen von Prof. Patzelt nicht in jeder Hinsicht gerecht. Ich bitte daher um die ergänzende Lektüre der weiteren Beiträge zur Diskussion: Professor Patzelt fordert: Gerechtigkeit für Professor Patzelt; Was bleibt von PEGIDA? Mit Bemerkungen zur Studie von Professor Patzelt; Noch einige Bemerkungen zur Kritik von Professor Patzelt; Das PEGIDA-Buch von Professor Werner J. Patzelt]

Termine der Woche

Am Freitag (23. Januar) gastiert unsere Lesebühne Sax Royal zum zweiten Mal bei den Dresdner Schmalfilmtagen, die sich diesmal dem Thema Globalisierung widmen. Unter dem Titel „Sax Royal meets Super8“ werde ich gemeinsam mit Max Rademann und Roman Israel wieder antike Schmalfilme von unbekannten Privatmenschen auf unkonventionelle Weise literarisch vertonen, sodass Bild und Wort sich zu Gesamtkunstwerken vereinen. Außerdem lesen wir auch noch einige eigene Texte, die zum Thema des diesjährigen Festivals passen. Los geht es um 22 Uhr in der Motorenhalle.

Am Sonnabend (24. Januar) lese ich beim Kantinenlesen, dem Gipfeltreffen der Berliner Lesebühnen. Los gehts um 20 Uhr in der Alten Kantine der Kulturbrauerei. Mit dabei sind neben Moderator Dan Richter auch die wunderbaren Kollegen Ivo Lotion, Konrad Endler und Jakob Hein.

Am Sonntag (25. Januar) muss ich früh aufstehen, denn ich bin einer der Autoren beim traditionellen Lesebühnen-Brunch zum Kabaretttreffen Cottbus. Mit dabei sind auch Udo Tiffert, Sarah Bosetti, Kirsten Fuchs und Elis. Los gehts um 11 Uhr in der Mensa der BTU.

Am Sonntag (25. Januar) bin ich dann abends auch noch als als Gastautor bei der traditionsreichen Reformbühne Heim & Welt in Berlin. Deren neues Domizil ist die Panorama-Lounge im Haus Berlin (Strausberger Platz 1). Beginn ist 20:15 Uhr. Nur wer klingelt, dem wird aufgetan. Der rechte Aufzug ist der richtige.

Lobrede für Julius Fischer

Mein Freund und Kollege Julius Fischer wurde am 17. Januar 2015 in Kamenz mit dem Förderpreis zum Lessing-Preis des Freistaates Sachsen ausgezeichnet. Ich hatte die Ehre, ihn mit folgender Rede würdigen zu dürfen.

Meine verehrten Damen und Herren! Ich freue mich außerordentlich, heute meinen Freund und Kollegen Julius Fischer an dieser Stelle loben zu dürfen. Aber nicht nur ihn möchte ich beglückwünschen. Ich beglückwünsche auch alle Mitglieder des Kuratoriums, die für die gute und mutige Entscheidung verantwortlich sind, Julius Fischer in diesem Jahr den Förderpreis zum Lessing-Preis zu verleihen.

Mutig ist die Entscheidung aus zwei Gründen. Zum einen wird die Auszeichnung einem Schriftsteller und Musiker verliehen, dessen ganzes Schaffen dem Humor gewidmet ist. Die Komik stand in Deutschland stets unter dem Verdacht der Trivialität, erbitterte Humorlosigkeit gilt vielen noch immer als sicherstes Kennzeichen dichterischer Größe. Der Mann, in dessen Namen heute ein Förderpreis an Julius Fischer verliehen wird, machte da allerdings eine Ausnahme. Lessing war nicht nur selbst ein ausgesprochen komischer Autor, wie besonders seine polemischen Schriften gegen verschiedene Goeze und Klötze beweisen. Er verteidigte auch das Komische in der Literatur und im Theater als Mittel der künstlerischen Darstellung wie der Erkenntnis. Den Versuch des Professors Gottsched, den Hanswurst feierlich von der deutschen Bühne zu verbannen, nannte er sehr passend „die größte Harlekinade, die jemals gespielt worden“. Es ist nur eine kleine Übertreibung, wenn ich Julius Fischer hiermit zu einem Hanswurst des 21. Jahrhunderts ausrufe. Auch Julius Fischers Texte und Lieder zeichnen sich vor allem durch ihren Witz aus, und zwar ganz in dem leider heute verloren gegangenen Sinne, den das Wort im Jahrhundert Lessings noch hatte: Witz als überraschende und erhellende Verknüpfung von scheinbar entferntesten Gedanken.

Die Entscheidung für Julius Fischer ist noch aus einem zweiten Grund mutig zu nennen. Julius gehört nicht zu den Autoren, die auf dem heute gängigen Karriereweg über Literaturschulen und Arbeitsstipendien zum Erfolg gelangt sind. Er entstammt vielmehr der literarischen Subkultur und hat sich sein Publikum in Jahren mühevoller Arbeit erobert. Er ist dieser Subkultur überdies auch heute noch verbunden, obwohl er es sich längst in höheren Sphären gemütlich machen könnte. Das Wort Subkultur ist übrigens ganz wörtlich zu nehmen, denn die ersten Jahre seiner künstlerischen Laufbahn verbrachte Julius Fischer in diversen Kulturkellern in Leipzig und Dresden. Ich kann dies bezeugen, denn ich war dabei. Seit zehn Jahren habe ich überdies die Freude, jeden Monat bei der Dresdner Lesebühne Sax Royal mit ihm gemeinsam auftreten zu dürfen. Ich kann versichern: Julius las und sang am Beginn seiner Karriere vor ein paar Dutzend Menschen mit genau derselben Leidenschaft, mit der er heute vor tausenden Fans auftritt und mit der er den Versuch unternimmt, mit einer eigenen Fernsehshow die Zuschauer des Mitteldeutschen Rundfunks aus dem Koma zu wecken.

Als ich Julius zum ersten Mal begegnete, es wird wohl im Keller des Dresdner Studentenklubs Bärenzwinger gewesen sein, da war ich überwältigt und auch ein wenig neidisch. Noch nie vorher hatte ich jemanden gesehen, der auf der Bühne so mühelos mit Worten das Publikum begeisterte. Und schnell bemerkte ich: Julius Fischer ist neben der Bühne ebenso schlagfertig, klug und sympathisch wie auf ihr. Das ist für Künstler keineswegs typisch. Eine Kleinigkeit, die mir schon damals auffiel, illustriert wohl am besten, was ich meine: Julius Fischer ist einer der wenigen Autoren, die über einen gelungenen Scherz eines Kollegen von Herzen lachen können. Viele Künstler raffen den Erfolg zusammen wie eine Beute und wachen eifersüchtig über ihren Schatz, den sie von Konkurrenten ständig bedroht wähnen. Julius Fischer dagegen bereitet es seit jeher Freude, seinen Erfolg zu teilen. Julius ist wohl darum nicht nur ein beim Publikum erfolgreicher, sondern auch ein bei Kollegen beliebter Künstler – eine recht seltene Kombination. Ich will es nun mit dem Lob für Julius auch nicht übertreiben, möchte aber doch noch erwähnen, dass er auch ein hervorragender Tischtennis- und Pokerspieler ist, gute Cocktails mixen kann und die hundert Meter in weniger als einer Minute läuft.

Viele Literaturfreunde werden Julius Fischer, obwohl er schon vor Jahren sein erstes Buch Ich will wie meine Katze riechen veröffentlicht hat, erst jüngst kennen gelernt haben, als er im Zentrum des sogenannten „Wanderhuren-Streits“ stand. Er hatte es gewagt, für sein zweites Buch Die schönsten Wanderwege der Wanderhure den Titel eines Bestsellers parodistisch abzuwandeln. Der Standhaftigkeit des Autors und seines Dresdner Verlags Voland & Quist, aber auch der ideellen und finanziellen Unterstützung durch zahlreiche Kollegen und Leser ist es zu verdanken, dass in der zweiten Instanz die Kunstfreiheit über das kommerzielle Verwertungsinteresse doch noch siegte. Die Verleihung des Förderpreises ist gewiss auch als Würdigung dieses Einsatzes gedacht und in dieser Hinsicht ebenfalls vollauf berechtigt.

Ein Skandal ist allerdings immer eine zweischneidige Sache: Einerseits kann er die Aufmerksamkeit auf ein Buch lenken, andererseits aber auch falsche Erwartungen wecken. Ohne sein Zutun wurde Julius Fischer in der Presse beständig als „Satiriker“ apostrophiert. Wer sein Buch aber mit der Erwartung liest, es handle sich politische Satire, der wird womöglich enttäuscht sein. Ein Satiriker attackiert Gegner in moralischer Absicht mit den Mitteln der Komik. Ein Satiriker muss vor allem eines können: Er muss hassen, ausdauernd und virtuos und produktiv. Und er muss es ertragen, ja vielleicht sogar ein bisschen genießen, selbst gehasst zu werden. Julius Fischer ist viel zu menschenfreundlich für den Beruf des Satirikers. Zwar gibt es in seinem Werk auch Texte unter der Rubrik Ich hasse Menschen, die so wunderbare Einsichten enthalten wie: „Junggesellenabschiede sind das Dritte Reich des kleinen Mannes.“ Doch können selbst diese Texte nicht verbergen, dass der Autor die Menschen im Herzensgrunde doch liebt. Er ist gelegentlich enttäuscht von ihnen, aber nie verachtet er sie. Wenn Julius in seinen Geschichten mit seinem proletarischen Freund Enrico plaudert, dann nicht um sich nach dem Muster schlechter Comedy lachend über den Proll zu erheben, sondern um gegensätzliche Weltsichten miteinander in einen komischen Kontrast zu setzen.

Julius Fischer muss in einer anderen literarischen Tradition gesehen werden, nämlich der des Essays. Leider verbindet man diesen Begriff in Deutschland heute vor allem mit halbwissenschaftlichen, in jeder Hinsicht erschöpfenden Abhandlungen. Liest man hingegen die Essais von Michel Montaigne, die der Gattung den Namen gaben, dann entdeckt man ganz persönliche, humorvolle Betrachtungen voller Abschweifungen zu den großen und kleinen Fragen des Daseins. Diese Beschreibung passt bestens auch für die Essays von Julius Fischer. Auch Julius erforscht mit Skepsis und Einfühlungsvermögen die Schwächen der Menschen, nicht zuletzt seine eigenen. Und auch er deckt mit den Mitteln der Komik die Widersprüche und Albernheiten im Treiben der Leute auf.

Ich weiß nicht, welchen Weg Julius Fischer in den nächsten Jahren einschlagen wird. Vielleicht wendet er sich ganz dem Fernsehen zu, vielleicht konzentriert er sich auf seine musikalische Karriere mit der Band The Fuck Hornisschen Orchestra, vielleicht nimmt er sich auch eine Auszeit und tritt dann mit einem literarischen Großwerk an die Öffentlichkeit. Julius weiß vermutlich selbst noch nicht genau, was die Zukunft bringt. Ich bin mir aber völlig sicher: Von Julius Fischer dürfen wir noch viel Gutes erwarten.

Zitat des Monats Januar

In diesem alternativen Sex-Shop herrscht eine respektvolle, angenehme Atmosphäre, die auf weibliche Kundschaft zugeschnitten ist. Auch sehr ausgefallene Produkte werden hier angeboten, vom biologischen Gleitmittel bis hin zu lokal hergestellten, veganen Peitschen.

(aus einem Bericht des Stadtmagazins tip
über „Europas Sex-Hauptstadt“ Berlin)